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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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schon vorgezeichnet, als ich noch nicht einmal geboren war. Diese Sorge um die Zukunft ist eine trockene Arbeit. Ich glaube, ein Krug starkes Bier würde uns da guttun.«
    Pug nickte zustimmend angesichts seiner Schmerzen und blauen Flecken.
    »Ich wünschte, den könnten wir kriegen. Aber Megar wird anderer Ansicht sein, fürchte ich.«

    Roland legte einen Finger an die Nase. »Wir lassen uns einfach nicht vom Meisterkoch erwischen. Komm, ich kenne eine Stelle, da sind die Bretter am Lagerraum locker. Dort können wir ganz unter uns ein, zwei Krüge leeren.«
    Roland ging davon, aber Pug hielt ihn zurück. »Roland, es tut mir leid, daß wir uns geprügelt haben.«
    Roland blieb stehen, musterte Pug einen Augenblick und grinste dann. »Mir auch.« Er streckte die Hand aus. »Frieden?«
    »Frieden.«
    Sie bogen um die Ecke, ließen den Garten der Prinzessin hinter sich zurück und blieben dann stehen. Vor ihnen lag ein Bild des Jammers. Tomas marschierte über den Hof, von den Soldatenunterkünften bis hin zum Seitentor.
    Er war in voller Rüstung - altes Kettenhemd, Helm und schwere Metallbeinschützer über Kniestiefeln. Mit einem Arm hielt er einen Schild, in der anderen Hand hatte er einen schweren Speer, der dreieinhalb Meter lang und mit einer eisernen Spitze versehen war. Er lastete schwer auf seiner rechten Schulter. Aber es ließ ihn auch komisch erscheinen, denn er mußte sich wegen des Gewichtes leicht nach rechts lehnen. Seine Knie zitterten leise, als er versuchte, das Gleichgewicht zu halten, während er marschierte.
    Der Hauptmann der herzoglichen Wache zählte für ihn. Pug kannte ihn. Er war ein großer, freundlicher Mann namens Gardan. Seine Vorfahren waren Keshianer, was man an seiner dunklen Haut erkennen konnte. Seine weißen Zähne blitzten durch den dunklen Bart, als er beim Anblick von Pug und Roland zu grinsen anfing. Er war in den Schultern fast so breit wie Meecham, und seine Bewegungen waren ebenso locker wie die des Jägers. Sein schwarzes Haar war leicht von Grau durchzogen, aber sein Gesicht wirkte noch jugendlich und wies keine Falten auf, obwohl er schon dreißig Jahre im Dienst war. Er zwinkerte Pug und Roland zu und brüllte dann »Halt!« Tomas blieb auf der Stelle stehen.
    Als Pug und Roland ihm entgegenkommen wollten, bellte Gardan: »Rechtsum!« Tomas gehorchte. »Mitglieder des Hofes nähern sich. Präsentiert die Waffen!« Tomas streckte den rechten Arm aus und senkte salutierend den Speer. Er ließ die Spitze ein wenig zu tief fallen und beim vorsichtigen Hochheben brach sie fast entzwei.
    Pug und Roland traten neben Gardan. Der große Soldat salutierte kurz und lächelte herzlich. »Guten Tag, Junker.« Er wandte sich für einen Moment Tomas zu. »Schultert die Waffen! Marschiert!« Tomas setzte sich in Bewegung.
    Lachend fragte Roland: »Was hat das denn zu bedeuten? Spezieller Drill?«
    Gardan stand da mit einer Hand am Schwert, die andere wies auf Tomas.

    »Schwertmeister Fannon meinte, es könnte sich als günstig für unseren jungen Krieger hier erweisen, wenn jemand dafür sorgen würde, daß seine Ausbildung nicht vernachlässigt wird - aus Erschöpfung zum Beispiel.« Er senkte ein wenig die Stimme und fügte hinzu: »Er ist ein harter Knabe. Er wird vielleicht ein bißchen Fußschmerzen haben, aber im übrigen geht es ihm gut.«
    »Warum das Sonderexerzieren?« fragte Roland. Pug schüttelte den Kopf, als Gardan es ihnen erzählte.
    »Unser junger Held hier hat zwei Schwerter verloren. Bei dem ersten war es verständlich, denn die Sache mit dem Schiff war wichtig, und bei der Aufregung des Augenblicks konnte man einen solchen Fehler verzeihen. Aber das zweite wurde gefunden, als es auf dem nassen Boden lag. Es war am Nachmittag, als die Elbenkönigin und ihre Begleiter abreisten, und der junge Tomas war nirgendwo zu sehen.« Pug wußte, daß Tomas das ganze Exerzieren vergessen hatte, als Gardell mit der Haube für seinen Feuertopf erschienen war.
    Tomas erreichte das Ende seiner vorbestimmten Route, drehte sich um und trat den Rückweg an. Als er in die Nähe kam, fragte Pug: »Darf ich mit dem Verurteilten sprechen?«
    Gardan lachte und strich sich den kurzen Bart. »Ich denke, ich kann für kurze Zeit in die andere Richtung schauen.«
    Pug ließ Gardan mit Roland reden und lief im Gleichschritt neben Tomas her, als dieser auf seinem Weg zur anderen Seite des Hofes an ihm vorbeikam.
    »Wie geht’s?« fragte Pug.
    Aus dem Mundwinkel antwortete Tomas: »Oh,

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