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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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diesseitigen Ende der Brücke rannte und sich niederkniete. »Was machst du da?« brüllte Arutha.
    »Bleibt, wo ihr seid!« war des Jungen Antwort.
    Der Hufschlag kam näher. Martin schwang sich vom Pferd und riß seinen Langbogen von der Schulter. Er hatte ihn bereits gespannt und einen Pfeil angelegt, als der erste schwarze Reiter in Sicht kam. Ohne Zögern schoß er den Pfeil ab, und zielsicher schlug er mit Wucht in die Brust des Gegners. Der Reiter stürzte rücklings aus dem Sattel.
    Der zweite Schwarzgewandete konnte ihm ausweichen, doch der dritte wurde abgeworfen, als sein Pferd über die Leiche stolperte.
    Arutha wollte zur Brücke zurückreiten, um den zweiten Reiter aufzuhalten, der sie gerade erreichte. »Nein!« brüllte Jimmy. »Bleibt zurück!« Als der schwarze Reiter sie überquerte, raste der Junge davon und ließ die Brücke hinter sich. Der Reiter hatte die Stelle fast erreicht, wo Jimmy gekniet hatte, als ein lautes Zischen erklang, begleitet von einer gewaltigen Rauchwolke. Das Pferd des Schwarzen scheute, tänzelte auf der schmalen Brücke, bäumte sich auf und warf seinen Reiter ab, während das Pferd mit den Vorderhufen durch die Luft schlug, dann schlug der Reiter klatschend auf den Steinen der Schluchtsohle auf.
    Aruthas und die Pferde seiner Begleiter waren glücklicherweise weit genug entfernt, um nicht ebenfalls durchzugehen. Allerdings mußte Laurie die Zügel von Jimmys Pferd fassen, während Gardan Martins hielt, der einen Pfeil nach dem ändern auf die Näherkommenden abschoß, deren Tiere scheuten und sich aufbäumten und nicht beruhigen lassen wollten.
    Mit einer kleinen Flasche in der Hand hastete Jimmy jetzt zur Brücke zurück. Er zog den Stöpsel und warf das Fläschchen in den Rauch. Plötzlich flammte der ganze vordere Teil der Brücke auf.

    Hastig zugehen die schwarzen Reiter ihre Pferde, die beim Anblick des Feuers ängstlich scheuten. Die Tiere tänzelten im Kreis, als ihre Reiter sie über die Brücke drängen wollten.
    Gardan fluchte plötzlich: »Die Gefallenen erheben sich!«
    Durch den Rauch und die Flammen konnten sie den ersten Getroffenen noch mit dem Pfeil in der Brust auf die Brücke zutorkeln sehen, während sich ein zweiter, den Martin erschossen hatte, gerade auf die Füße kämpfte.
    Jimmy erreichte sein Pferd und saß auf. Arutha fragte ihn: »Was war das alles?«
    »Das erste eine Rauchbombe, die ich aus alter Gewohnheit immer bei mir trage. Viele Spötter benutzen sie, um Verwirrung zu stiften und so entfliehen zu können. Sie verursachen ein kleines Feuer und sehr viel Rauch…«
    »Und was war in der Flasche?« erkundigte sich Laurie, bevor Jimmy selbst eine Erklärung abgeben konnte.
    »Ein Naphthadestillat. Ich kenne einen Alchimisten in Krondor, der es an die Bauern verkauft. Sie benutzen es, um Feuer zu legen, wenn sie ein Waldstück roden wollen.«
    »Das ist ein verdammt gefährliches Zeug, um es bei sich zu tragen!« sagte Gardan. »Hast du es immer bei dir?«
    »Nein«, antwortete Jimmy. »Aber gewöhnlich reise ich auch nicht irgendwohin, wo ich es mit irgendwas zu tun kriege, das sich nur durch Rösten aufhalten läßt. Doch nach unserem Erlebnis im Hurenhaus dachte ich, so etwas könnte doch recht nützlich sein. Ich habe noch mehr in meinem Sattelbeutel.«
    »Dann wirf es doch!« schrie Laurie. »Die Brücke brennt noch nicht richtig.«
    Jimmy riß die andere Flasche heraus, trieb sein Pferd näher zur Brücke, und warf sie zielsicher in die Flammen.
    Das Feuer loderte gute zehn bis zwölf Fuß hoch, als es die gesamte Holzbrücke erfaßte. Zu beiden Seiten der Schlucht wieherten die Pferde, als die Flammen immer höher stiegen.
    Arutha blickte hinüber zu den Feinden, die geduldig darauf warteten, daß das Feuer sich selbst verzehre. Hinter ihnen kam ein weiterer angeritten, der große Moredhel mit der Skalplocke. Er hielt an und beobachtete Arutha und die anderen mit ausdrucksloser Miene. Arutha spürte geradezu, wie der Blick aus den blauen Augen sich in seine Seele bohrte. Und er fühlte Haß. Hier also sah er zum ersten Mal seinen Feind, sah einen von jenen, die Anita beinahe getötet hatten! Martin begann wieder auf die Schwarzgerüsteten zu schießen, da führte der große Moredhel diese in den Schutz der Bäume zurück.
    Martin saß auf und ritt an die Seite seines Bruders, der dem Moredhel nachblickte, bis er zwischen den Stämmen verschwunden war. Arutha sagte: »Er kennt mich! Wir hielten uns für so klug, dabei wußte er die

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