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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ist.«
    »Das kannst du allein machen«, sagte Cisco. »Ich sehe mich hier oben um.«
    »Wie bitte?«
    Ich sah nichts, wonach man sich hier groß hätte umschauen können. Wir waren in einem anderthalb Meter breiten Außengang, der an den Wohnungen im ersten Stock entlanglief. Keine Möbel, keine Fahrräder, nur Beton.
    »Geh einfach auf dem Parkplatz nachsehen.«
    Ich ging wieder zurück nach unten. Nachdem ich unter die ersten drei Autos geschaut hatte, um die auf den Asphalt gepinselte Nummer abzulesen, merkte ich, dass die Stellplatznummern nicht mit den Wohnungsnummern übereinstimmten. In dem Haus gab es zwölf Wohnungen, wobei sich im Erdgeschoss die Wohnungen eins bis sechs befanden und im ersten Stock elf bis sechzehn. Die Stellplätze dagegen waren von eins bis sechzehn durchnumeriert. Ich vermutete, dass nach diesem Numerierungsschema Driscoll die Nummer zehn haben müsste, wenn zu jeder Wohnung ein Stellplatz gehörte, was anzunehmen war, weil es nur sechzehn Plätze gab und davon zwei als Gäste- und zwei als Behindertenparkplätze gekennzeichnet waren.
    Ich jonglierte gerade im Kopf mit diesen Zahlen herum und studierte den zehn Jahre alten BMW, der auf Platz zehn stand, als Cisco meinen Namen rief. Ich schaute zu ihm hoch, und er winkte mich nach oben.
    Als ich oben ankam, stand er in der offenen Tür von Apartment vierundzwanzig. Er winkte mich nach drinnen.
    »Er hat geschlafen, aber dann ist er doch an die Tür gekommen.«
    Ich betrat ein spärlich eingerichtetes Wohnzimmer, in dem ein zerzauster Mann auf der Couch saß. Er hatte sich eine Decke um die Schultern geschlungen, und auf der rechten Seite stand ihm das Haar in spraystarrenden Locken und Zöpfchen vom Kopf. Trotzdem war nicht zu übersehen, dass er der Mann auf dem Foto war, das Cisco von Donald Driscolls Facebook-Seite heruntergeladen hatte.
    »Von wegen«, maulte er. »Ich habe ihn keineswegs reingebeten. Er ist eingebrochen. «
    »Nein, Sie haben mich reingebeten«, sagte Cisco. »Ich habe einen Zeugen.«
    Er deutete auf mich. Der verschlafene Blick des Mannes folgte dem Finger und fiel zum ersten Mal auf mich. Ich konnte Erkennen in seinen Augen aufleuchten sehen. Von diesem Moment an wusste ich, dass er Driscoll war und dass wir auf der richtigen Fährte waren.
    »Jetzt aber mal langsam. Was wollen Sie eigentlich …«
    »Sind Sie Donald Driscoll?«, fragte ich.
    »Einen Dreck werde ich Ihnen sagen. Sie können hier nicht einfach einbrechen und …«
    »Hey!«, brüllte ihn Cisco an.
    Der Mann fuhr zusammen. Auch ich erschrak, denn ich war nicht auf Ciscos neue Verhörmethode gefasst gewesen.
    »Beantworten Sie einfach die Frage«, fuhr Cisco in ruhigerem Ton fort. »Sind Sie Donald Driscoll?«
    »Wer will das wissen?«
    »Sie wissen genau, wer das wissen will«, sagte ich. »Sie haben mich sofort erkannt, als Sie mich gesehen haben. Und Sie wissen auch, warum wir hier sind, Donald.«
    Ich ging durch das Zimmer und zog die Vorladung aus meiner Windjacke. Driscoll war groß, aber schmächtig und blass wie ein Vampir, was bei jemandem, der nur ein paar hundert Meter vom Strand entfernt wohnte, eigenartig war.
    Ich ließ das zusammengefaltete Dokument in seinen Schoß fallen.
    »Was ist das?« Er schleuderte das Blatt auf den Boden, ohne es zu entfalten.
    »Es ist eine Vorladung, und Sie können sie auf den Boden werfen und sich weigern, sie zu lesen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie sie ausgehändigt bekommen haben, Donald. Ich bin ein Repräsentant des Gerichts und habe einen Zeugen. Wenn Sie morgen nicht um Punkt neun Uhr vor Gericht erscheinen, um dort als Zeuge auszusagen, landen Sie spätestens mittags wegen Missachtung des Gerichts im Gefängnis.«
    Driscoll bückte sich und griff nach der Vorladung.
    »Wollen Sie mich hier verarschen oder was? Die bringen mich um.«
    Ich sah Cisco an. Wir waren eindeutig auf der richtigen Fährte.
    »Wie bitte?«
    »Haben Sie nicht gehört? Ich kann nicht vor Gericht aussagen! Wenn ich auch nur in die Nähe eines Gerichts komme, bringen die mich um. Wahrscheinlich beobachten sie sogar schon die Wohnung!«
    Ich sah wieder Cisco an und dann den Mann auf der Couch.
    »Wer wird Sie umbringen, Donald?«
    »Das sage ich nicht. Wer wohl, verdammte Scheiße noch mal?«
    Er warf die Vorladung nach mir, und sie prallte von meiner Brust zurück und flatterte zu Boden. Er sprang von der Couch hoch und versuchte, zu der offenen Tür zu rennen. Dabei glitt die Decke von seinen Schultern,

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