Microsoft Word - Atlan 027 - Auf verlorenem Posten.rtf
jetzt gestützt hatte, und lief durch die Halle zu dem Loch. Tekener und Kennon folgten ihm.
“Bahark hat das Versteck schon wieder verlassen”, rief der Anti. “Er ist angegriffen worden.”
Darauf hätte er nicht hinzuweisen brauchen.. Das hatten die beiden Terraner bereits gesehen. Sie hoben den Anti an und halfen ihm durch die Öffnung in der Wand. Auf der anderen Seite sank Taskan sofort zu Boden.
Als Tekener und Kennon durch die Maueröffnung stiegen, sahen sie den Toten ebenfalls.
Kennon ging zu ihm.
Tschen Bahark lag mit gespreizten Armen auf dem Boden. Er hielt die Augen geschlossen. Sein Mund stand offen, als wolle er jeden Moment etwas sagen.
Kennon beugte sich über den Anti, schob ihm die Hand unter die Schulter und hob ihn an.
“Der Hinterkopf ist zertrümmert”, sagte Ronald Tekener. “Wir sind zu spät gekommen.”
Ischka Taskan kroch zu seinem ehemaligen Herrn hinüber. Er war völlig fassungslos. In seinem Gesicht zuckte es. Tekener war von dem Zusammenbruch dieses Mannes überrascht. Er hatte nicht angenommen, daß irgend jemand so enge freundschaftliche Beziehungen zu einem Mann wie Tschen Bahark haben konnte, daß sein Tod ihn derart erschüttern konnte.
Kennon ließ den Toten wieder auf den Boden sinken und erhob sich. Er blickte sich im Zimmer um. Der Raum war vollständig durchwühlt worden. Alle Schränke standen offen. Der Tresor war aufgebrochen worden.
Tekener und Kennon gingen zudem Sicherheitsfach und untersuchten die Bruchstellen. Die Vielfachverriegelungen hatten sich als nutzlos erwiesen. Irgend jemand hatte die Terkonitstahltür aus der Verankerung gerissen.
“Keine Brandspuren”, sagte Kennon. “Sprengsätze sind nicht benutzt worden.”
Der Tresor selbst war leer.
“Bahark hat diesen Tresor immer für seinen besten gehalten”, sagte Ischka Taskan. Er kam zu den beiden Männern. Abermals fiel ihnen eine Veränderung an ihm auf. Nach dem völligen Zusammenbruch war jetzt ein ebenso starker Umschwung erfolgt. Der Anti hielt sich gerade. Wäre nicht die bläuliche Verfärbung seiner Haut gewesen, hätte man ihn für völlig gesund halten können. “Er hat hier seine wichtigsten Unterlagen aufbewahrt.”
Er drehte sich um und deutete auf die anderen Schränke, den Kleinstkomputer und die Beobachtungsanlage. Alles war gründlich untersucht worden. Die Verschalungen und Türen waren herausgebrochen worden. Der Täter hatte bei seiner Suche nichts ausgelassen.
“Der Mörder hat gründliche Arbeit geleistet”, sagte Taskan. “Er hat sogar die Aufzeichnungsbänder der kaltesischen Opern- mitgenommen. Auch das belastende Material über einige hohe Funktionäre der Organisation ist verschwunden.”
“Wer ist der Mörder?” fragte Tekener.
“Der Springer Arol Pratso”, behauptete Taskan.
Der Anti ging zu dem Beobachtungsstand und holte -eine Spange aus dem Gewirr der Kabel hervor.
“Sehen Sie”, sagte er, “so eine Spange habe ich schon einmal bei dem Springer gesehen. Sie ist vermutlich von seinem Ärmel abgefallen, als er diese Geräte untersucht hat.”
“Die Spange ist zumindest der Beweis dafür, daß der Springer hier war”, erklärte Sinclair M. Kennon.
“Warum sollte Arol Pratso Tschen Bahark ermorden?” fragte Tekener.
“Um sich die Anteile an der Handelsorganisation ALAT zu sichern”, entgegnete der Anti. “Die Zertifikate sind in diesem Tresor gewesen. Wenn der Springer sie an sich genommen hat, dann besitzt er jetzt die Majorität der Organisation.”
“Und wo sind die Geheiminformationen für uns?” fragte Kennon. “Die ALATAnteile interessieren uns nicht. Wir sind hier, weil Bahark angeblich wichtige Mitteilungen für uns hatte.”
Ischka Taskan strich sich durch das Haar. Ganze Haarbüschel blieben an seinen Fingern hängen. Er schüttelte sie ab.
“Wenn Sie den Springer finden, dann haben Sie auch die Mikrospulen mit den Informationen”, sagte er.
“Sind Sie sicher, daß Tschen Bahark die Informationen aufgenommen und gespeichert hat?” fragte Kennon.
“Ganz sicher”, betonte der Anti. “Er wollte sie mir erst mitgeben, kam dann jedoch zu der Ansicht, daß es sicherer sei, wenn er sie bei sich behielte.”
Taskan lehnte sich gegen die Beobachtungswand. Er legte sich die Hand vor die Augen, und es schien, als sinke er etwas in sich zusammen.
“Es geht zu Ende mit mir!” stöhnte er. “Ich fühle es. Irgend etwas frißt mich von innen her auf.”
“Sie werden sich schon wieder erholen, wenn Sie etwas zur Ruhe kommen”, besänftigte ihn
Weitere Kostenlose Bücher