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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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allein hast nicht zugestimmt, Ashen-Shugar.«
    »Es ist eine Sache, sich zu verbünden, um jenseits des Kosmos zu plündern, Draken-Korin.
    Aber… dieser Plan von euch ist verrückt.«
    »Worin besteht diese Verrücktheit? Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Wir sind. Wir tun. Was gibt es sonst noch?«
    »Das ist nicht unsere Art.«
    »Wir lassen es nicht zu, daß sich andere unserem Willen entgegenstellen. Diese neuen Wesen streiten mit uns.«
    Ashen-Shugar wandte seine Augen himmelwärts. »Ja, so ist es. Aber sie sind nicht wie andere.
    Sie sind auch aus dem Stoff gemacht, aus dem diese Welt geschaffen wurde – genau wie wir.«
    »Was bedeutet das schon? Wie viele von unserer Art hast du getötet? Wieviel Blut ist über deine Lippen gekommen? Wer immer sich gegen dich erhebt, muß getötet werden. Oder er wird dich umbringen. Das ist alles.«
    »Was wird aus jenen, die zurückbleiben, den Moredhel und den Elben?«
    »Was ist mit ihnen? Sie bedeuten nichts!«
    »Sie gehören uns.«
    »Du bist da unter deinen Bergen sonderbar geworden, Ashen-Shugar. Sie sind unsere Diener. Es ist ja nicht so, daß sie wahre Macht besäßen. Sie existieren zu unserem Vergnügen, mehr nicht. Was beunruhigt dich also?«
    »Ich weiß es nicht. Da ist etwas…«

     
    »Tomas.«
    Einen Augenblick lang existierte Tomas auf zwei Ebenen. Er schüttelte den Kopf, und die Visionen verschwanden. Er wandte sich um und sah Galain, der im Busch neben ihm lag. In einiger Entfernung hinter ihnen wartete eine Streitmacht aus Elben und Zwergen. Der junge Cousin von Prinz Calin wies auf das Tsurani-Lager jenseits des Flusses. Tomas folgte den Blicken seines Kameraden, sah die außerweltlichen Soldaten an ihren Feuern sitzen und lächelte. »Sie halten sich an ihre Lager«, flüsterte er.
    Galain nickte. »Wir haben sie genug geärgert. Jetzt suchen sie die Wärme ihres Camps.«
    Der Nebel des späten Frühlingsabends hüllte das Lager der Tsuranis in dichten Dunst. Selbst die Feuer schienen jetzt weniger hell zu brennen. Wieder musterte Tomas alles. »Ich zähle dreißig, dazu dreißig weitere in jedem Lager im Osten und Westen.«
    Galain sagte nichts. Er wartete auf Tomas’ nächsten Befehl. Obwohl Calin der Kriegsführer von Elvandar war, hatte Tomas das Kommando über die Streitkräfte der Elben und Zwerge übernommen. Niemand hätte sagen können, wann das Kommando auf ihn übergegangen war. Aber langsam, so, wie er größer geworden war, war er auch immer mehr in die Führerrolle hineingewachsen. Im Kampf mußte er nur rufen, daß etwas getan werden sollte, und schon stürzten Elben und Zwerge hinzu, um seinen Befehl auszuführen. Zuerst war das geschehen, weil seine Anordnungen logisch und eindeutig gewesen waren. Aber dann hatten sie sich daran gewöhnt, und jetzt gehorchten sie einfach, weil es Tomas war, der den Befehl gab.
    Tomas bedeutete Galain, ihm langsam zu folgen. Sie entfernten sich vom Flußufer, bis sie außerhalb der Sichtweite der Tsuranis und bei jenen waren, die zwischen den Bäumen versteckt warteten. Dolgan schaute den jungen Mann an, der einmal der Knabe gewesen war, den er aus den Minen von Mac Mordain Cadal gerettet hatte.
    Tomas war weit über sechs Fuß groß, etwa so wie ein Elb. Wenn er ging, strahlte er Selbstsicherheit aus. Er war der geborene Krieger. In den sechs Jahren, die er jetzt schon bei den Zwergen lebte, war er zum Mann herangewachsen… und zu mehr. Dolgan beobachtete ihn, als Tomas die Krieger betrachtete, die sich vor ihm versammelt hatten. Er wußte, jetzt konnte Tomas durch die dunklen Minen der Grauen Türme gehen, ganz ohne Furcht oder Gefahr.
    »Sind die anderen Späher zurück?«
    Dolgan nickte, als Zeichen, daß sie vorkommen sollten. Drei Elben und drei Zwerge traten aus den Reihen. »Irgendwelche Anzeichen der Schwarzen Roben?«
    Als die Späher das verneinten, runzelte der Mann in Weiß und Gold die Stirn. »Es wäre gut, wenn wir einen von ihnen gefangennehmen und nach Elvandar bringen könnten. Ihr letzter Angriff war bislang der kühnste. Ich würde viel darum geben, die Grenzen ihrer Macht zu kennen.«
    Dolgan zog seine Pfeife hervor. Er hoffte, daß sie weit genug vom Fluß entfernt waren, damit sie nicht gesehen werden würden. Als er sie ansteckte, sagte er: »Die Tsuranis bewachen die Schwarzen Roben wie ein Drache seinen Schatz.«
    Darüber lachte Tomas, und Dolgan wurde an den Jungen erinnert, den er früher gekannt hatte.
    »Tja, und das muß schon ein mutiger Zwerg sein, der das

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