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Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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jedoch nicht frei.
Die beiden Siganesen griffen mit wirbelnden Waffen an. Die Stahlruten zischten auf den Chitinpanzer herunter und durchschnitten ihn mühelos. Amoys trennte mit einem Hieb eines der vorderen Beine ab, während Botarr den Kopf des Käfers traf. Der Oberst hollte zu einem neuen Schlag aus und trennte ein zweites Bein ab. Das Insekt verlor das Gleichgewicht. Die Fangzangen näherten sich dem Boden.
Die anderen Siganesen hatten sich inzwischen vorsichtig zurückgezogen. Russo stieß einen Warnruf aus. Botarr und der Kommandant sprangen zurück, und der Captain feuerte. Er traf die Greifzange. Anga Tanga stürzte aus zwanzig Zentimetern Höhe auf den Boden herab. Amoys, der in ihrer Nähe stand, konnte sie mit den Armen auffangen. Botarr kam sofort zu ihnen und löste die Chitinzange von ihrem Arm ab, während Russo es sich nicht nehmen ließ, das Insekt mit einem zweiten gezielten Schuß zu töten.
Botarr blickte den Kommandanten besorgt an, als seine Hände über Angas Arm glitten. Dann schüttelte er den Kopf.
“Den Arm kann ich nicht mehr retten”, sagte der Arzt.
Anga Tanga sah nur Amoys an.
“Ich bin verletzt”, sagte sie mühsam. “Was wirst du jetzt tun? Wirst du mich auch im Stich lassen?”
“Was soll der Unsinn?” fragte Botarr. Amoys erhob sich und ging zur Seite. Er wollte nicht sehen, wie der Arzt den Arm, der nur noch an einigen Hautfetzen hing, gänzlich amputierte. Captain Russo kniete sich bei der Astronomin nieder.
“Ich möchte wissen, ob ich jetzt auch allein bleiben muß.”
“Warum, Anga? Nur, weil dein Arm verletzt ist?” Der Arzt schüttelte lächelnd den Kopf. “Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Das bringen wir schon wieder in Ordnung. Hier wird niemand im Stich gelassen.”
Er blickte zum Kommandanten auf. Amoys lehnte sich mit den Schultern an einen Grashalm. Er hielt das Funkgerät vor die Lippen und sprach in das Mikrophon.
Aus dem Lautsprecher des Gerätes ertönten Schreie. Sie klangen so, als ob sie in höchster Panik ausgestoßen würden.
“Antworten Sie”, schrie Trant Amoys in das Mikrophon. “Antworten Sie doch endlich, und teilen Sie uns mit, was passiert ist.”
“Sir, wir werden angegriffen”, berichtete einer der Siganesen, die noch Kampfanzüge hatten. “Wir können uns nicht halten. Es sind zu viele für uns.”
“Wer greift sie an?” brüllte Amoys. “Wer greift an?”
Nur noch die Geräusche eines heftigen Kampfes drangen aus dem Lautsprecher. Sie hörten den keuchenden Atem der Männer, doch es kamen keine Worte mehr.
Trant Amoys war blaß geworden. Er biß sich auf die Lippen, und seine Augen hatten sich fast geschlossen. Er fragte sich ebenso wie alle anderen, wer die Angreifer sein mochten, die sogar die Männer in Kampfanzügen in Panik versetzen konnten. Diese Männer waren ihre größte Hoffnung. Sie verfügten über die beste Ausrüstung. Ohne sie sank ihre Überlebenschance hoffnungslos ab.
Entschlossen kletterte der Kommandant an dem kräftigen Grashalm hoch. Hier erreichten die Pflanzen eine Höhe von mehr als fünfzig Zentimetern, so daß sie vom Boden aus überhaupt nichts von ihrer Umgebung erkennen konnten.
    “Über Trant Amoys gibt es wirklich nichts zu sagen. Er gehört—wie viele Männer aus dem Süden—zur Elite Sigas. Muß ich noch mehr sagen?”

    Dr. Rik Botarr

    Magnetbandnotiz vom 3.4.2408

    4.
    Yeknor, der Sohn des Yeksomon, ging zwischen den beiden Erkylotern und ließ sich führen. Der Heilige folgte ihnen. Er zitierte unaufhörlich die überlieferten Beschwörungen, die vor dem Bösen schützen sollten.
    “Wie weit ist es noch?” fragte Yeknor.
“Wir haben die Treppe erreicht”, antwortete einer der beiden Erkyloter, während der Heilige Uklo seinen eintönigen Sing-Sang fortsetzte. Sie führten den erblindeten Mann noch einige Schritte weiter, bis sie vor einer steilen Steintreppe standen. Yeknor hob den Kopf, aber er konnte nicht mehr sehen, daß die Stufen durch das Blätterdach hindurch in das Licht führten. Langsam setzte er Fuß vor Fuß, bis er von oben das Dröhnen der Hörner vernahm. Der Wächter hatte sie bemerkt und teilte der Stadt Markolan und seinen Bewohnern mit, daß er zurückgekehrt war.
Wenig später schon hörte er das Knistern der Steintore, die sich langsam öffneten, um ihn einzulassen. Der Duft gebratenen Fleisches schlug ihm entgegen, und dann ertönte die Stimme seines Vaters.
“Yeknor”, rief er. Seine Hände berührten ihn. “Was ist passiert?”
Der Heilige Uklo

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