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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hoheitsvoll. „Was immer du auch darunter verstehen magst.“
„Warst du schon mal auf einem Internat?“ machte Steffi einen neuen Versuch, die schweigsame Marja zum Sprechen zu bringen.
„Nein, noch nie“, sagte Marja rauh.
„Ich bin sicher, es wird dir hier gefallen!“
„Wenn es dir recht ist, werden wir dir nach dem Essen das Schwimmbad zeigen und den Rosengarten“, schlug Felicitas vor.
„O ja, gern.“ Es klang nicht so, als hätte Marja überhaupt zugehört, was Steffi und Felicitas mit ihr vorhatten. Sie schien wie unter einer Glasglocke zu sitzen, außer Hörweite für alle, die um sie herumsaßen.
Gleich nach dem Abendessen nahmen Felicitas und Steffi Marja in die Mitte und kletterten mit ihr die Stufen zum Schwimmbad hinunter. Ein kräftiger Wind fegte über die Klippe, und das Meer hatte kleine Schaumkronen. Hin und wieder schwappte eine besonders hohe Welle von außen über den Rand des Schwimmbeckens. Die Luft schmeckte nach Salz.
„Ist es nicht herrlich?“ fragte Felicitas andächtig. „Ich kenne keinen schöneren Platz auf der Welt. Und ich kann meine Schwester Dolly so gut verstehen, daß sie hierher zurückgekehrt ist!“
„Du hast eine Schwester hier?“ Es war das erste, was Marja sagte.
„Nicht direkt hier – Möwenfels hat eine Schwesterschule bekommen, das Möwennest, ein Internat für ältere Mädchen, die sich auf den Beruf vorbereiten wollen. Es ist gar nicht weit von hier, wenn du Lust hast, gehen wir morgen mal hinüber.“
„Hm.“ Marja schien schon wieder in Gedanken versunken zu sein.
„Komm, jetzt zeigen wir dir den Rosengarten.“
Aber auch das Meer funkelnder Rosen, die sich im Abendwind wiegten, konnte Marja nicht aus ihren Gedanken reißen. Steffi und Felicitas zeigten ihr noch die Tennisplätze, den Sportplatz, den Schulgarten und die Gemeinschaftsräume, und Marja bestätigte bei allem höflich, aber geistesabwesend, daß sie es schön fände.
Schließlich war es Zeit, schlafen zu gehen. Eine nach der anderen schlüpfte unter die Bettdecke, und allmählich ließ auch das Lachen und Kichern, das Schwatzen und Necken nach.
„Schluß jetzt!“ rief Johanna, die die Zimmerälteste war und für Ordnung zu sorgen hatte.
Die Hausmutter sah noch einmal herein, schloß die Vorhänge sorgfältiger, als es die Mädchen getan hatten, hob einen heruntergefallenen Strumpf auf und wünschte allen gute Nacht.
Im Schlafsaal der vierten Klasse wurde es still. Die meisten Mädchen schliefen schon. Ihre gleichmäßigen Atemzüge mischten sich mit dem Geräusch des Windes, der um die Türme der Burg strich mit einem leisen, geheimnisvollen Singsang. Wie schön! dachten Steffi und Felicitas im Einschlafen.
Plötzlich war Felicitas wieder wach. Was war das für ein geheimnisvolles Rascheln? Gab es Mäuse im Schlafsaal? War eines der Mädchen aufgestanden?
Auch Irmgard hatte es gehört, und sie begriff schnell, woher dieses eigenartige Geräusch kam. „Was machst du da, Ingrid?“ fragte sie scharf.
„Das geht dich überhaupt nichts an!“ Ingrids Stimme klang dumpf unter der Bettdecke hervor.
„Es ist verboten, abends im Bett noch zu lesen!“
     
„Es ist verboten, abends im Bett noch zu lesen!“
    „Verboten! Verboten!“ äffte Ingrid Irmgard nach. „Was heißt schon verboten! Man muß sich nur nicht erwischen lassen!“
Irmgard setzte sich kerzengerade auf. „Dann laß dir gesagt sein, daß wir hier in Möwenfels so etwas nicht tun. Es gibt wenig Verbote bei uns, und die wenigen sind begründet und gut! Und jetzt pack deine Taschenlampe und das Buch weg!“
„Ich denke ja nicht dran! Du bist ja nur neidisch – weil du dich nicht traust!“
Mit einem Satz war Irmgard aus dem Bett. Inzwischen waren auch die anderen Mädchen wieder wach geworden und verfolgten den Zweikampf. Irmgard schoß wie ein Pfeil auf die überraschte Ingrid zu und entriß ihr die Taschenlampe. Dann stürzte sie zum Fenster, riß es auf, holte weit aus und schleuderte die Taschenlampe weit hinaus in die Klippen, wo sie mit einem leisen Klirren aufschlug und zerschellte.
„Am Ende des Schuljahrs kaufe ich dir eine neue“, sagte Irmgard kühl. „Nun sieh zu, wie du weiterliest.“
„Das hättest du nicht tun sollen, Irmgard!“ sagte Johanna. „Es ist Sache der Klassensprecherin, so etwas zu regeln!“
„Tut mir leid“, antwortete Irmgard gleichmütig. „Aber die neue Klassensprecherin wird erst morgen gewählt. Und gewisse Auswüchse erfordern ein rasches Eingreifen. Gute Nacht.“
Ingrid

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