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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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feststellen, daß wir nicht mehr im Schloß sind, wissen sie noch lange nicht, welche Richtung wir genommen haben. Nur die paar, die bei uns waren, als Pug den Zauber über Anitas Gemach wirkte, wissen, daß wir nach Sarth reisen müssen.«
    Jimmy lachte. »Ein Meisterstreich der Irreführung. Sollte jemand hören, daß Ihr in eine Richtung geritten seid, und dann von einem anderen, daß ihr eine entgegengesetzte Richtung genommen habt, wird er nicht wissen, wem er glauben kann.«
    »Lyam war sehr gründlich«, lobte Martin. »Weitere drei, die euch ähnlich sehen, hat er zur Begleitung Kulgans und Pugs Familie eingeteilt, die heute südwärts Richtung Stardock reisen. Sie werden sich so auffällig verbergen, daß sie bemerkt werden müssen.« An Arutha gewandt, fuhr er fort: »Pug läßt dir sagen, daß er in Macros’
    Bibliothek nach einer Heilungsweise für Anita suchen wird.«
    Arutha zugehe sein Pferd, und die anderen hielten ebenfalls an.
    »Wir sind jetzt einen halben Tagesritt von Krondor entfernt. Wenn man uns vor Sonnenuntergang nicht eingeholt hat, können wir damit rechnen, daß wir nicht verfolgt werden. Dann brauchen wir uns bloß noch um das zu kümmern, was vor uns liegt.« Er machte eine Pause, als fiele es ihm schwer, weiterzusprechen. »Auch wenn ihr es alle mit Witzen zu bemänteln versucht, wißt ihr genau, in welche Gefahr ihr euch durch euren Entschluß, mich zu begleiten, begeben habt.«
    Sein Blick wanderte von einem zum ändern. »Ich schätze mich glücklich, solche Freunde zu haben.«
    Jimmy schienen des Fürsten Worte am verlegensten zu machen.
    Er unterdrückte das Bedürfnis, es mit einer witzigen Bemerkung zu vertuschen, und sagte statt dessen. »Wir haben – hatten einen Schwur bei den Spöttern. Er kommt von einem alten Sprichwort: ›Ehe einer Katze nicht das Fell abgezogen ist, kann man nicht sicher sein, daß sie tot ist.‹ Wann immer eine gefährliche Aufgabe vor uns lag und man den anderen wissen lassen wollte, daß man bereit war, es bis zum Ende durchzustehen, sagte man: ›Bis der Katze das Fell abgezogen ist!‹« Auch er blickte alle der Reihe nach an. »Bis der Katze das Fell abgezogen ist!«
    Laurie echote: »Bis der Katze das Fell abgezogen ist!« Martin und Gardan stimmten ebenfalls ein.
    Schließlich sagte Arutha: »Ich danke euch allen.« Er lenkte sein Pferd voraus, und die anderen folgten.
    Martin ritt dicht an Laurie heran. »Warum hast du dich so verspätet?«
    »Ich wurde aufgehalten«, antwortete der Sänger verlegen. »Es ist etwas verwickelt. Wir werden heiraten.«
    »Das weiß ich bereits. Gardan und ich warteten auf Lyam, als er von deinem Gemach zurückkehrte. Ich glaube, sie hätte einen Besseren finden können.« Lauries Gesicht verriet seine Beklommenheit. Doch da grinste Martin und fuhr fort: »Aber vielleicht auch nicht.« Er beugte sich vor und streckte dem zukünftigen Schwager die Hand entgegen. »Mögt ihr zwei immer glücklich sein.« Nach einem kräftigen Händedruck meinte er. »Doch das erklärt deine Verspätung nicht.«
    »Ich möchte lieber nicht darüber reden«, murmelte Laurie und hoffte Carlines Halbbruder würde die Sache auf sich beruhen lassen.
    Martin blickte Laurie nachdenklich an, dann nickte er verständnisvoll. »Richtig Abschied zu nehmen, braucht wohl seine Zeit.«

Der düstere Wald

    Am Horizont tauchte ein Trupp Reiter auf.
    Schwarze Gestalten zeichneten sich gegen den rötlichen Himmel des späten Nachmittags ab. Martin erspähte sie als erster, und Arutha befahl anzuhalten. Martin kniff die Augen zusammen. »Aus dieser Entfernung kann ich nicht allzuviel erkennen, aber ich glaube, sie sind bewaffnet. Söldner, vielleicht?«
    »Oder Gesetzlose«, meinte Gardan.
    »Oder etwas anderes«, sagte Arutha. »Laurie, du bist von uns am weitesten im Land herumgekommen, gibt es noch einen anderen Weg?«
    Der Sänger schaute sich prüfend um. Er deutete auf den Wald hinter einem schmalen Streifen Felder. »Ostwärts von hier, ein Ritt von einer Stunde etwa, gibt es einen alten Weg, der ins Calastiusgebirge hochführt. Er diente einst den Bergleuten, wird heutzutage jedoch nur noch selten benutzt. Er wird uns zur Straße ins Landesinnere bringen.«
    »Dann sollten wir uns schleunigst auf den Weg dorthin machen.
    Es sieht ganz so aus, als wäre dieser Reitertrupp es leid, auf uns zu warten«, warf Jimmy ein.
    Nun bemerkte auch Arutha, daß die Reiter am Horizont in ihre Richtung aufgebrochen waren.
    »Gut. Laurie, übernimm die

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