Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
blockierte. Er entschied, daß das Risiko zu groß war, herauszufinden, ob der Mann in der Verfassung war, das bösartig aussehende Schwert zu benutzen. Als hätte er die Gedanken des Jungen erspürt, machte der Mann einen Schritt nach rechts und schnitt ihnen damit jegliche Fluchtmöglichkeit ab. Wieder schloß er die Augen, und das bißchen Farbe, das noch in seinem Gesicht gestanden hatte, wich daraus. Sein Blick fing zu wandern an, und das Schwert glitt ihm aus den Fingern. Pug wollte einen Schritt auf ihn zu tun, denn jetzt war es klar, daß er ihnen nichts anhaben konnte.
    Als er sich dem Mann näherte, erklangen Rufe. Pug und Tomas sahen Prinz Arutha vor einem Trupp Reiter herbeieilen. Beim Geräusch der sich nähernden Pferde wandte der Verwundete schmerzvoll den Kopf, und seine Augen weiteten sich. Ein Ausdruck schieren Entsetzens überzog sein Gesicht, und er versuchte zu fliehen. Er machte drei taumelnde Schritte aufs Wasser zu und fiel dann bäuchlings in den Sand.
    Pug stand neben der Tür zur Ratskammer des Herzogs. Ein paar Schritte von ihm entfernt saß eine besorgte Gruppe um Herzog Borrics runden Ratstisch.
    Außer dem Herzog und seinen Söhnen waren Pater Tully, Kulgan, der erst eine Stunde zuvor zurückgekehrt war, Schwertmeister Fannon und Pferdemeister Algon versammelt. Der Ton war ernst, denn die Ankunft des fremdartigen Schiffes wurde als potentielle Gefahr für das Königreich angesehen.
    Pug warf Tomas, der auf der anderen Seite der Tür stand, einen kurzen Blick zu. Tomas war noch nie mit dem Adel zusammengekommen, außer wenn er im Speisesaal servierte, und seine Anwesenheit in der Ratskammer des Herzogs machte ihn jetzt nervös. Meister Fannon sprach, und Pug wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Tisch zu.
    In Anbetracht dessen, was wir wissen«, sagte der alte Schwertmeister, ist es offensichtlich, daß uns dieses Volk vollkommen fremd ist.« Er nahm die Schale auf, die Tomas vom Schiff mitgebracht hatte. »Diese Schale ist auf eine Weise hergestellt, die unserem Meistertöpfer unbekannt ist. Zuerst dachte er, es handelte sich einfach um einen gebrannten und lackierten Ton, aber bei näherer Untersuchung stellte es sich anders dar. Sie ist aus einer Art Haut hergestellt.
    Streifen davon werden um eine Gußform gewickelt, die vielleicht aus Holz ist und dann werden sie mit Trauben irgendeiner Art verklebt. Sie ist viel stabiler als alles, was wir kennen.«
    Um das zu demonstrieren, schlug er mit der Schale kräftig gegen den Tisch.
    Anstatt zu zerspringen, wie es eine Tonschale getan hätte, rief sie nur einen dumpfen Laut hervor. »Noch überraschender sind diese Waffen und die Rüstung.« Er deutete auf die blaue Brustplatte, den Helm, das Schwert und den Dolch. »Sie scheinen auf ähnliche Weise hergestellt zu sein.« Erhob den Dolch und ließ ihn fallen. Er verursachte dasselbe dumpfe Geräusch wie die Schale.
    »Bei all seiner Leichtigkeit ist das Material fast so kräftig wie unser bester Stahl.«
    Borric nickte. »Tully, Ihr seid schon mehr herumgekommen als ein jeder von uns. Habt Ihr je von einem Schiff gehört, das auf diese Weise konstruiert war?«
    »Nein.« Tully strich sich abwesend über sein bartloses Kinn. »Weder im Bitteren Meer, noch auf der See des Königreiches, ja, nicht einmal in Groß-
    Kesh habe ich von einem solchen Schiff gehört. Ich könnte an den Ishap Tempel in Krondor schreiben. Sie haben Aufzeichnungen, die weiter zurückreichen als alles andere. Vielleicht haben sie Kenntnis von diesen Leuten.«
    Der Herzog nickte. »Bitte tut das. Wir müssen auch Nachricht an die Eiben und Zwerge senden. Sie haben hier bei weitem länger verweilt als wir alle, und wir würden gut daran tun, ihr Wissen zu suchen.«
    Tully deutete seine Zustimmung an. »Königin Aglaranna weiß vielleicht von diesen Leuten, wenn sie Reisende von jenseits der Endlosen See sind.
    Vielleicht haben sie diese Küsten schon früher einmal aufgesucht.«
    »Lächerlich«, schnaubte Pferdemeister Algon. »Es gibt keine Völker jenseits der Endlosen See. Sonst wäre sie ja nicht endlos.«
    Kulgans Gesicht nahm einen nachsichtigen Ausdruck an. »Es gibt Theorien, daß es andere Lande jenseits der Endlosen See gibt. Bloß haben wir keine Schiffe, die in der Lage sind, eine so weite Reise zu machen.« »Theorien«, sagte Algon.
    »Wer auch immer diese Fremden sind«, ließ sich Arutha vernehmen, »wir sollten versuchen, so viel wie möglich über sie zu erfahren.«
    Algon und Lyam warfen ihm einen

Weitere Kostenlose Bücher