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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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einfach prächtig. Noch zwei Stunden, und ich bin reif für meine eigene Beerdigung.«
    »Kannst du nicht ausruhen?«
    »Alle halbe Stunde darf ich fünf Minuten lang in Hab-Acht-Stellung stehen.«
    Er erreichte das Ende seines Weges und vollführte eine ziemlich scharfe Kehrtwendung, ehe er sich anschickte, wieder auf Gardan und Roland zuzumarschieren. »Als wir mit der Haube für den Feuertopf fertig waren, kam ich zurück und stellte fest, daß mein Schwert fort war. Ich dachte, mein Herz würde aufhören zu schlagen. Ich habe überall danach gesucht. Als ich in die Kaserne zurückkam, saß Fannon auf meiner Pritsche und ölte die Klinge. Ich dachte, die anderen Soldaten würden sich kaputtlachen, als er sagte: >Wenn du der Meinung bist, daß du im Umgang mit dem Schwert gut genug bist, dann möchtest du vielleicht lernen, richtig zu marschieren.< Und jetzt kann ich als Strafe den ganzen Tag hier rumlaufen. Ich sterbe!«
    Sie passierten Roland und Gardan, und Pug kämpfte darum, Mitleid zu empfinden. Wie die anderen auch, fand er die Situation komisch. Seine Belustigung verbergend, meinte er: »Ich ziehe besser weiter. Sollte der Schwertmeister kommen, gibt es sonst noch einen extra Tag mit Marschieren.«
    Tomas stöhnte bei diesem Gedanken auf. »Gott bewahre mich davor. Hau ab, Pug.«
    Pug flüsterte: »Wenn du fertig bist, komm zu uns ins Bierlager.« Dann verließ er Tomas und kehrte zu Gardan und Roland zurück. Zum Hauptmann sagte er:
    »Danke, Gardan.«
    »Aber bitte, Pug. Unser junger Ritter ist ganz in Ordnung, wenn er sich jetzt auch ein wenig müde fühlt. Außerdem paßt es ihm nicht, daß er Zuschauer hatte.«
    Roland nickte. »Na, ich glaube, so bald verliert der kein Schwert mehr.«
    Gardan lachte. »Das ist nur zu wahr. Meister Fannon konnte das erste Schwert vergessen, aber nicht das zweite. Er hielt es für klug dafür zu sorgen, daß Tomas keine Gewohnheit daraus werden läßt. Nun, guten Tag Euch beiden, Junker.«
    Gardan verabschiedete sich, und sie schlenderten zum Bierschuppen hinüber, während Gardans Stimme weiterhin den Hof erfüllte.

     
    Benommen und ohne zu wissen, wo er sich befand, kam Pug zu sich. Das schwache Glühen des fast ausgebrannten Feuertopfes hüllte den Raum in rosa-schwarze Halbschatten. Ein leises, aber ausdauerndes Klopfen erklang von der Tür. Langsam stand er auf, fiel dann aber fast wieder um, noch immer betäubt vom Trinken. Er war den ganzen Abend bis tief in die Nacht hinein mit Tomas und Roland im Lager geblieben und hatte das Abendessen ausfallen lassen. Sie hatten nicht viel getrunken, aber da sie nicht daran gewöhnt waren, schien es ein heldenhaftes Unterfangen gewesen zu sein.
    Pug schlüpfte in seine Hose und wackelte zur Tür hinüber. Seine Augenlider fühlten sich schwer an, sein Mund war trocken. Er fragte sich, wer mitten in der Nacht Einlaß begehren konnte, als er die Tür aufriß.
    Etwas rauschte an ihm vorbei, und als er sich umwandte, stand Carline mitten im Zimmer, einen schweren Umhang um sich geworfen. »Mach die Tür zu!« zischte sie. »Jemand könnte unten am Turm vorbeikommen und Licht auf der Treppe sehen.«
    Pug gehorchte, noch immer war er nicht ganz bei sich. Was sein betäubter Verstand ihm sagte, war, daß es unwahrscheinlich war, daß der schwache Glanz der Kohlen das Treppenhaus erhellen würde. Er schüttelte den Kopf, sammelte seinen Verstand und trat zum Feuertopf hinüber. Mit Hilfe der Kohlen entzündete er einen Fidibus und damit eine Laterne. Sofort wurde es im Zimmer gemütlich.
    Pugs Gedanken arbeiteten, als Carline sich im Raum umsah. Ihr Blick fiel auf den unordentlichen Stapel von Büchern und Schriftrollen neben seiner Schlafstatt. Sie spähte in jede Ecke des Zimmers, ehe sie sagte: »Wo ist dieser Drache, den du hältst?«
    Pug versuchte, etwas deutlicher zu sehen und seine schwere Zunge zu meistern, ehe er antwortete: »Fantus? Der ist irgendwo unterwegs und tut, was Feuerdrachen eben so tun.«
    Sie nahm ihren Umhang ab. »Gut. Er macht mir Angst.« Sie nahm auf Pugs ungemachter Schlafstatt Platz und sah ihn streng an. »Ich möchte mit dir reden.« Pugs Augen wurden groß, und er starrte sie an, denn Carline trug nichts weiter als ein dünnes Baumwollnachthemd. Es bedeckte sie zwar von Kopf bis Fuß, war aber dünn und schmiegte sich gefährlich um ihren Körper. Pug wurde sich plötzlich bewußt, daß er nur seine Hose anhatte. Hastig hob er seine Tunika vom Boden auf, wohin er sie geschleudert hatte, und zog

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