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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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verunsichert, doch keinesfalls verängstigt. »Es tut mir leid. Es ist nur ... ich habe dir keinen Gefallen getan, Bree.«
    Sie lehnte sich an ihn und legte den Kopf auf seine Schulter. »Du sprichst von etwas, das über das Schlafzimmer hinausgeht.«
    »Ja.«
    Sie schwieg eine Weile. »Martin, hier in Armengar wissen wir um die Weisheit, nicht allzu weit im voraus zu planen.« Sie stockte, und ihre Augen glänzten. »Mein Vater ist schon seit elf Jahren tot. Meine Mutter stand kurz vor der Heirat mit dem Protektor. Es wäre eine fröhliche Ehe geworden.« Martin sah, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. »Ich war auch schon einmal verlobt. Er ritt los, ein Vergeltungsangriff wegen eines Goblinüberfalls auf einen Kraal. Er kehrte nie zurück.« Sie sah ihm tief in die Augen. »Wir machen nicht gern Versprechungen. Eine gemeinsam verbrachte Nacht ist kein Treueschwur.«
    »Ich bin kein leichtfertiger Mann.«
    Sie sah ihm immer noch tief in die Augen. »Ich weiß«, sagte sie leise. »Und ich bin auch keine leichtfertige Frau. Ich wähle meine Liebhaber sorgsam aus. Zwischen uns passiert etwas, und das sehr schnell, Martin. Ich weiß das. Es wird ... über uns kommen, so wie es die Zeit und die Umstände erlauben - doch es wäre vergebene Liebesmüh, sich darüber Gedanken zu machen.« Sie biß sich auf die Lippe, als kämpfte sie mit dem, was sie als nächstes sagen wollte. »Ich bin eine Kommandantin, und ich bin in Dinge eingeweiht, über die der Rest der Stadt nichts weiß. Im Moment kann ich dich nur bitten, nicht mehr zu erwarten, als ich dir freiwillig geben kann.« Sie merkte, wie sich seine Stimmung verschlechterte, also lächelte sie und küßte ihn. »Komm, laß uns losreiten.«
    Martin zog sich rasch an. Er war verwirrt wegen dem, was geschehen war, obwohl es ihm gleichzeitig Sicherheit gab. Er fühlte sich sowohl erleichtert als auch besorgt. Erleichtert, weil er ihr seine Gefühle gestanden hatte, besorgt, weil er nicht deutlich genug geworden war und ihre Antwort ausweichend gewesen war. Doch schließlich war er von Elben aufgezogen worden, und wie Briana gesagt hatte, würden sich die Dinge zur ihrer Zeit finden.
     
    Arutha beendete seinen Bericht von dem Gespräch des vorhergehenden Abends. Laurie, Baru und Roald saßen bei ihm. Die Jungen waren den ganzen Tag verschwunden gewesen. Martin war ebenfalls nicht in ihr Quartier zurückgekehrt, und Arutha glaubte zu wissen, wo er die Nacht verbracht hatte.
    Laurie dachte lange über das nach, was Arutha gesagt hatte. »Die Bevölkerung wird also immer kleiner.«
    »Das sagt Guy zumindest.«
    »Er hat recht«, ertönte eine Stimme an der Tür.
    Sie sahen auf und entdeckten Jimmy und Locklear, die jeder mit einem hübschen Mädchen im Arm in der Tür standen. Locklear hatte seine Gesichtsmuskeln offensichtlich nicht unter Kontrolle. Wie sehr er auch versuchte, sich dagegen zu wehren, sein Mund blieb zu einem breiten Grinsen verzogen.
    Jimmy stellte Krista und Bronwynn vor, dann sagte er: »Die Mädchen haben uns die Stadt gezeigt. Arutha, ganze Stadtteile stehen leer, Haus an Haus, niemand lebt dort.« Jimmy sah sich um und entdeckte einen Teller mit Obst. Er schnappte sich eine Birne. »Ich schätze, hier haben mal zwanzigtausend Menschen gelebt. Und jetzt sind es schätzungsweise kaum noch die Hälfte.«
    »Ich habe mich eigentlich prinzipiell schon dazu entschlossen, daß wir Armengar helfen müssen. Doch das Problem besteht darin, eine Botschaft zurück nach Yabon zu bringen. Murmandamus kümmert sich vielleicht nicht darum, ob jemand hierherkommt, doch er läßt niemanden wieder heraus.«
    »Das macht durchaus Sinn«, bemerkte Roald. »Die meisten, die in den Norden kommen, wollen sowieso in sein Lager. Warum sollen ihn die wenigen stören, die hier in die Stadt gehen und helfen. Er sammelt seine Truppen, und er kann sie wahrscheinlich auch an der Stadt vorbeiführen, wenn er sich dazu entscheidet.«
    Baru sagte: »Ich glaube, ich würde durchkommen, wenn ich allein gehen könnte.« Arutha sah ihn neugierig an, und Baru fuhr fort: »Ich bin ein Mann aus den Bergen, und wenn diese Menschen hier auch zu meinem Geschlecht gehören, so sind sie doch Städter. Nur wenige aus den hochgelegenen Steadings und Kraals mögen meine Fähigkeiten haben. Ich muß mich in der Nacht voranbewegen und mich am Tag verstecken, dann werde ich es schon hinüber zu den Bergen von Yabon schaffen. Und wenn ich erst einmal dort bin, wird kein Moredhel oder Goblin mit

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