Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf
flüsterte Anga Tanga. “Du bist kein Mensch. Du kennst überhaupt keine Gefühle.”
“Vielleicht”, entgegnete Amoys ruhig. “Geh jetzt.”
“Nein. Ich bleibe bei Kelia.”
Trant Amoys schlug kurz und entschlossen zu. Er traf das Mädchen am Kinn und fing sie auf, als sie zusammenbrach. Mit einem Schwung warf er sie sich über die Schulter und verließ dann den Raum.
Russo versperrte ihm den Weg.
Wollen Sie sich nicht um die Verletzten kümmern?”
“Ich werde mich zu gegebener Zeit um sie bemühen”, versprach Amoys. “Zunächst einmal müssen wir versuchen, einen Ausweg zu finden, der sich noch öffnen läßt. Die Instrumente zeigten an, daß einige Schotte offensichtlich stark verkeilt sind. Wenn wir draußen sind und einige Gleiter ausgeschleust haben, dann werden wir uns von außen nach innen vorarbeiten und bergen, wer noch zu bergen ist. Genügt Ihnen das, Russo?”
Der Kosmonaut wandte sich wortlos um. Er ging Amoys voraus. Hinter ihnen stöhnte die tödlich verletzte Kelia auf. Sie gingen weiter. Wenig später trafen sie auf mehrere Tote und Schwerverletzte, die auf dem Gang lagen. Die verletzten Männer waren bewußtlos. Russo blieb zögernd stehen und blickte Amoys an. Auch der Kosmonaut hatte inzwischen eine Lampe gefunden, so daß sie jetzt genügend Licht hatten.
“Nun, wie viele Verletzte wollen Sie sich aufladen, Russo? Einen, zwei, fünf— oder noch mehr?”
Russo sah ein, daß sie ohne Hilfsmittel niemandem helfen konnten. Sie arbeiteten sich weiter vor. Immer wieder stießen sie auf Trümmer. Das Schiff brannte an mehreren Stellen, so daß sie häufig zu Umwegen gezwungen wurden. Die ersten beiden Außenschleusen, die sie erreichten, waren so verklemmt, daß sie sich nicht mehr öffnen ließen.
Zehn Minuten nach ihrem Aufbruch von der Zentrale stießen sie auf einen Hangar mit einem Kampfgleiter. Auch hier gab es keinen Ausweg, weil Trümmer die Schleuse versperrten.
Amoys legte Anga Tanga in den Gleiter und befahl Russo, ihm zu folgen, als er einstieg. Sie verschlossen die Schotte. Amoys startete die Motoren und ließ das Fahrzeug einige Meter zurückschweben. Dann setzte er es auf den Boden und feuerte mit den beiden Bugstrahlern auf die Schleuse. Unter dem Energiestrahl flogen die Trümmer auseinander. Die Schotte glühten auf, warfen Glutblasen und zerplatzten. Nach einer knappen Minute Dauerbeschuß fiel helles Licht in den Gang. Der Weg nach draußen war frei.
Amoys startete den Gleiter und brach durch.
Die letzten unter der Hitze aufgeweichten Trümmer wurden zur Seite geschleudert: Der Gleiter stürzte einige Meter in die Tiefe” fing sich dann ab und entfernte sich von dem Wrack.
Der Oberst blickte sich suchend um. Er diesem Moment schien Panik in seinen Augen aufzuflammen” da er nicht mehr als vier Siganesen entdeckte” die sich mit einem anderen Gleiter gerettet hatten.
“Achtung” hier spricht der Kommandant”, sagte er und zog das Mikrophon an sich, nachdem er das Funkgerät auf die geringste Weite justiert hatte. “Landen Sie hinter der Hügelkette und kehren Sie dann mit mir zurück. Wir werden versuchen” weitere Männer- und Frauen zu bergen.”
Er selbst überflog die Hügelkette und wartete dann, bis der andere Gleiter bei ihm war. Durch die transparente Seheibe erkannte er das Gesicht von Gelo Raztar, der sich geringfügig verletzt zu haben schien. Neben ihm saß der bärtige Dr. Rik Botarr.
“Russo, nehmen Sie Anga mit ‘raus”“ befahl der Kommandant. Er sah, daß zwei Offiziere aus dem anderen Gleiter ausstiegen und zu ihm kamen. Er nahm sie auf” startete und flog zu dem brennenden, Wrack zurück. Inzwischen hatten sich mehrere Schleusen geöffnet. Einige Siganesen winkten. Vom Heck her schwebte ein Mann im Kampfanzug herbei. Er gehörte zu den wenigen” denen es noch gelungen war” ein solches Gerät anzulegen.
In der folgenden halben Stunde gelang es Amoys, noch zweiundzwanzig Männer und zwei Frauen aufzunehmen, so daß die Zahl der Geretteten auf insgesamt- 32 stieg. Von diesen Siganesen waren drei Männer so schwer verletzt, daß Dr. Botarr ihnen nur noch wenige Stunden gab.
Jetzt begann Amoys mit Versuchen” die Roboter der BISPALO zu aktivieren” doch er hatte keinen Erfolg. Die Positroniken waren ausgefallen. Einige der Sicherheitsschotte hatten sich so verkeilt, daß die Robotdepots nicht mehr zu erreichen waren.
Als Amoys niedergeschlagen aus dem Innern des Schiffes zurückkehrte und sich der Schleuse näherte, explodierte der
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