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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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du der Elbenkönigin die Nachricht überbracht, wie ich es gewünscht habe?«
    »Auf mein Wort. Ich habe selbst mit der Elbenkönigin gesprochen.«
    Tomas sah Lyam in die Augen, den Kopf zurückgelehnt, mit trotzigem Gesicht. »Und ich schwöre, daß ich diesen Mann bis zu diesem Augenblick noch nie zuvor im Leben gesehen habe. Macros war es, der uns die Kunde vom geplanten Verrat der Tsuranis überbrachte.«
    Kulgan und Pug traten gleichzeitig vor. »Hoheit«, sagte Kulgan, »wenn der Zauberer seine Hand im Spiel hat – und es scheint so, als hätte er sie bei allem im Spiel –, dann wird es wohl das Beste sein, dieses Rätsel in aller Ruhe zu lösen.«
    Lyam war immer noch zornig, aber Arutha sagte: »Laß es ruhen. Wir können im Lager darüber nachdenken.«
    Lyam nickte nur kurz. »Wir kehren ins Lager zurück.« Der Thronerbe wandte sich Brucal zu.
    »Stellt eine angemessene Eskorte zusammen und geleitet die Gefangenen ins Lager.« Dann wandte er sich an Tomas. »Auch dich möchte ich in meinem Zelt sehen, wenn wir zurückkehren. Es gibt vieles zu erklären.« Tomas stimmte notgedrungen zu. Lyam rief: »Wir kehren unverzüglich ins Lager zurück. Erteilt den Befehl!«
    Die königlichen Offiziere ritten zu ihren Kompanien, und der Befehl wurde gegeben. Tomas wandte sich ab und fand sich einem Fremden gegenüber. Er starrte in das lächelnde Gesicht, bis Dolgan sagte: »Bist du blind, Junge? Erkennst du denn deinen eigenen Freund nicht mehr?«
    Tomas sah Pug an, als der erschöpfte Magier näher trat. »Pug?« fragte er leise. Dann streckte er die Arme aus und umarmte seinen einst verlorenen Ziehbruder. »Pug!«
    Schweigend standen sie beieinander, inmitten des Lärms, den die abziehenden Armeen machten, und beide hatten Tränen in den Augen. Kulgan legte den Männern die Hände auf die Schultern.
    »Kommt, wir müssen umkehren. Es gibt vieles zu bereden. Den Göttern sei Dank, wir haben jetzt ausreichend Zeit dazu.«

     
    Das Lager feierte. Zum erstenmal seit neun Jahren wußten die Soldaten des Königreiches, daß sie am kommenden Tag weder ihr Leben noch ihre Gesundheit würden gefährden müssen. Lieder ertönten an den Lagerfeuern, und von überall erscholl Gelächter. Den meisten war es gleichgültig, daß einige den ersten Tag des Friedens nicht mehr erleben würden. Alles, was die Feiernden wußten, war, daß sie unter den Lebenden weilten, und sie schwelgten in diesem Bewußtsein. Später würden sie noch genügend Zeit haben, um die verlorenen Kameraden zu betrauern. Jetzt genossen sie das Leben.
    In Lyams Zelt war die Stimmung gedämpfter. Während sie zurückgeritten waren, hatte Kulgan über die Ereignisse des Tages nachgedacht. Als sie schließlich das Zelt erreichten, war der Magier aus Crydee in der Lage gewesen, einen groben Bericht von dem zu geben, was geschehen war. Er hatte seine Meinung den Anwesenden vorgetragen und endete jetzt damit: »Es sieht also so aus, als ob Macros beabsichtigt hätte, den Spalt zu schließen. Alles deutet darauf hin, daß diese schreckliche Duplizität zu diesem Zweck benutzt worden ist.«
    Lyam saß da und hatte Arutha an seiner Seite. »Ich kann aber immer noch nicht verstehen, was ihn veranlaßt hat, solch ernste Maßnahmen zu ergreifen. Der heutige Kampf hat über zweitausend Menschenleben gekostet.«
    Pug meldete sich zu Wort. »Ich vermute, daß wir die Antwort hierauf und auf andere Fragen finden werden, wenn wir seine Insel erreichen. Vorher, glaube ich, hat es gar keinen Sinn, Vermutungen anzustellen.«
    Lyam seufzte. Dann sagte er zu Tomas: »Wenigstens bin ich überzeugt davon, daß du nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hast. Es wäre schrecklich gewesen, wenn du für das Gemetzel heute verantwortlich gewesen wärst.«
    Tomas hielt einen Weinbecher in der Hand, aus dem er jetzt nippte. »Auch ich bin froh, daß wir keinen Grund zum Streit haben. Aber ich fühle mich in dieser Angelegenheit böse ausgenutzt.«
    »Wie wir alle«, echoten Harthorn und Dolgan.
    Calin sagte: »Es ist wahrscheinlich, daß wir alle eine Rolle in irgendeinem Platz des Schwarzen Meisters gespielt haben. Vielleicht ist es wirklich so, wie Pug gesagt hat, und wir werden die Wahrheit auf dem Eiland des Zauberers erfahren. Aber was mich betrifft, so verabscheue ich diese ganze blutige Angelegenheit.«
    Lyam schaute zu Kasumi hinüber, der starr dasaß, die Augen nach vorn gerichtet, scheinbar ohne zu bemerken, was um ihn her vorging. »Kasumi«, sagte Lyam, »was soll ich

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