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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Kelewan, die wirklich aussahen, als wären sie aus Midkemia, und bei ihrem Anblick durchströmte ihn eine unerklärliche Freude. Er war in ihr Zimmer zurückgestürzt und hatte Laurie geholt, damit er sie auch sehen konnte. Und jetzt hockten sie inmitten einer Gruppe spielender Welpen.
    Laurie lachte über ihr wildes, ungestümes Spiel. Sie waren ganz anders als die Jagdhunde des Herzogs. Sie hatten längere Beine und waren magerer. Ihre Ohren waren spitz, und bei jedem Ton drehten sie sie lauschend hin und her.
    »Ich habe schon einmal solche Hunde gesehen, in Gulbi. Das ist eine Stadt an der Großen Handelsstraße des Nordens in Kesh.
    Man nennt sie Greyhounds, und sie werden gezüchtet, um die schnellen Katzen und Antilopen des Graslands in der Nähe des Tals der Sonne zu jagen.«
    Der Zwingermeister, ein dünner Sklave mit halb geschlossenen Augen, Rachmad, kam herbei und musterte sie mißtrauisch. »Was tut ihr hier?«
    Laurie schaute den Mann an und zupfte spielerisch an der Schnauze eines jungen Hundes. »Wir haben keine Hunde mehr gesehen, seit wir unsere Heimat verlassen haben, Rachmad. Unser Herr ist mit dem Erhabenen beschäftigt, und da dachten wir, wir könnten einmal deinen feinen Zwinger besuchen.«
    Als er sagte ›feinen Zwinger‹, erhellte sich das düstere Gesicht des Sklaven beträchtlich. »Ich bemühe mich, die Hunde gesund zu halten. Wir müssen sie einsperren, weil sie immer versuchen, die Cho-jas zu jagen, die sie überhaupt nicht mögen.« Einen Augenblick lang dachte Pug, sie kämen vielleicht genauso aus Midkemia wie auch das Pferd. Doch als er fragte, woher sie stammten, sah Rachmad ihn an, als wäre er verrückt. »Du redest, als hättest du zu lange in der Sonne gesessen. Es hat hier schon immer Hunde gegeben.« Nach dieser abschließenden Bemerkung zu diesem Thema betrachtete er die Unterhaltung als beendet und ging.

     
    Spät am Abend erwachte Pug davon, daß Laurie ins Zimmer kam. »Wo bist du gewesen?«
    »Pst! Willst du das ganze Haus aufwecken? Schlaf weiter.« »Wo bist du gewesen?« fragte Pug in gedämpfterem Ton.
    Im schwachen Licht konnte er sehen, wie Laurie grinste. »Ich habe einem gewissen Küchenmädel einen Besuch abgestattet, um mit ihr zu… plaudern.«
    »Oh. Almorella?«
    »Richtig«, kam die fröhliche Antwort. »Das ist vielleicht ein Mädchen!« Die junge Sklavin, die in der Küche arbeitete, hatte Laurie schöne Augen gemacht, seit die Karawane vor vier Tagen eingetroffen war.
    Nach einem Augenblick des Schweigens sagte Laurie: »Du solltest dir selbst auch ein paar Freunde suchen. Das gibt allem gleich ein anderes Aussehen.«
    »Darum möchte ich wetten«, erwiderte Pug. In seinen mißbilligenden Ton mischte sich eine ganze Menge Neid. Almorella war ein hübsches und fröhliches Mädchen, etwa so alt wie Pug, mit lustigen, dunklen Augen.
    »Da ist doch diese kleine Katala. Sie hat ein Auge auf dich geworfen, glaube ich.«
    Mit brennenden Wangen warf Pug ein Kissen nach seinem Freund. »Ach, halt den Mund und schlaf.«
    Laurie unterdrückte ein Lachen. Er legte sich hin und überließ Pug allein seinen Gedanken.

    Der Wind roch schwach nach Regen. Pug freute sich über die Kühle, die er mit sich brachte.
    Laurie saß rittlings auf Kasumis Pferd, während der junge Offizier danebenstand und zuschaute.
    Laurie hatte Tsurani-Arbeitern gezeigt, wie man Sattel und Zaumzeug anfertigt, und jetzt demonstrierte er deren Gebrauch.
    »Dieses Pferd ist für die Schlacht ausgebildet«, rief Laurie. »Es kann mit den Zügeln geführt werden« – er demonstrierte es, indem er diese erst auf die eine, dann auf die andere Seite des Pferdenackens legte – »oder mit Schenkeldruck.« Er hob die Hände und zeigte dem älteren Sohn des Hauses, wie man das machte.
    Seit drei Wochen unterwiesen sie den jungen Adligen im Reiten, und er hatte ein angeborenes Talent dafür gezeigt. Laurie sprang vom Pferd, und Kasumi nahm seinen Platz ein. Zuerst ritt der Tsurani schlecht, plump, denn der Sattel war ihm unangenehm. Aber schon bald gewöhnte er sich daran, paßte seine Bewegungen denen des Pferdes an und galoppierte gleich darauf über die Felder.
    Laurie zupfte einen langen Grashalm vom Boden und steckte ihn sich zwischen die Zähne. Dann hockte er sich nieder und kratzte das Ohr einer Hündin, die zu seinen Füßen lag. Einmal wollte er den Hund davon ablenken, hinter dem Pferd herzurennen, zum anderen wollte er auch mit dem Tier spielen. Es rollte sich auf den Rücken und biß

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