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Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf

Titel: Microsoft Word - Christian Jacq - RAMSES3 - Die Schlacht von Kadesch.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allgemein
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Palastverwalter! Der Sarde hatte ihn schon lange in Verdacht. Dieser viel zu leutselige Kerl betrog den König und hatte sogar versucht, ihn zu ermorden.
    Mit dem hatte Ramses einen schlechten Griff getan!
    Mit dem König konnte der Sarde weder über Moses noch über Romet reden, ohne ein Donnerwetter auszulösen. Doch das würde auch nicht zur Festnahme dieses Schurken von Verwalter oder zum Bruch der Freundschaft zu dem Hebräer führen. Eigentlich konnte er sich nur an Ameni wenden. Der war die rechte Hand von Ramses, war scharfsinnig und mißtrauisch und würde ihm Gehör schenken.
    Serramanna ging an den beiden Soldaten vorbei, die an der Tür zum Gang Wache standen. Weiter hinten hatte Ameni sein Arbeitszimmer, von wo aus dieser unermüdliche Schreiber die ihm unterstellten zwanzig hohen Beamten überwachte, denn hier wurden alle wichtigen Vorgänge bearbeitet, über die Ameni dann dem Pharao Bericht erstattete.
    Der Sarde hörte plötzlich hastige Schritte hinter sich.
    Erstaunt wandte er sich um. Ein Dutzend Lanzenträger richteten ihre Waffen gegen ihn.
    «Was fällt euch denn ein?»
    «Wir haben unsere Befehle.»
    «Ich gebe euch ja wohl die Befehle!»
    «Wir sollen dich festnehmen.»
    «Was soll denn dieser Unsinn?»
    «Wir gehorchen nur.»
    «Weg mit euch, öder ich erschlage jeden einzelnen!»
    Die Tür zu Amenis Schreibstube ging auf, und der Schreiber erschien auf der Schwelle.
    «Sag diesen Dummköpfen, sie sollen abhauen!»
    «Ich habe ihnen den Befehl erteilt, dich festzunehmen.»
    Ein Schiffbruch hätte den ehemaligen Seeräuber nicht stärker erschüttern können.
    Ein Weilchen stand er wie gelähmt. Da nahmen die Soldaten ihm schleunigst die Waffen ab und banden ihm die Hände auf den Rücken.
    «Erklär mir…»
    Auf ein Zeichen Amenis hin schoben die Wachen Serramanna in die Schreibstube.
    Ameni ergriff eine Papyrusrolle.
    «Kennst du eine gewisse Nenofar?»
    «Klar, eine meiner Geliebten. Genauer gesagt, meine letzte, neueste Errungenschaft.»
    «Habt ihr euch gestritten?»
    «Liebesgeplänkel, im Eifer des Gefechts.»
    «Hast du ihr Gewalt angetan?»
    Der Sarde lächelte.
    «Wir sind schon mal ganz heftig aneinandergeraten bei den Spielereien, wie man eben so kämpft um die Lust.»
    «Du hast dem Mädchen also nichts vorzuwerfen?»

    Ameni blieb eisig.
    «Diese Nenofar hat schwere Anschuldigungen gegen dich vorgebracht.»
    «Aber… Sie war doch einverstanden, das schwöre ich dir!»
    «Ich rede nicht von euren Lustbarkeiten, sondern von dem Verrat, den du begangen hast.»
    «Verrat?… Habe ich richtig gehört, hast du Verrat gesagt?»
    «Nenofar beschuldigt dich, ein Spitzel im Sold der Hethiter zu sein.»
    «Du machst dich wohl lustig über mich, Ameni!»
    «Dieses Mädchen liebt seine Heimat. Als sie merkwürdige Holztäfelchen in der Wäschetruhe in deinem Schlafzimmer fand, hielt sie es für richtig, sie mir zu bringen. Erkennst du sie?»
    Ameni hielt sie dem Sarden hin.
    «Das Zeug gehört mir nicht!»
    «Das sind die Beweise für dein Verbrechen. In recht plumper Form meldest du da deinem hethitischen Mittelsmann, daß du dir schon etwas einfallen lassen wirst, um die Eliteeinheit, die du befehligen sollst, außer Gefecht zu setzen.»
    «Hirngespinste!»
    «Die Aussage deiner Geliebten wurde von einem Richter aufgeschrieben, vor Zeugen laut verlesen und von ihr nochmals bestätigt.»
    «Das ist eine List, um mich in Verruf zu bringen und Ramses zu schwächen.»
    «Wie die Täfelchen belegen, betreibst du deinen Verrat bereits seit acht Monden.
    Der hethitische Herrscher hat dir ein schönes Vermögen versprochen, über das du nach der Niederlage Ägyptens verfügen kannst.»
    «Ich bin Ramses treu… Er hat mich begnadigt, als er mir das Leben nehmen konnte, daher gehört mein Leben ihm.»
    «Schön klingende Worte, die die Tatsachen aber widerlegen.»
    «Du kennst mich doch, Ameni! Ich war mal Seeräuber, das stimmt, aber einen Freund habe ich niemals verraten!»
    «Ich glaubte dich zu kennen, aber du bist wie all diese Höflinge, die keinen Herrn mehr kennen, wenn man sie mit Geld ködert. Bietet ein Söldner seine Dienste nicht gegen höchsten Lohn feil?»
    In seiner Ehre gekränkt, stand Serramanna kerzengerade.
    «Wenn der Pharao mich zum Obersten seiner Leibwache ernannt und mir eine Eliteeinheit des Heeres unterstellt hat, dann beweist das doch, daß er Vertrauen in mich setzt.»
    «Ein Vertrauen, das sich nicht ausgezahlt hat.»
    «Ich habe das Verbrechen, dessen du mich

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