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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ist wahnsinnig!«
    »Nein«, widersprach Pug. »Er glaubt lediglich, was sein Bruder ihm sagt. Wer in Axantucars und Ergorans Augen blicken und glauben kann, daß sie auch nur an das Wohl des Reiches denken, ist ein Tor, ein gläubiger Phantast, doch nicht wahnsinnig. Ergoran ist der, den wir wirklich zu fürchten haben!«
    Sie schwiegen und hingen wieder ihren eigenen Gedanken nach.
    Pug dachte über das nach, was Elgahar ihm ins Ohr geflüstert hatte.
    Allein die Möglichkeit, die damit zusammenhing, war zu erschreckend, um sie sich auszumalen, so wandte er sich wieder dem Augenblick zu, in dem er zum ersten Mal in seinem Leben den Weg zur wahren Beherrschung des Geringeren Pfades, obgleich nur flüchtig, wahrgenommen hatte.

     
    Die Zeit verstrich. Pug schätzte, daß es inzwischen vier Stunden nach Sonnenuntergang war, die Zeit also, die der Kriegsherr zum Verhör angesetzt hatte. Wächter betraten die Zelle und lösten Meecham, Dominic und Pug die Fesseln. Um Hochopepa kümmerten sie sich nicht.
    Die drei Gefährten wurden in eine Folterkammer gebracht. Der Kriegsherr, in prächtiger grüner und goldbestickter Gewandung, unterhielt sich mit dem Magier Ergoran. Ein Mann, dessen Kopf unter einer roten Kapuze verborgen war, wartete stumm, während die Gefangenen so an Säulen in der Kammer gekettet wurden, daß sie einander sehen konnten.
    »Entgegen meiner ursprünglichen Absicht überzeugten Ergoran und Elgahar mich, daß es vorteilhafter sei, dich am Leben zu lassen, obgleich die Gründe der beiden verschieden sind. Elgahar scheint geneigt zu sein, deine Geschichte zu glauben, zumindest insoweit, um noch mehr darüber wissen zu wollen. Ich und Ergoran sind anderer Ansicht, aber interessiert daran, bestimmte Dinge von dir zu erfahren. Deshalb wollen wir mit dem Verhör beginnen, und wir werden uns vergewissern, daß du nichts als die Wahrheit sprichst!«
    Der Kriegsherr winkte dem Foltermeister zu, der Dominic das Hantukamapriestergewand vorn Leibe riß und ihm nur das Lendentuch ließ. Danach öffnete der Foltermeister einen versiegelten Tiegel und holte mit einem Spachtel eine weißliche Salbe heraus, von der er etwas auf Dominics Brust strich. Der Mönch zuckte zusammen. Die Tsuranis, die kaum Metalle auf ihrer Heimatwelt kannten, hatten Folterarten entwickelt, die sich zwar von jenen auf Midkemia unterschieden, doch nicht weniger wirkungsvoll waren.
    Die Salbe war stark ätzend und löste, kaum aufgetragen, die Haut in Fetzen ab. Dominic schloß die Augen und unterdrückte einen Schmerzensschrei.
    »Wir glauben, daß du uns die Wahrheit am ehesten sagen würdest, wenn wir uns deine Begleiter als erste vornehmen. Aus dem, was wir von deinen früheren Freunden wissen und nach deinem unverzeihlichen Eingreifen beim Reichsspiel zu schließen, hast du eine mitleidige Seele, Milamber. Willst du uns nun die Wahrheit sagen?«
    »Alles, was ich sagte, ist die reine Wahrheit, Kriegsherr! Daran ändert sich nichts, auch wenn Ihr meine Freunde martert!«
    »Gebieter!« erklang eine hörbar erstaunte Stimme.
    Der Kriegsherr blickte seinen Foltermeister an. »Was gibt es denn?«
    »Dieser Mann – seht!« Dominics Gesicht war nicht länger mehr schmerzverzerrt, sondern verriet seligen Frieden.
    Ergoran stellte sich vor den Mönch und untersuchte ihn. »Er scheint in einer Art Trance zu sein.«
    Sowohl der Kriegsherr als auch der Magier blickten Pug an, und Ergoran fragte: »Welcher Tricks bedient dieser falsche Priester sich, Milamber?«
    »Er ist kein Priester Hantukamas, das ist richtig, wohl aber ist er ein Geistlicher meiner Welt. Er vermag seinem Geist Frieden zu schenken, ganz gleich, was mit seinem Körper geschieht.«
    Der Kriegsherr gab dem Foltermeister ein Zeichen, der daraufhin ein scharfes Messer von einem Tisch hob. Damit stellte er sich vor den Mönch und brachte ihm mit einer schnellen Bewegung einen tiefen Schnitt in der Schulter bei. Dominic rührte sich nicht im geringsten. Nunmehr holte der Foltermeister mit einer Zange eine glühende Kohle aus einem Becken und drückte sie auf die Schnittwunde. Auch diesmal zuckte Dominic nicht einmal zusammen.
    Der Mann legte die Zange zur Seite und wandte sich an den Kriegsherrn: »Es ist sinnlos, Gebieter. Sein Geist ist vom Körper getrennt. Wir hatten schon einmal ein ähnliches Problem mit einem Priester.«
    Unwillkürlich zog Pug die Brauen hoch. Zwar wandten die Tempel sich nicht völlig von der Politik ab, waren jedoch äußerst vorsichtig in ihrem Umgang mit

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