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Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Titel: Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SF-Online
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weiß
    ich, verschließt er alles im Schreibtisch und lebt still und friedlich bis an sein seliges Ende. Nicht gerade logisch, wenn 270
    Sie mich fragen. Er stirbt also, kurz darauf kommt der Enkel, um das Haus des Großvaters aufzuräumen, findet die
    Unterlagen und, wow, was macht er jetzt? Er beschließt, sie seinem alten Kumpel Harold Itsumi zu geben, dem
    Bürgerrechtsanwalt.«
    »Der anfängt zu recherchieren, ob an der Sache irgendwas dran ist.«
    »Genau. Und als sie die Telefonabrechnungen seines Büros kontrolliert haben, sind sie daraufgekommen, dass er die Nummern aller Steel Men angerufen hat. Bloß ist Forrest der Einzige, der noch unter seiner alten Nummer erreichbar ist.« Er klatschte die Rückseite der einen Hand ärgerlich gegen die andere. »Das muss man sich mal vorstellen. Ich hätte bis letzte Woche gewettet, dass das im Lehrbuch für Anfänger stehen müsste, wie man mit Telefonnummern umgeht, wenn Leute,
    die der Überwachung unterliegen, umziehen. Die Nummern
    behält man natürlich, oder? Wir haben das damals jedenfalls so gemacht. Wir haben jede veraltete Telefonnummer auf unsere Überwachungszentrale umgeleitet, mit automatischer
    Anrufrückverfolgung und allem Schnickschnack. Dann wird
    dieser Bereich zur NSA geschlagen, und diese superschlauen Helden geben die Nummern einfach an die
    Telefongesellschaften zurück. Keine Fortführung der
    Überwachung, nichts.«
    »Weiß man denn, was das für Unterlagen waren?«
    »Nein. Sie haben wohl diesen James Stewart im
    Dauerverhör, aber er streitet alles ab.« Reilly schaute
    sinnierend vor sich hin. »Aber die Frage ist natürlich schon, woher hatte dieser Anwalt die Telefonnummern?«
    »Und wer hat ihn umgebracht, als er hier war? Einer unserer Geheimdienste?«, fragte ich mit dem Gefühl, mich auf
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    vermintes Terrain zu wagen. Aber nach allem, was ich gehört hatte, konnte ich diese Frage riskieren.
    Reilly fuhr unwirsch hoch. »Ach was. Die haben ihn doch
    aus den Augen verloren! Als man den Anruf bei DuBois
    bemerkt hat und auf die Idee gekommen ist, dass man diesen Itsumi eigentlich mal ein bisschen beschatten könnte, war der schon längst verschwunden. Die letzte Spur ist ein
    Geländewagen, den er in San Francisco gemietet hat. Der
    Mann von der Mietwagenfirma erinnert sich, dass Itsumi
    wissen wollte, ob er den Wagen auch in Texas zurückgeben könne. Daraufhin haben sie sich beim Haus von Juan Gomez auf die Lauer gelegt. Bloß, wer nicht kam, war der Anwalt. Der Mietwagen ist auch noch nicht wieder aufgetaucht. Sie haben's nicht direkt zugegeben, aber wenn Itsumi nicht abgemurkst worden wäre, wurden sie sich immer noch fragen, wo er
    abgeblieben ist.«
    Ich ließ mir das durch den Kopf gehen »Aber wenn es nicht unsere Leute waren, wer war es dann? Und woher wusste er von den Unterlagen?« Rechtzeitig fiel mir ein, dass es nicht schaden konnte, mich ein wenig solidarisch zu zeigen, und ich fugte hinzu »Falls es die überhaupt gibt.«
    »Irgendwas muss wohl dran sein, aber, hol's der Teufel, ich blicke da einfach nicht durch«, knurrte Reilly »Ein verfluchtes Gerangel um Zuständigkeiten ist das, und mir sagt keiner was.
    Es heißt, es sind irgendwelche Geheimdienstler hier, die den Fall untersuchen. Ich weiß nicht, haben Sie was bemerkt?«
    Ich zuckte unschuldsvoll die Schultern »So viele Touristen, wie hier immer herumlaufen. Da hatte ich viel zu tun, wenn ich mir die alle angucken wollte.«
    »Na ja. Die werden sich ja wohl mal bei mir melden.« Er
    studierte seine Armbanduhr, rechnete vermutlich aus, wie spat es in Washington war »Ich glaube, ich muss noch ein bisschen 272
    telefonieren. Ein paar Leuten den Sonntag verderben. Ich habe ein Satellitentelefon mit«, fügte er nicht ohne Besitzerstolz hinzu, »neueste Technologie, mit Verschlüsselung und was weiß ich.«
    »Verstehe«, sagte ich. Mit anderen Worten, die Besuchszeit war endlich vorüber.
    Es dauerte noch ein bisschen, ehe es so weit war, dass er sich von meinem Sofa emporwuchtete. Ganz so unbequem schien
    es wohl doch nicht zu sein. Vorher musste er seine übliche Litanei gut gemeinter Ratschlage an mich loswerden, ein
    letztes Mal Irland schlecht machen und das Leben in Gottes eigenem Land verklären, anschließend versicherte er mir, dass ich ihn verstünde und er sowieso immer der Meinung gewesen wäre, ich sei das gelungenste Exemplar der Gattung Steel Men, und damit war dem Ritual Genüge getan und der Zeitpunkt
    gekommen, zu gehen und mich meinem

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