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Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende

Titel: Microsoft Word - Green, Simon R.-Todtsteltzers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Ende
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herabstürzenden Trümmerstücken getötet.
Wieder war eine alte Freundin seinetwegen zu Tode
gekommen. Nina versuchte ihm zu erklären, dass
man nichts glauben konnte, was die offiziellen Websites heutzutage meldeten, aber Nina wollte wohl
einfach nur freundlich sein. Wenigstens waren Lewis
und Jesamine noch irgendwo dort draußen und entzogen sich der Gefangennahme. Douglas hoffte, dass
wenigstens sie glücklich waren. Er sehnte sich verzweifelt danach, dass irgendjemand glücklich sein
möge inmitten all des Schlamassels, den er angerichtet hatte.
    Er betrachtete sein Abendessen. Es machte nicht
viel her, aber so war das jeden Tag. Faseriges Fleisch
und Kartoffeln mit klumpiger Sauce. Douglas stocherte ein wenig mit der Gabel darin herum.
    »Was für ein Fleisch ist das?«
»Am besten nicht fragen«, entgegnete Nina forsch,
als sie sich neben ihn setzte. »Und du möchtest sicher auch nicht wissen, was man in der Sauce findet.«
»Gibt es Pudding?«, fragte Stuart hoffnungsvoll.
Nina bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
»Was denkst du?«
Stuart hatte auf seinem Teller seilartiges Gemüse,
gekocht bis zum Abwinken. Fleisch fasste er nie an.
Die anderen sagten nichts dazu. Sie kannten den
Grund. Vor einiger Zeit hätte Nina noch auf einem
Tischgebet bestanden, aber sie alle waren längst zu
tief gesunken. Und so saßen die drei da und aßen eine Zeit lang schweigend. Es war Nahrung und bot
Kraft, und mehr war dazu nicht zu sagen. Von der
Straße drangen gelegentlich Rufe und Schreie und
Geräusche von Gewalttätigkeit herein, aber andererseits war das ja immer so.
»Ich habe heute ein Gerücht gehört«, erklärte
Stuart schließlich.
»Was für eine Überraschung«, fand Nina. »Hier
wird doch alles von Gerüchten angetrieben.«
»Bei meinem ging es um den Clan Todtsteltzer«,
sagte Stuart. »Es heißt, eine Hand voll entfernterer
Vettern und Kusinen wäre dem Gemetzel auf Virimonde entgangen und möglicherweise hierher unterwegs.«
»Es tut mir Leid, Stuart«, sagte Nina und legte ihre
Hand auf seine. »Aber ich war zusammen mit der armen Emma dabei, erinnerst du dich? Ich habe gesehen, wie sie alle starben. Niemand ist entkommen.«
»Ein paar waren vielleicht nicht auf dem Planeten«, wandte Douglas ein, ohne von seinem Essen
aufzublicken.
»Vielleicht«, räumte Nina freundlich ein. »Hoffnung besteht immer.«
»Der arme Lewis«, sagte Douglas und schob das
Essen auf dem Teller herum. »Der letzte Todtsteltzer.
Ich frage mich, ob es ihm schon jemand berichtet hat.
Ich kann mich des Mitleids mit ihm nicht erwehren.«
»Obwohl er dir die Frau geraubt hat, die du liebtest?«, fragte Stuart.
»Sie war nie wirklich mein«, entgegnete Douglas.
»Ich kannte sie nicht mal richtig. Dafür reichte die
Zeit gar nicht. Ich dachte, wir würden noch die nötige Zeit finden, um einander kennen zu lernen, nachdem wir erst mal verheiratet wären. Jetzt ... denke
ich, dass ich vielleicht nur das Abbild geliebt habe -
die Diva und den Star. Vielleicht hat sie sich deshalb
in Lewis verliebt. Weil er sich als Einziger für ihr
wirkliches Selbst interessiert hat.«
Er überwand sich, den Rest seiner Mahlzeit zu
verzehren. Stuart und Nina blickten ihn jeweils nur
an, wenn er es nicht bemerkte, und er wusste nicht,
wie viel von ihrer Besorgnis um ihn er noch ertragen
konnte. Er vermutete, dass er irgendwann so hungrig
sein würde, dass er alles herunterschlingen konnte,
ohne es richtig zu schmecken; aber er freute sich keineswegs darauf. Nina überzeugte sich davon, dass
alle aufgegessen hatten, und eilte geschäftig um den
Tisch, sammelte das Geschirr ein und hielt einen
Strom leichten Geplauders aufrecht. Sie bemühte
sich, mütterlich und hilfreich zu sein, aber um die
Wahrheit zu sagen, so war sie nicht sehr erfolgreich
damit. Douglas gab ihr Sondernoten, weil sie sich
wenigstens Mühe gab. Und dann überwand er sich
doch, richtig zuzuhören, als ihm bewusst wurde, dass
sie gerade von einem Fortschritt bei den Versuchen
sprach, eine leistungsfähige eigenständige Nachrichten-Website auf die Beine zu stellen.
»Ein ganzer Haufen neuer Medienleute sind im
Slum aufgetaucht! Erstklassige Techs, diese Schätzchen - genau das, was wir gebraucht haben. Ich meine, klar, ich bin eine Reporterin und all das, aber die
wissenschaftliche Seite der Dinge habe ich nie kapiert. Bislang lief es bei uns so, dass die Blinden die
Tauben geführt haben und dabei versuchten, sich
nicht selbst durch

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