Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf
wenigstens einen Mann mit einem flugfähigen Kampfanzug über uns haben”, sagte Amoys. “Dann könnten wir wenigstens feststellen, ob der Weg vor uns frei ist, oder ob wir geradewegs in einen Ameisenhaufen hineinlaufen.”
Ein Schatten fiel über die Gruppe.. Amoys blieb erneut stehen und blickte nach oben.
Über ihnen erhob sich der-gewaltige Leib eines doppelköpfigen Vogels. Jetzt konnte der Oberst allerdings erkennen, daß nur einer der beiden Köpfe mit Augen und anderen Sinnesorganen versehen war, während der andere einem Freßrüssel- glich. Dieser Schlauch senkte sich jetzt: zu ihnen herab, unddas Maul öffnete sich, so daß sie die scharfen Zähne sehen konnten. Ein unangenehm süßlicher Geruch schlug ihnen entgegen.
Einer der anderen Männer verlor die Nerven. Er hob seinen Energiestrahler und schoß, bevor Amoys es verhindern konnte. Der Glutstrahl bohrte sich dem Vogel in den Leib und verließ ihn dicht neben dem Kopf wieder. Das Tier stieß einen schrillen Schrei aus, schlug heftig mit den Flügeln und begann sich im Kreis -zu drehen. Die Füße wirbelten den Siganesen um den Kopf. Die Krallen rissen den Boden weit auf.
Amoys stieß einen Warnschrei aus. Er zog Anga Tanga mit sich. Ein weiterer Schuß fiel und erledigte den Vogel. Er brach auf der Stelle zusammen und begrub drei Männer unter sich.
Hoch über ihren Köpfen kreisten drei weitere dieser seltsamen Vögel. Sie stießen klagende Schreie aus und kamen jetzt langsam tiefer. Amoys schrie einige Befehle. Zusammen mit drei weiteren Männern kämpfte er sich durch das rote Gefieder. Er hörte die Rufe der Verschwundenen.
Die drei Männer krochen ihnen auf allen vieren entgegen. Sie waren nicht verletzt worden. Jetzt fluchten sie auf den Mann, der auf den Vogel geschossen hatte:
“Es hätte doch völlig genügt, das Biest zu erschrecken; Sir, dann wäre es doch von selbst weggelaufen”, sagte einer von ihnen.
Als sie sieh aus dem Gefieder befreit hatten, bemerkten sie, daß der Vogel stark blutete.: Gelbliches Blut, das einen sehr intensiven Geruch ausströmte, drang aus den Wunden. Als sie zu den anderen aufgeschlossen hatten, zeigte Captain Russo auf eine Ameise, die mit vorgestreckten Zangen aus dem Grasdschungel hervorkam.
“Da”, lachte -er, “jetzt zeigt sich, daß der Schuß vielleicht doch nicht so leichtfertig war. Das Blut wird die Ameisen anlocken. Wir sind jetzt um so sicherer.”
Auch von den anderen Seiten näherten sieh Ameisen. Sie hörten das Krachen und Rascheln der vertrockneten Blätter. Dann brachen etwa fünfzehn Insekten aus dem Gestrüpp. Amoys trieb seine Männer und die Frauen zu größerer Eile an. Ab und zu ließ er halten. Dann horchten sie. Das Krachen und Rascheln wurde immer lauter. Es umgab sie von allen Seiten. Niemand konnte jetzt noch sagen, wo Ameisen waren und wo nicht. Captain Russo schien recht zu haben. Der Blutgeruch lockte die Ameisen an. Lenkte er sie aber auch wirklich von den Siganesen ab?
Amoys wurde von Minute zu Minute unruhiger. Er arbeitete sich immer schneller voran, und jetzt hielt er auch seine Waffe in der Hand, um sie ständig schußbereit zu haben.
Plötzlich endete der Grasdschungel. Vor ihnen dehnte sich ein wüstenartiger Fleck von etwa fünfzehn Metern Durchmesser. In der Mitte des Platzes öffnete sich ein Krater. Es kamen Hunderte von Ameisen heraus und eilten dem Grasrand zu, während ebenso viele auf offensichtlich genau vorgeschriebenen Pfaden an ihnen vorbeieilten und sich in den Krater stürzten. Überall auf dem Sandkreis wimmelte es von Ameisen. Wenige Schritte von ihnen entfernt eilten einige Tiere vorbei, die gemeinsam ein blutiges Stückchen Fleisch schleppten. Links von ihnen befand sich ein offensichtlich ruhiges Gebiet, auf dem sich nur zwei Ameisen bewegten. Es schien, als bewachten sie einen Knochenschädel, der halb im Sand versackt war. Die leeren Augenhöhlen blickten die Siganesen an.
“Das ist ein Menschenschädel”, sagte Dr. Botarr. “Er könnte ebensogut einem Terraner wie auch einem Akonen gehört haben.”
Amoys drehte sich um. Er entdeckte zwei Ameisen, die auf ihren Spuren folgten.
“Wir gehen hinaus und zu dem Schädel hinüber”, befahl er. Zugleich setzte er sich in Bewegung. Die anderen Männer folgten ihm in großer Eile, nachdem sie die Ameisen entdeckt hatten, die sich in ihrem Rücken befanden.
Die Ameisen krochen über den weißen Schädel. Sie wandten sich den Siganesen zu, die mühsam durch den Sand wateten. Drohend hob sich ihnen das
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