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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

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Vielleicht haben die Boten die Zwerge auch niemals erreicht.«
    Borric wandte sich an Calin. »Seit der Belagerung von Carse sind vierzig Jahre vergangen, und seither haben wir kaum mit den Zwergen verkehrt. Wer befehligt derzeit die Zwergensippen?«
    Der Elbenprinz erwiderte: »Wie damals. Bergenstein steht unter dem Banner von Harthorn, aus der Linie Hogar, im Dorfe Delmoria. Die Grauen Türme versammeln sich um das Banner von Dolgan, aus der Linie Tholin, im Dorfe Caldara.«
    »Beide sind mir bekannt, obwohl ich noch ein Knabe war, als sie die Düsteren Brüder zwangen, ihre Belagerung von Carse aufzuheben«, sagte Borric. »Sie werden sich als starke Verbündete erweisen, sollte es zum Kampfe kommen.«
    »Was ist mit den Freien Städten? Und dem Prinzen in Krondor?« wollte Arutha wissen.
    Borric lehnte sich zurück. »Darüber muß ich erst nachdenken, denn es gibt Probleme im Osten - so hat man mir kundgetan. Ich werde noch heute nacht über diese Angelegenheit entscheiden.« Er erhob sich. »Ich danke Euch allen für diesen Rat. Kehrt nun in Eure Unterkünfte zurück und erholt und erfrischt Euch. Ich bitte Euch, Pläne zu entwerfen, wie wir diese Eindringlinge behandeln, wenn sie kommen sollten. Morgen laßt uns dann erneut zusammenkommen.«
    Als die Elbenkönigin sich erhob, bot er ihr seinen Arm und geleitete sie dann durch die Tür hinaus, die Tomas und Pug offen hielten. Die Jungen waren die letzten, die sich zurückzogen. Fannon schleppte Tomas mit sich zu den Unterkünften der gemeinen Soldaten, während Kulgan mit Tully und den beiden Elbenräten draußen vor der großen Halle stand.
    Der Magier wandte sich seinem Lehrling zu. »Pug, Prinz Calin erklärte sein Interesse an deiner kleinen Bibliothek von Zauberbüchern. Würdest du sie ihm bitte zeigen?«
    Pug erklärte sich dazu bereit und führte den Prinzen die Treppe empor zu seiner Tür, die er für ihn öffnete. Calin trat ein, und Pug folgte ihm. Fantus schlief und wachte erschrocken auf. Er warf dem Elben einen mißtrauischen Blick zu. Calin ging langsam zu dem Drachen hinüber und sprach leise ein paar Worte zu ihm in einer Sprache, die Pug nicht verstand. Fantus verlor seine Nervosität und reckte den Hals, damit der Prinz ihm den Kopf kraulen konnte.
    Nach einem Augenblick schaute der Drache erwartungsvoll zu Pug hinüber.
    »Ja, das Essen ist vorbei«, erklärte dieser. »In der Küche wird es einen Haufen Abfälle geben.« Mit breitem Grinsen begab sich Fantus zum Fenster und stieß es mit der Schnauze auf. Er klatschte einmal mit den Flügeln und glitt dann auf die Küche zu.
    Pug bot Calin einen Stuhl an, aber der Prinz sagte: »Danke, aber eure Stühle und Sessel sind für jemanden meiner Rasse nicht sehr bequem. Mit deiner Erlaubnis setze ich mich einfach auf den Boden. Du hast ein außergewöhnliches Haustier, Junker Pug.« Er lächelte ihn an. Pug fühlte sich nicht so recht wohl mit dem Elbenprinzen als Gast in seinem ärmlichen Zimmer. Der Prinz aber betrug sich auf eine Weise, die dafür sorgte, daß sich der Junge entspannte.
    »Fantus ist weniger ein Haustier als vielmehr ein ständiger Gast. Er hat seinen eigenen Kopf. Es ist nicht ungewöhnlich, daß er manchmal wochenlang verschwindet, aber die meiste Zeit verbringt er hier. Jetzt, wo Meecham fort ist, muß er außerhalb der Küche essen.«
    Calin erkundigte sich, wer Meecham war. Pug erklärte es ihm und fügte noch hinzu: »Kulgan hat ihn über die Berge nach Bordon entsandt, mit einigen der Wachen des Herzogs, ehe der Paß des Nordens eingeschneit ist. Er hat nicht gesagt, weshalb er ausgezogen ist, Hoheit.«
    Calin betrachtete eines der Bücher des Jungen. »Ich ziehe es vor, Calin genannt zu werden, Pug.«
    Pug nickte erfreut. »Calin, was glaubt Ihr, hat der Herzog im Sinn?«
    Der Elb schenkte ihm ein rätselhaftes Lächeln. »Ich denke, der Herzog wird seine Pläne beizeiten selbst erklären. Ich vermute, daß Meecham den Weg vorbereitet, sollte der Herzog beschließen, gen Osten zu reisen.
    Höchstwahrscheinlich wirst du es morgen schon wissen.« Er hielt das Buch hoch, das er angesehen hatte. »Hast du das interessant gefunden?«
    Pug beugte sich vor und las den Titel. »Dorcas Abhandlung über die Animation von Gegenständen. Ja, obwohl es mir ein wenig unklar erschien.«
    »Ein gerechtes Urteil. Dorcas war ein unklarer Mann, oder jedenfalls fand ich das.«
    Pug fuhr zusammen. »Aber Dorcas ist vor dreißig Jahren gestorben.«
    Calin lächelte breit und zeigte seine

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