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MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg

Titel: MicrDolly - 07 - Dolly hat Heimweh nach der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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versetzen, weil sie so wütend über ihre Zurechtweisungen gewesen war.
„Ich schäme mich so, Irmgard, es tut mir so leid! Ich wünschte, ich wäre nie auf diese blödsinnige Idee gekommen! Wie mußt du mich jetzt hassen! Warum mache ich immer alles falsch! Nie habe ich eine richtige Freundin gehabt, immer habe ich alles kaputtgemacht, und jetzt werde ich aus Burg Möwenfels auch wieder hinausfliegen. Aber das geschieht mir ganz recht!“
„Du bist schon mal rausgeflogen?“
Ingrid nickte unter Tränen. Das Bein tat schrecklich weh, aber schlimmer noch brannte das Gefühl, ein Versager zu sein, eine Freundschaft einfach nicht zu verdienen. Und da saß Irmgard, hielt sie in den Armen und streichelte sie, als hätte sie ihr niemals einen so bösen Streich gespielt.
„Hör zu! Wenn du dichthältst – kein Mensch wird erfahren, was heute wirklich passiert ist. Aber nur, wenn es dir ernst ist damit, daß du gern auf Burg Möwenfels bleiben möchtest…“
„Und ob! Aber sie werden mich nicht behalten. Das können Sie ja gar nicht!“
„Wart’s ab. Ich werde das schon deichseln. Glaubst du, daß du es noch einen Augenblick allein aushalten kannst? Dann hole ich Hilfe. Ich werde sagen, daß du mich begleitet hast, als ich meine Uhr suchen wollte, damit ich nicht allein gehen mußte, und daß wir beide geflohen sind, als der Betrunkene uns aufzuhalten versuchte – und daß du dann im Feld gestürzt bist und dich verletzt hast. Aber du mußt den Mund halten und nicht in einem Anfall von Reue die ganze Geschichte erzählen, versprichst du mir das?“
Ingrid nickte. „Warum tust du das für mich, ich habe es wirklich nicht verdient“, sagte sie niedergeschlagen.
„Nun, wenn du es genau wissen willst: Erstens bist du gestraft genug mit deinem Unfall, und zweitens finde ich dich gar nicht so übel!“
Die vierte Klasse wundert sich
    Irmgard rannte so schnell sie im Dunkeln konnte zur Burg zurück und klopfte an Fräulein Potts Tür. Bisher hatte niemand das Verschwinden der beiden Mädchen bemerkt, denn die Zimmerkameradinnen hatten es verstanden, das Fehlen der beiden vor der Hausmutter geheimzuhalten. Johanna war zwar nicht sehr wohl dabei gewesen, aber die anderen hatten sie beruhigt: Eine Stunde könne man gewiß noch warten, dann sei Irmgard zurück. Und wenn die freche Ingrid einmal kräftig auf die Nase fiel, könne es ihr auch nicht schaden. Die saß sicher in einem der Musikzimmer und las, wie sie es immer tat, bis man sie mit Gewalt ins Bett trommelte.
    Fräulein Pott war höchst erstaunt, Irmgard angezogen und in so aufgelöstem Zustand vor ihrer Tür zu finden. Irmgard berichtete alles so, wie sie es Ingrid gesagt hatte. Fräulein Pott hielt sich nicht mit Vorwürfen auf, sondern benachrichtigte Herrn Jung, den Musiklehrer, der ein kleines Auto besaß, und die Krankenschwester auf der Krankenstation. Zu viert fuhren sie zu der Stelle, an der Ingrid lag. Sie war fast ohnmächtig vor Kälte und Schmerzen.
    Herr Jung und die Krankenschwester verfrachteten sie in den Wagen und brachten sie auf die Krankenstation. Fräulein Pott und Irmgard gingen zu Fuß zur Burg zurück.
    Hoffentlich kommt sie nicht darauf, wie sich alles wirklich abgespielt hat, dachte Irmgard besorgt.
Fräulein Pott hatte eine ganze Weile geschwiegen. „Eines verstehe ich nicht“, sagte sie jetzt, „warum ausgerechnet die so wenig hilfsbereite Ingrid dich begleitet hat.“
Irmgard suchte fieberhaft eine Antwort. Dann kam ihr der rettende Gedanke.
„Oh, ich glaube, ich kann das erklären“, sagte sie. „Es war so eine Art Mutprobe. Die anderen wollten mich davon abhalten, heute abend noch nach meiner Uhr zu suchen, weil sie Angst haben, im Dunkeln draußen zu sein. Das habe ich auch zu Ingrid gesagt: ,Ihr habt ja doch nur Angst, jetzt noch in die dunkle Scheune zu gehen!’ Und da hat Ingrid gesagt: ,Ich nicht, das werde ich dir beweisen!’ Sie ist wirklich sehr mutig, Fräulein Pott! Sie hat vielleicht ein bißchen schlechte Manieren, weil sich nie jemand um sie gekümmert hat. Aber sonst ist sie ein prima Kerl.“
„So – und du meinst, du könntest ihr den Rest auch noch beibringen?“ Fräulein Pott lächelte. „Das würde mich freuen. Weißt du, Irmgard, ich glaube nämlich auch, daß sich um Ingrid noch nie jemand richtig gekümmert hat. Und ich würde mich freuen, wenn durch dich Ingrid in Möwenfels Erfolg hat – so wie Dolly Rieder oder Susanne oder deine Kusine Alice. Und wie du, nicht wahr? Und unter diesen Umständen

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