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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erreichten ihr Lager. Kaum war das Zelt des Kommandeurs aufgeschlagen, als Laurie und die Shinzawai-Brüder sich auch schon davonstahlen.
    Während sie Bündel mit Kleidern und Waffen, die denen aus Midkemia glichen, auspackten, sagte Kasumi: »Sobald wir von unserem Treffen mit dem Kommandeur zurückkehren, werden wir essen.
    Noch heute nacht werden wir eine Patrouille anführen, und dann werden wir versuchen, durch die Reihen zu schlüpfen.« Kasumi sah seinen Bruder an. »Wenn wir fort sind, Bruder, bist du dafür verantwortlich, unser Verschwinden so lange wie möglich geheimzuhalten. Sobald jedoch ein Kampf gemeldet wird, kannst du behaupten, wir wären in Gefangenschaft geraten.«
    Hokanu stimmte zu. »Am besten erstatten wir jetzt Bericht.«
    Kasumi schaute Laurie an. »Bleib drinnen. Wir wollen nichts riskieren. Du bist der verdammt größte Priester, den ich je gesehen habe.«
    Laurie nickte. Er ließ sich auf ein paar Kissen nieder und wartete.

     
    Die Patrouille bewegte sich langsam zwischen den Bäumen hindurch. Der Regen hatte aufgehört, aber es war kälter geworden, und Laurie unterdrückte ein Schaudern. Der jahrelange Aufenthalt im heißen Klima von Kelewan hatte seine ehemalige Fähigkeit verdrängt, die Kälte zu ignorieren. Er fragte sich, wie es den neuen Truppen aus Tsuranuanni ergehen mochte, und wie sie wohl reagieren würden, wenn der erste Schnee fiel. Höchstwahrscheinlich würden sie die erlernte Gleichgültigkeit zeigen, ungeachtet dessen, was in ihnen vorging. Ein Tsurani-Soldat würde sich niemals die Blöße geben, seine Erregung über so etwas Triviales wie festes Wasser, das vom Himmel fiel, zu zeigen.
    Sie wählten den Nördlichen Paß, denn er führte zur größten Front. Auch war es hier weniger wahrscheinlich, daß sie bemerkt werden würden, wenn sie die Reihen durchkreuzten. Sie erreichten die Paßhöhe, und ein Wachtposten führte sie weiter. Kaum hatten sie das Tal hinter sich, als sie sich auch schon ein Stückchen weiter östlich hielten, als ihre Patrouille es erforderte.
    Hinter den sanften Hügeln und Wäldern befand sich die Straße, die von Zun nach LaMut führte.
    Sobald die beiden Reisenden ihre Patrouille verlassen und sie erreicht haben würden, wollten sie den Weg nach Zun einschlagen, Pferde kaufen und südwärts reiten. Mit etwas Glück könnten sie Krondor dann in zwei Wochen erreichen. Dort würden sie ihre Pferde wechseln und sich auf den Weg nach Salador machen, wo sie sich nach Rillanon einschiffen wollten.
    Sie liefen in einem Trab, der sie schnell vorwärts brachte. Laurie rannte neben Kasumi her und bewunderte die Ausdauer des Soldaten. Sie zeigten ihre Müdigkeit vielleicht nicht, aber er spürte sie dennoch. Hokanu machte der Patrouille ein Zeichen, am Rande eines großen, flachen Gebietes in der Nähe des Waldes zu halten. »Von hier werden wir zu unserem Patrouillengebiet zurückkehren. Von jetzt an sollten wir keine Tsurani-Soldaten mehr treffen. Um euretwillen wollen wir hoffen, daß wir auch nicht auf Truppen des Königreiches stoßen.«
    Er machte ein Zeichen, und sie zogen los. Laurie und Kasumi erhielten Rucksäcke und Kleider.
    Schnell zogen sie sich um und folgten dann der Straße, die die Patrouille eingeschlagen hatte. Sie wollten ihr ein kurzes Stück folgen und sich durch die Patrouille decken lassen, falls königliche Truppen m der Nähe waren.
    Sie betraten ein kleines Tal und stellten fest, daß die Patrouille durch irgend etwas weiter vorne aufgehalten worden war. Der letzte Mann in der Reihe bedeutete ihnen zu schweigen. Sie begaben sich ganz nach vorne. Laurie schaute sich nach einem Fluchtweg um, falls es Schwierigkeiten geben sollte. Leise sagte Hokanu: »Ich habe gedacht, ich hätte etwas gehört, aber seit ein paar Minuten war nichts mehr zu vernehmen.«
    Kasumi nickte. »Dann zieht weiter. Wir warten hier, bis ihr das offene Feld vor uns überquert habt. Dann folgen wir euch.« Er wies auf die breite, flache Strecke zwischen dem Eingang zum Tal, an dem sie standen, und einer Baumgruppe am jenseitigen Ende.
    Als die Patrouille die Mitte der offenen Fläche erreicht hatte, rissen die Wolken plötzlich auf, und Mondlicht erhellte das Gebiet. »Verdammt!« fluchte Kasumi leise. »Genausogut hätten sie gleich Fackeln anzünden können.«
    Plötzlich brach zwischen den Bäumen Bewegung und Lärm aus. Der Boden bebte, als Reiter vorwärts stürzten. Sie kamen zwischen den Bäumen hervor, die sie verborgen hatten. Jeder Reiter trug

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