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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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König ist im Lager, und er ist wahnsinniger, als ich es für möglich gehalten hätte. Wir müssen bald abreisen, denn er hat befohlen, Lyam gefangenzuhalten.«
    Katala schaute ihn entsetzt an. »Wohin gehen wir?«
    »Ich kann uns nach Crydee bringen, zu Prinz Arutha. Ich kenne den Hof von Crydee so gut, als wäre dort ein Muster. Ich sollte also keine Probleme haben, uns dorthin zu wünschen.«
    Laurie, Meecham und Kulgan gesellten sich ein paar Minuten später zu ihnen, und Pug erläuterte ihnen den Plan seiner Flucht.
    Kulgan schüttelte den Kopf. »Du kannst den Jungen und Katala mitnehmen, Pug, aber ich muß hierbleiben.«
    »Ich auch«, erklärte Meecham.
    Pug sah sie ungläubig an. »Aber warum?«
    »Ich habe Lyams Vater gedient, und jetzt diene ich ihm. Wenn der König versucht, Lyam hinrichten zu lassen, wird es zum Kampf kommen. Die Armeen des Westens werden nicht faul dabeistehen und zusehen, wie Lyam gehängt wird. Der König hat nur seine königliche Garde, und die wird schnell geschlagen sein. Wenn das erst einmal geschehen ist, haben wir den Bürgerkrieg.
    Bas-Tyra wird die Armeen des Ostens anführen. Lyam wird meiner Hilfe bedürfen.«
    Meecham sagte: »Die Frage wird nicht schnell entschieden werden. Die Armeen des Westens sind erfahren, aber auch müde. Es ist nur noch wenig Kampfgeist in ihnen zurückgeblieben. Die Armeen des Ostens sind frisch, und der Schwarze Guy ist der beste General im ganzen Königreich.
    Lyam hat sich noch nicht beweisen können. Es wird ein langer Kampf werden.«
    Pug verstand, was sie sagten. »Aber vielleicht kommt es gar nicht so weit. Brucal scheint willig, Lyams Führung zu folgen. Aber was geschieht, wenn er seine Meinung ändert? Wer weiß, ob Ylith, Tyr-Sog und die anderen Lyam folgen werden, wenn Yabon nicht vorausgeht?«
    Kulgan seufzte. »Brucal wird nicht schwanken. Er haßt Bas-Tyra ebensosehr, wie Borric es tat, wenngleich aus weniger persönlichen Gründen. Er weiß, daß Guy immer die Finger darin hat, wenn es darum geht, den Westen zu zerstören. Ich glaube, der Herzog von Yabon würde Rodric nur zu gern den Kopf herunterreißen. Aber selbst wenn das so ist, ist es vielleicht besser, wenn Lyam sich unterwirft, als wenn er einen Bürgerkrieg riskiert und den Westen an die Tsuranis verliert. Wir müssen abwarten, was geschehen wird.
    Nur ein Grund mehr für dich, nach Crydee zu ziehen, Pug.
    Wenn Lyam stirbt, dann ist Arutha Thronerbe. Wenn er erst einmal angefangen hat, kann der König mit dem Morden nicht mehr aufhören, bis auch Arutha tot ist. Selbst Martin, dessen Anspruch durch seine nichteheliche Geburt befleckt ist, und Carline würden gejagt und getötet werden. Vielleicht auch Anita. Rodric würde nicht riskieren, daß ein Mann aus dem Westen den Thron übernimmt. Es wird erst ein Ende geben, wenn entweder Rodric oder Arutha unangefochten auf dem Thron sitzen. Du bist der mächtigste Magier im Königreich.« Pug wollte protestieren. »Ich verstehe genug von den Künsten, um aus deinen Erzählungen zu erkennen, welche Fähigkeiten du besitzt. Und ich kann mich noch erinnern, was schon als Junge in dir steckte. Du bist zu Taten fähig, die niemand sonst auf unserer Welt vollbringen kann. Arutha wird deine Hilfe dringend benötigen, denn er würde den Tod seines Bruders nicht ungestraft lassen. Crydee, Carse und Tulan werden marschieren, sobald man mit den Tsuranis fertig geworden ist. Andere, vor allem Brucal, werden sich zu ihnen gesellen. Dann haben wir den Bürgerkrieg.«
    Meecham spähte aus dem Zelt. Er erstarrte und hielt die Zeltklappe einen Augenblick beiseite.
    »Ich glaube, das Gespräch ist vorüber. Seht.«
    Sie traten neben ihn an die Öffnung. Niemand hatte die scharfen Augen des Freisassen, und zuerst konnten sie nicht sehen, was er ihnen zeigen wollte. Doch dann erkannten sie allmählich weit im Südosten die Staubwolke in der Luft. Sie breitete sich meilenweit am Horizont aus. Es war ein schmutzigbraunes Band, das unter dem Blau des Himmels dahinlief.
    Der Freisasse wandte sich den anderen zu. »Die Armeen des Ostens.«
    Sie standen in der Nähe des Kommandopavillons, unter eine Gruppe von Soldaten aus LaMut gemischt. Neben Laurie, Kulgan, Pug und Meecham stand Graf Vandros von LaMut. Er war ein ehemaliger Kavallerie-Offizier, der den Ausfall in das Tal befehligt hatte. Dies war vor Jahren, als sie den Spalt zum erstenmal erblickt hatten. Nach dem Tod seines Vaters hatte er den Titel geerbt, kaum ein Jahr nach Pugs Gefangennahme. Er

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