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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Deckung!« schrie Martin.
    Roald drehte sich um und schrie mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen zurück: »Kann nicht laufen! Meine Beine sind gebrochen.« Er deutete auf seine ausgestreckten Beine, und Martin und Laurie sahen, wie das Blut langsam durch den Stoff sickerte. Der Knochen hatte sich deutlich sichtbar durch das eine Hosenbein gebohrt. Roald saß da, das Schwert auf dem Schoß, die Dolche bereit zum Werfen. »Los, haut schon ab! Ich halte sie noch eine Weile auf. Los, macht schon!«
    Baru trat zu Laurie und Martin. »Wir müssen uns aufmachen«, sagte der Hadati.
    Laurie rief: »Wir werden dich nicht im Stich lassen!«
    Roald hielt seine Augen weiter auf den Weg gerichtet, wo sich schemenhafte Gestalten im Staub bewegten, und schrie: »Ich wollte immer wie ein Held sterben. Die ganze Sache darf nicht wegen mir schiefgehen, Laurie. Dichte ein Lied über mich - aber ein gutes. Und jetzt verschwindet!«
    Baru und Martin zerrten Laurie die Felsen hinunter, und nach einem Moment kam er endlich widerwillig mit. Als sie die Stelle erreichten, wo Blutark wartete, begann Laurie als erster zu rennen. Sein Gesicht war grimmig verzerrt, doch in seinen Augen standen keine Tränen. Hinter sich konnten sie die Rufe der Trolle und Moredhel hören, die von Schmerzensschreien begleitet wurden, und sie wußten, Roald verkaufte sich nicht unter Wert. Dann verstummte der Lärm des Kampfes.

Erstes Blut
     
    Trompeten erschollen.
    Die Bogenschützen von Armengar sahen herab auf das Heer, das dort unten bereitstand, die Stadt zu erstürmen. Sechs Tage lang hatten sie auf den Angriff gewartet, und nun brach er los. Wieder gab einer der Goblintrompeter das Signal zur Attacke, das auf der ganzen Front von anderen Hörnern beantwortet wurde. Trommeln schlugen, und das Heer hatte seine Aufstellung zur Attacke eingenommen. Die Angreifer rückten vor - eine lebende Welle, die sich an den Mauern der Stadt brechen würde. Zuerst kamen sie nur langsam, dann, als die ersten Reihen zu rennen begannen, drängte das Heer vorwärts. Guy hob die Hand und gab das Zeichen, damit die Katapulte ihre tödlichen Geschosse auf die Feinde jenseits der Mauern schleuderten. Steine gingen im hohen Bogen auf die Angreifer nieder. Goblins sprangen über die Leichen ihrer gefallenen Kameraden. Seit der Dämmerung war dies der dritte Vorstoß gegen die Stadt. Der erste Angriff war bereits zum Stillstand gekommen, ehe der Gegner überhaupt die Nähe der Mauern erreicht hatte. Im zweiten waren die Angreifer immerhin bis zum Wassergraben vorgedrungen, ehe sich die Schlachtordnung aufgelöst hatte und die Soldaten davongerannt waren.
    Sie stürmten vorwärts und kamen in die Reichweite der Bogenschützen. Guy gab den Befehl zum Schießen. Ein Hagel von Pfeilen regnete auf die Goblins und Moredhel nieder. Hunderte fielen, manche tot, manche nur verletzt, doch alle wurden unter den Stiefeln der Nachdrängenden zertrampelt.
    Immer weiter drangen sie nach vorn. Befehle wurden gegeben, und Sturmleitern wurden auf schweren Plattformen aufgerichtet, die über den Wassergraben geworfen worden waren. Doch die Leitern waren kaum aufgerichtet, da wurden sie mit langen Stangen bereits wieder umgestoßen. Wieder und wieder unternahmen die Goblins den aussichtslosen Versuch, die Leitern hinaufzuklettern, während von oben Tod auf sie niederprasselte. Guy gab ein Signal, und aus Eimern und großen Kellen wurde siedendes Öl auf die Angreifer gegossen. Der Regen von Steinen, Pfeilen, Öl und Flammen war zu stark, als daß ihn die Anstürmenden überleben konnten. Schon nach wenigen Minuten erschollen hinter den Angriffslinien Trompetensignale, und die Truppen von Murmandamus zogen sich vollständig zurück. Guy befahl, das Feuer einzustellen.
    Er sah hinab auf die Berge von Körpern vor der Stadt; Hunderte von Toten und Verletzten. Er wandte sich an Amos und Arutha und sagte: »Ihr Kommandant hat keine Phantasie. Er vergeudet Leben.«
    Amos zeigte auf die Spitze eines kleinen Hügels, wo sich eine Kompanie von Moredhel niedergelassen und den Angriff beobachtet hatte. »Er läßt aber unsere Bogenschützen zählen.«
    Guy fluchte. »Wie konnte mir dieser Fehler unterlaufen? Ich habe sie überhaupt nicht gesehen.«
    Arutha sagte: »Ihr habt schon seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen. Ihr müßt müde sein.«
    Guy sagte: »Und ich bin auch nicht mehr der jüngste.«
    Amos lachte. »Der wart Ihr nie.«
    Armand de Sevigny trat zu ihnen und berichtete: »Im Moment gibt es

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