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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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nimmt an Kraft zu.«
    »Schlaft, Nathan«, rief Arutha. »Seht all dies als bösen Alptraum an, der vergeht.« Er nickte dem Unterpriester zu und verließ die Kammer. Als er an dem Leibarzt vorüberschritt, sagte er: »Helft ihm!« Es war mehr Bitte, denn Befehl.

     
    Stunden vergingen, während Arutha darauf wartete, etwas über das Befinden der Hohenpriesterin zu erfahren. Er saß allein, während Jimmy auf einem niedrigen Diwan schlief. Gardan war unterwegs, um nach seinen Wachen zu sehen, und Volney war mit Verwaltungsarbeiten beschäftigt. Arutha bewegten wieder die Ereignisse der vergangenen Nacht. Er hatte sich dagegen entschieden, Lyam davon zu unterrichten, solange er noch nicht in Krondor angelangt war. Wie er bereits den anderen gegenüber bemerkt hatte, gehörte angesichts Lyams Begleitschutz von über hundert Mann schon eine kleine Armee dazu, den König zu gefährden.
    Arutha hielt in seinen Überlegungen inne, um Jimmy zu betrachten. Wie er so friedlich schlummerte, sah er wie ein Kind aus.
    Er hatte über die Gefährlichkeit seiner Verletzung nur gelacht, doch kaum war einigermaßen Ruhe eingekehrt, hatte der Schlaf ihn gleich überwältigt. Behutsam hatte Gardan ihn auf den Diwan gelegt.
    Arutha schüttelte den Kopf. Der Junge war ein gemeiner Verbrecher, ein Schmarotzer an der Gesellschaft, der noch nicht einen Tag seines jungen Lebens mit ehrlicher Arbeit verbracht hatte. Obwohl kaum älter als vierzehn oder fünfzehn, war er ein Großmaul, ein Lügner, ein Dieb und mehr. Trotz allem aber war er auch ein echter Freund.
    Arutha seufzte und fragte sich, was er mit dem Jungen machen sollte.
    Ein Page kam mit einer Botschaft von der Hohenpriesterin, mit der Bitte um seinen sofortigen Besuch. Arutha verließ das Gemach leisen Schrittes, um den Jungen nicht zu wecken, und folgte dem Pagen zu dem Raum, wo die Heiler die junge Frau behandelten.
    Aruthas Gardisten standen außerhalb der Gemächer Posten und Tempelwachen im Inneren. Das hatte der Fürst genehmigt, nachdem ein Priester aus dem Tempel, der zur Hohenpriesterin geeilt war, ihn darum ersucht hatte. Dieser Priester begrüßte Arutha nun kühl, als sei der Fürst verantwortlich für den Zustand seiner Herrin. Er führte ihn in das Schlafgemach, wo eine Priesterin sich um die Frau im Bett bemühte.
    Arutha erschrak zutiefst über den Anblick der Hohenpriesterin Auch ihr hatte man Kissen in den Rücken geschoben, damit sie im Bett sitzen konnte. Ihr blaßblondes Haar rahmte ein Gesicht ein, aus dem jegliche Farbe gewichen war. Man konnte meinen, sie sei in dem einen Tag um zwanzig Jahre gealtert. Doch als sie den Blick auf Arutha richtete, ging immer noch eine Aura der Macht von ihr aus.
    »Habt Ihr Euch wieder erholt, Lady?« Besorgnis sprach aus Aruthas Stimme, als er sie anblickte.
    »Meine Herrin hat noch Arbeit für mich, Hoheit. Sie wird mich in nächster Zeit noch nicht zu sich rufen.«
    »Das freut mich zu hören. Ich bin gekommen, wie Ihr es wünschtet.«
    Die Frau setzte sich höher, gegen die Kissen gestützt, auf. In Gedanken versunken, strich sie das fast weiße Haar zurück, und wieder stellte Arutha fest, daß sie trotz ihrer grimmigen Miene von ungewöhnlicher Schönheit war, doch von einer Schönheit, an der nichts weich und sanft war. Mit angespannter Stimme sagte die Hohepriesterin: »Arutha conDoin, unserem Königreich droht Gefahr und mehr. Im Reich unserer Herrin des Todes steht nur eine über mir. Sie ist unsere Große Mutter in Rillanon. Außer ihr dürfte niemand meine Macht im Reich des Todes herausfordern. Doch nun ist da etwas, das die Göttin selbst herausfordert. Etwas, das, obwohl es noch schwach ist und seine Kräfte erst noch sammeln und lernen muß, mit ihnen umzugehen, imstande ist, mir meine Macht über einen in meiner Herrin Reich zu nehmen.
    Versteht Ihr das Ausmaß der Bedeutung meiner Worte? Es ist, als wäre ein Säugling geradewegs von der Brust seiner Mutter in Euer Schloß gekommen, nein, in das Schloß Eures Bruders, des Königs, und habe sein gesamtes Gefolge, seine Leibgarde, ja selbst das Volk gegen ihn aufgebracht, so daß er völlig hilflos auf seinem Thron sitzt.
    Etwas von dieser Art hat sich gegen uns gestellt. Und es wächst!
    Während wir uns hier unterhalten, nimmt es an Kraft und Wut zu.
    Und es ist uralt…« Ihre Augen weiteten sich, und Arutha las einen Hauch von Wahnsinn in ihnen. »Es ist sowohl neu wie alt… Ich – ich verstehe es nicht!«
    Arutha winkte den Heiler herbei und wandte

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