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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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der Woche vor den Spielen, und man hofft, daß er den Erfolg dieses Feldzugs bei den Festspielen verkünden kann.« Er senkte die Stimme. »Für diejenigen unter uns, die Zugang zum Hof haben, ist es kein Geheimnis, daß er unter großem Druck steht, um seine Kriegführung rechtfertigen zu können. Es geht das Gerücht, daß er gezwungen worden ist, große Konzessionen der Partei der Blauen Räder gegenüber zu machen, damit diese ihn im Krieg unterstützt.
    Aber das Besondere an diesen Spielen wird sein, daß das Licht des Himmels seinen Palast verlassen wird und damit eine uralte Tradition bricht. Das wäre die richtige Gelegenheit für dich, Zugang zur Gesellschaft des Hofes zu finden.«
    »Tut mir leid, Hocho, aber ich habe keine große Lust, an den Festspielen teilzunehmen. Ich war Anfang dieses Monats bei einem in Ontoset, als Teil meiner Studien. Die Tänze sind langweilig, die Speisen schrecklich, und der Wein ist so nichtssagend wie die Reden. Die Spiele sind noch weniger interessant. Wenn das die Hofgesellschaft ist, von der du sprichst, dann bin ich ohne sie gut dran.«
    »Milamber, in deiner Ausbildung sind noch viele Lücken. Auch wenn du die schwarze Robe erlangt hast, so bedeutet das noch nicht, daß du ein Meister unseres Handwerks bist. Es gehört ein bißchen mehr dazu, das Kaiserreich zu schützen, als herumzusitzen und von neuen Wegen zu träumen, wie man Energie umherschleudern oder ein wirtschaftliches Chaos bei den ortsansässigen Händlern schaffen kann.« Er nahm sich einen neuen Keks und plapperte weiter: »Es gibt verschiedene Gründe, warum du mit mir zu den Festspielen kommen solltest, Milamber. Zum einen bist du so etwas wie eine Berühmtheit unter den Adligen dieses Gebietes. Die Nachricht von deinem wunderlichen Haus ist bis in die fernste Ecke des Kaiserreiches gedrungen, hauptsächlich wohl mit Hilfe dieser jungen Banditen, die du so gut bezahlt hast, damit sie die zarten Gemälde malen, die du so gern hast. Jetzt gilt es als vornehm, dieselbe Art von Arbeit für sich machen zu lassen.
    Und dann dieses Haus.« Seine Hand vollführte einen Bogen vor ihm, und spöttisches Staunen trat auf sein Gesicht. »Jeder, der so schlau ist, ein solches Gebäude zu entwerfen, muß es wert sein, daß man ihm Aufmerksamkeit schenkt.« Sein spöttischer Ton verging, als er hinzufügte: »Übrigens, dieser ganze Unsinn hat um keinen Deut nachgelassen, nachdem du dich hier im Hinterland so zurückgezogen aufhältst. Im Gegenteil, dein Ruf ist nur noch besser geworden.
    Aber jetzt zu den wichtigeren als den gesellschaftlichen Gründen. Wie du zweifellos weißt, wächst allgemein die Sorge, daß die Nachrichten über den Krieg irgendwie heruntergespielt werden. In all diesen Jahren hat er nicht viel gebracht, und jetzt geht das Gerücht, daß der Kaiser sich gegen die Politik des Kriegsherrn stellen könnte. Wenn das der Fall ist…« Er ließ den Gedanken unbeendet.
    Milamber schwieg eine Weile. »Hocho, ich glaube, es wird Zeit, daß ich dir etwas erzähle. Wenn du glaubst, daß es ausreicht, um mein Leben zu riskieren, dann magst du in die Versammlung zurückkehren und es vorbringen.«
    Hochopepa war voller Aufmerksamkeit. Alle spöttischen und spitzen Bemerkungen waren beiseite geschoben.
    »Ihr, die ihr mich ausgebildet habt, habt gute Arbeit geleistet, denn mich erfüllt das Bedürfnis, nur das Beste für das Kaiserreich zu tun. Ich empfinde nur noch wenig für das Land, in dem ich geboren wurde, und du wirst nie ermessen können, was das bedeutet. Aber als ihr mich zu dem gemacht habt, was ich jetzt bin, ist es euch nicht gelungen, in mir die Heimatliebe zu entflammen, die ich einstmals für mein Crydee aufgebracht habe. Was ihr geschaffen habt, ist ein Mann mit starkem Pflichtgefühl. Keinerlei Liebe zu diesem Etwas, dem gegenüber er verpflichtet ist, zügelt dieses Gefühl.« Hochopepa schwieg, als ihm bewußt wurde, was Milamber da gesagt hatte. Dann, als Milamber fortfuhr, nickte er.
    »Ich bin vielleicht die größte Bedrohung für das Kaiserreich, seit der Fremde eure Himmel heimsuchte, denn wenn ich mich in die Politik einmische, dann werde ich gerecht sein ohne Gnade.
    Ich habe von den Cliquen innerhalb der Parteien gehört, vom Übertritt von Familien von einer Partei in die andere, und auch von den Konsequenzen solcher Handlungen. Glaubst du, nur weil ich hier oben auf meinem Hügel im Ostland sitze, wüßte ich nichts von den Unruhen der politischen Tiere in der Hauptstadt? Natürlich

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