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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Dienstleute, die die letzten Vorbereitungen trafen.
    Aller Gedanken weilten bei der Trauung, die in nicht ganz einer Stunde stattfinden würde. Da Jimmy von seinen Junkerpflichten entbunden war, hatte er nun nichts zu tun. Und Arutha wollte ihn jetzt ganz sicher nicht um sich haben, also blieb ihm nichts übrig, als sich selbst eine Beschäftigung zu suchen.
    Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß in dem gegenwärtigen Trubel kaum noch jemand an die Gefahren dachte, die den Fürsten bedroht hatten. Die Grauen im Weidenhaus waren unter der Fülle von Blumen und dem festlichen Schmuck vergessen.
    Jimmy spürte einen finsteren Seitenblick von Junker Jerome und machte gereizt einen drohenden Schritt in die Richtung des Bürschchens. Sofort fiel Jerome offenbar ein, daß er woanders gebraucht wurde, und er eilte davon.
    Ein Lachen erklang hinter Jimmy. Er drehte sich um und sah einen grinsenden Junker Locklear, der einen riesigen Blumenkranz trug. Der Tsuraniwächter untersuchte ihn sorgfältig, ehe er den Jungen weitergehen ließ. Von allen anderen Junkern schien nur Locky Jimmy zu mögen. Den anderen war er entweder gleichgültig, oder sie zeigten sogar ihre offene Feindseligkeit. Jimmy mochte Locky ebenfalls, obwohl der Junge seine Zeit damit vergeudete, über die unwichtigsten Dinge zu plaudern. Er ist sicher der Jüngste in seiner Familie, dachte Jimmy, und der verwöhnte Liebling seiner Mutter. Auf der Straße würde er keine fünf Minuten überleben.
    Trotzdem hob er sich erfreulich von den anderen ab, die Jimmy langweilig fand. Jimmy belustigte es, wie welterfahren sie sich gaben. Nein, Arutha und seine Freunde waren weit interessanter als die Junker mit ihren schlüpfrigen Witzen, ihren lüsternen Blicken, die dieser oder jener Dienstmagd galten, und ihren kleinen Ränken.

    Jimmy winkte Locky freundschaftlich zu und ging auf eine Tür zu.
    Ein mit Blumen beladener Mann kam gerade hindurch, und ein kleiner Strauß fiel herab. Jimmy bückte sich danach, und als er ihn dem Dienstmann gab, wurde ihm plötzlich etwas bewußt: die weißen Chrysanthemen schimmerten schwach bernsteinfarben!
    Jimmy blickte in die Höhe. Im Kuppeldach, so hoch wie drei Stockwerke, befanden sich viele Buntglasfenster, deren Farben kaum erkennbar waren, wenn die Sonne nicht direkt darauf schien.
    Eingehend studierte er diese Fenster, denn wieder einmal meldete sich sein Gefühl, daß nicht alles so war, wie es sein sollte. Da wurde es ihm klar. Jedes Fenster war in eine nicht weniger als fünf oder sechs Fuß tiefe Wölbung eingelassen, die ein gutes Versteck für einen Assassinen bieten konnte. Aber wie könnte jemand dort hinauf gelangen? Um die Fenster zu putzen, mußte extra ein Gerüst aufgestellt werden. Und in dem Saal hatte in den vergangenen Tagen so gut wie immer ein buntes Treiben geherrscht.
    Schnell verließ er den Thronsaal, ging einen Verbindungsgang entlang und in den Garten, der unmittelbar an den Thronsaal anschloß.
    Ein Wächterpaar, das seine Runde zwischen der Außenmauer und dem Hauptgebäude zog, kam ihm entgegen, und Jimmy hielt die beiden auf. »Seid so gut und gebt den anderen Bescheid: Ich habe vor, mich auf der Kuppel des Thronsaals umzusehen.«
    Die beiden wechselten Blicke, aber Hauptmann Gardan hatte den Befehl erlassen, daß der seltsame Junker nicht aufgehalten werden dürfe, wenn man ihn auf den Dächern herumklettern sah. Also salutierte einer. »Ist gut, Junker, wir werden es den Bogenschützen auf der Mauer mitteilen, damit sie Euch nicht als Zielscheibe benutzen.«
    Jimmy hielt sich an der Wand des Thronsaals. Betrat man das Schloß durch den Haupteingang, so befand sich dieser Garten links vom Saal. Wäre ich ein Assassine, wo würde ich hochklettern? fragte sich Jimmy. Er schaute sich um und entdeckte ein Blumengitter an der Wand des Verbindungsgangs. Von dort zum Dach des Verbindungsgangs zu gelangen, war nicht schwierig, dann…

    Statt weitere Überlegungen anzustellen, beschloß Jimmy, sofort zu handeln. Er studierte die Beschaffenheit der Außenwand, während er aus den verhaßten Stiefeln schlüpfte. Dann kletterte er das Blumengerüst hoch und lief das Dach des Verbindungsgangs entlang.
    Von dort sprang er auf ein Gesims, das die ganze Länge des Thronsaals entlangführte. Mit bewundernswerter Flinkheit kroch er, das Gesicht dicht auf dem Stein, zum hinteren Saalende. Auf etwa halbem Weg zur Ecke blickte er auf. Ein Stockwerk höher befand sich die Unterkante der Fenster verlockend

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