Microsklaven
erwiderte: »Immer das gleiche ... Sir Lancelot, die Ritter der Tafelrunde, Throne, Trinkkelche, Jungfern. Kann sich nicht mal jemand was Neues einfallen lassen? Meine Prinz-Eisenherz-Perücke ist schon ziemlich hinüber.«
Ich schlug ihr vor, sie solle doch eine Marilyn-Monroe-Perücke nehmen.
14)
Das ideale Computerspiel läßt einen erst handfeste Abenteuer erleben, doch am Ende vermittelt es einem eine Ahnung vom Übernatürlichen.
15)
In Los Angeles schreibt jeder an einem Drehbuch. In New York schreibt jeder an einem Roman. In San Francisco arbeitet jeder an einem Multimedia-Produkt.
16)
Wenn man Tennis spielt, tritt eine andere mentale Struktur in Kraft, als wenn man ein Buch liest. Bei adrenalingetriebenen Wettkampfsportarten ist das Hirn auf den Modus »Das Arschloch bring ich um« eingestellt. Es geht darum, sich selbst auf die Probe zu stellen, Erfolg zu haben. Es packt einen. Die Aufhebung der kritischen Distanz ist kein Thema.
17)
Ein Multimedia-Produkt muß Unterhaltung im Wert von $ 1 pro Stunde bieten, sonst spricht sich schnell herum, daß das Produkt nichts taugt.
18)
1982 - der Niedergang der Atari-Computerspiele (*seufz* Ich weiß es noch wie heute).
19)
Bei Computerspielen geht es darum, Neunjährigen die Möglichkeit zu geben, Kontrolle auszuüben ... »Je größer und toller das Etwas ist, das mir gehorcht, desto besser.«
20)
Multimedia ist längst zu einem »Kaufhausartikel« geworden. Der Verpackungstext ist wichtiger als das Spielerlebnis. Aber wie schreibt man einen coolen, sexy Verpackungstext für ein Spiel wie Tetris? Unmöglich. .
21)
Cooles Wort: » Mannsekunden « (ergonomische Maßeinheit, die auf Keyboards und Joysticks angewendet wird).
22)
» Eingebettete Intelligenz « (Intelligenz, die in den Winkeln und Ritzen des Programms und Storyboard-Designs verborgen ist).
23)
Letztes Jahr war ich auf einer Weihnachtsparty oben in Seattle, auf der auch ganz viele kleine Kinder waren - alle hochgradig überzuckert und am Rande der Hysterie. Doch anstatt herumzuschreien, saßen sie friedlich vorm Fernseher und spielten mit ihrem SEGA. Die Spiele waren eine Art »Kinder-Tranquilizer«. Richtig unheimlich.
Susan war auch da. Sie sagte: »Stell dir vor, in 50 Jahren werden diese Kinder an den Schaltern unserer Lebenserhaltungssysteme sitzen und versuchen, ein Spiel daraus zu machen, wie sie unsere immer schwächer werdenden EKGs durch eine Biofeedback-Schleife jagen. Ich meine mich zu erinnern, daß in meiner Kindheit überzuckerte Kinder in den Keller geschickt und sich selbst Uberlassen wurden, wie in Herr der Fliegen .«
24)
Wie werden sich die Computerspiele weiterentwickeln, wenn die Leute in den 30somethings zu Leuten in den Fünfzigern werden? ( Das Rätsel der Strickjacke ).
25)
Flugsimulatoren sind eigentlich Emulatoren für außerkörperliche Erfahrungen. In dieser Sekunde warten wahrscheinlich überall auf der Erde Menschen auf ein Wunder, darauf, aus sich heraustreten zu können, versessen auf irgendein winziges Zeichen dafür, daß unsere Existenz etwas Besseres oder Größeres oder Rätselhafteres beinhaltet, als wir bisher angenommen haben.
26)
» Das Wiederspielbarkeitsproblem « (Wie man den Wunsch nach Wiederholung gleich mit einbaut).
27)
Ich glaube, Airbrush-Kunst auf Kleinbussen und Yes-Plattencover waren die beiden größten Einflüsse im Spieledesign.
Ich frage mich, ob ich in Sachen interaktive CD-ROMs den Zug verpaßt habe - ob ich zu alt dafür bin. Die großen Firmen schießen sich auf die Zehnjährigen ein. Ich glaube, man fühlt sich nur auf dem Stand der Digitalisierung wirklich wohl, der im Alter von fünf bis 15 normal für einen war. Ich meine, klar, ich kann neue Spiele spielbar machen, aber das wird nicht so toll sein wie damals Tetris. Oder doch?
29)
Alles in allem wird Interactive Multimedia weniger der Literatur ähneln als dem Sport.
MONTAG
E in Augenblick ohne Sinn und Verstand: Aus heiterem Himmel fragte Todd heute abend alle im Habitrail 2: »Wenn Schmelzkäsescheiben nur zu 80 % aus Milch bestehen, woraus sind dann die restlichen 20%?«
Michael antwortete wie aus der Pistole geschossen: »Woraus schon: Aus Nichtmilch-Zusätzen natürlich.«
H eute sind wir dahintergekommen, daß Bug ein Shareware-Programm auf seinem Computer hat, das die gesamte Macintosh-Schreibtischoberfläche mit Holz vertäfelt - und er hat uns nichts davon gesagt! Widerwillig ließ
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