Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes
lachen. »Ich bezweifle, daß Arutha und Lyam dir da beipflichten würden.«
»Na ja, Könige und Fürsten sind wieder etwas anderes, aber die meisten Edlen hier sind nicht so, daß ich mir an ihnen ein Beispiel nehmen möchte. Der alte Volney hat ja so allerhand, das für ihn spricht, aber er ist nicht gerade gern hier. Und der Rest will sich bloß wichtig machen. Ehrlich, Spielmann, du solltest sie heiraten, dann bringst du vielleicht frischen Wind herein.«
Laurie schlug lachend nach Jimmy, und der Junge wich nicht weniger lachend aus. Das Lachen eines dritten veranlaßte Laurie sich umzudrehen.
Ein mittelgroßer, schlanker dunkelhaariger Herr in feiner Gewandung von einfachem Schnitt blickte auf die zwei. »Pug!« rief Laurie. Er sprang auf, um den Neuankömmling stürmisch zu umarmen. »Wann bist du denn eingetroffen?«
»Vor etwa zwei Stunden. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit Arutha und dem König. Die beiden besprechen jetzt mit Graf Volney die Vorbereitungen für das Willkommensbankett heute abend. Aber Arutha deutete seltsame Vorkommnisse an und meinte, ich sollte dich aufsuchen.«
Laurie bat Pug sich zu setzen und ließ sich selbst neben Jimmy auf dem Pflanzkübelrand nieder. Jetzt erst machte er Pug und Jimmy miteinander bekannt, dann sagte er: »Ja, ich habe dir viel zu erzählen, doch zunächst: Wie geht es Katala und dem Kleinen?«
»Gut. Katala tauscht gerade den neusten Klatsch mit Carline aus.«
Bei der Erwähnung der Prinzessin blickte Laurie wieder bedrückt drein. »William ist irgendwo hinter Fantus her.«
»Das Tier gehört Euch?« entfuhr es Jimmy.
»Fantus?« Pug lachte. »Ah, dann hast du ihn also gesehen. Nein, Fantus gehört niemandem. Er kommt und geht oder vielmehr fliegt, wie es ihm gefällt. Deshalb ist er jetzt auch ohne Erlaubnis hier.«
Laurie grinste. »Ich könnte mir auch nicht vorstellen, daß deLacy ihn auf seiner Gästeliste hat. Gib acht, ich weihe dich schnell in das Wichtigste ein.« Pug warf einen Blick auf Jimmy, und Laurie erklärte: »Jimmy war von Anfang an mit dabei. Er wird also nichts hören, was er nicht bereits weiß.«
Laurie berichtete, und der Junge flocht da und dort etwas ein, wenn der Sänger es versehentlich ausgelassen hatte. Als sie geendet hatten, sagte Pug: »Diese Totenbelebung ist schlimm. Selbst, wenn sonst nichts anderes für finstere Kräfte spräche, das tut es ganz sicher. Das Ganze fällt zwar mehr in den Bereich der Priesterschaft als der Magier, aber Kulgan und ich werden euch unterstützen.«
»Ah, dann ist auch Kulgan von Stardock gekommen?«
»Nichts hätte ihn halten können. Schließlich war Arutha sein Lieblingsschüler. Außerdem, glaube ich, fehlen ihm die Streitgespräche mit Pater Tully, selbst wenn er es nicht einmal sich selbst zugibt. Und es bestand kein Zweifel, daß Tully Arutha und Anita trauen würde. Kulgan dürfte gerade bei Tully sein.«
»Ich habe Tully noch nicht gesehen«, sagte Laurie. »Aber er müßte heute morgen mit der Gruppe von Rillanon angekommen sein, die sich etwas mehr Zeit als die um den König ließ. In seinem Alter zieht er Gemächlichkeit vor.«
»Er dürfte bereits über achtzig sein, nicht wahr?«
»Schon eher beinahe neunzig, aber an seiner Lebhaftigkeit hat sich nichts geändert. Du solltest ihn im Schloß in Rillanon hören!
Wenn ein Junker oder Page in seinem Unterricht nicht aufpaßt oder sich dumm anstellt, hat der Arme nichts zu lachen!«
Pug schmunzelte. Dann fiel ihm plötzlich ein zu fragen: »Laurie, wie steht es mit dir und Carline?«
Der Sänger seufzte, und Jimmy unterdrückte ein freches Grinsen.
»Davon sprachen wir, als du dazukamst. Gut, schlecht, ich weiß es nicht.«
Mitgefühl sprach aus Pugs dunklen Augen. »Ich kenne das, Freund. Als wir noch Kinder waren im guten Crydee… Aber vergiß nicht, du bestandest darauf, daß ich dir verspreche, dich mit Carline bekannt zu machen, falls wir je von Kelewan nach Midkemia zurückkehrten.« Er schüttelte den Kopf und fügte lachend hinzu:
»Wie gut, daß es einiges gibt, das sich nie ändert.« Jimmy sprang auf. »Ich muß mich beeilen. Hat mich gefreut, Eure Bekanntschaft zu machen, Magier. Und Kopf hoch, Sänger. Du wirst die Prinzessin entweder heiraten oder nicht.« Er rannte davon und ließ Laurie über die Logik dieser Bemerkung nachdenkend zurück, während Pug lauthals lachte.
Vermählung
Jimmy streifte durch den Thronsaal, der festlich geschmückt war.
Die anderen Junker beaufsichtigten die Pagen und
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