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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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nichts dagegen machen.«
    »Hätte ich meinen Bogen nicht fallen lassen, hätte ich ihn erledigt. Aber ich war zu ungeduldig«, sagte er, als hätte er den schlimmstmöglichen Fehler begangen. »Nun, jetzt können wir nichts mehr daran ändern, wie Amos sagen würde. Zumindest haben wir nun Pferde, und die können wir gut gebrauchen. Ich weiß nicht, ob noch mehr Lager vor uns liegen, doch wir sollten uns beeilen und uns nicht weiter um Heimlichkeit bemühen. Dieser Moredhel wird bald mit seinen Freunden zurückkommen.«
    »Seiner Art von Freunden«, fügte Laurie hinzu, während er aufsaß.
    Roald und Baru waren ebenfalls sofort aufgestiegen, und Martin schnitt die Sattelgurte der drei verbleibenden Pferde durch. »Sie können die Pferde haben, aber dann sollen sie wenigstens auf dem nackten Rücken reiten.«
    Die anderen sagten nichts, doch dieser Akt der bloßen Zerstörungswut machte ihnen klar, wie sehr sich Martin wegen der Flucht des Moredhel über sich selbst ärgerte. Der Herzog von Crydee gab das Zeichen, und Baru schickte Blutark an die Spitze. Der Hund lief voraus, und die Reiter folgten ihm auf den Fersen.
     
    Der Riese wandte den Kopf, doch in dem Augenblick steckte bereits ein Pfeil zwischen seinen Schultern. Die zehn Fuß hohe Kreatur taumelte, und schon erwischte ihn ein zweiter Pfeil im Hals. Seine beiden Genossen stapften auf Martin zu, der rasch den dritten Pfeil auf den angeschlagenen Riesen abschoß.
    Baru hatte Blutark befohlen stehenzubleiben, weil die hünenhaften menschenähnlichen Schwerter in der Größe von den bei Menschen gebräuchlichen Langschwertern schwangen, und sie hätten den Hund leicht in zwei Hälften geteilt. Trotz ihrer wankenden Bewegungen konnten die behaarten Kreaturen ihre Schwerter erstaunlich schnell einsetzen und sie waren ausgesprochen gefährlich. Baru ging in die Hocke, und das Schwert sauste über seinen Kopf hinweg, dann sprang er vorwärts und schlug auf seinen gewaltigen Gegner ein. Mit einem einzigen Streich machte er den Riesen kampfunfähig, und dieser ging zu Boden. Laurie und Roald hatten den dritten Riesen zwischen sich genommen und drängten ihn zurück, bis Martin ihn mit dem Bogen töten konnte.
    Als alle drei tot am Boden lagen, holten Laurie und Roald die Pferde. Blutark schnüffelte an den Leichen und knurrte böse. Die Riesen sahen fast wie Menschen aus, waren jedoch zwischen drei und vier Meter groß. Insgesamt waren ihre Körper wesentlich stämmiger, und mit ihren schwarzen Haaren und Bärten sahen sie sich sehr ähnlich. Der Hadati sagte: »Die Riesen halten sich für gewöhnlich von Menschen fern. Was für eine Macht mag Murmandamus über sie haben, Martin?«
    Martin schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich habe zwar Geschichten über sie gehört, und es soll sogar in den Bergen bei den Freien Städten welche geben. Doch sie meiden den Kontakt mit allen anderen Wesen und machen eigentlich nie Schwierigkeiten, so berichten die natalesischen Waldläufer. Vielleicht sind sie heutzutage genauso empfänglich für die Verführungen von Macht und Reichtum wie andere Kreaturen.«
    »Der Legende nach waren sie einst Menschen wie du und ich, aber irgend etwas hat sie verwandelt«, bemerkte Baru.
    Während sie aufsaßen, meinte Roald: »Ich kann das kaum glauben.«
    Martin gab das Zeichen zum Aufbruch, und sie ritten weiter. Auch das zweite Gefecht mit den Wachen von Murmandamus hatten sie erfolgreich überstanden.
     
    Blutark knurrte; vor ihnen auf dem Weg mußte etwas sein. Sie hatten eine Stelle oberhalb der Schlucht am Inclindel erreicht, wo sie den Weg am Berghang verlassen und in das Land Yabon hinunterreiten würden. In den letzten drei Tagen waren sie so schnell geritten, wie es ihnen möglich war. Die Anstrengung steckte ihnen in den Knochen, manchmal schliefen sie fast im Sattel ein, doch sie gönnten sich keine Rast. Die Pferde brauchten nicht mehr so schwer zu tragen, denn das Getreide, das die Moredhel bei sich gehabt hatten, war vor zwei Tagen zu Ende gegangen, und seitdem hatten sie kaum noch Futter für die Tiere gefunden. Sobald sie zu einer Wiese kommen würden, müßten sie die Pferde weiden lassen, doch Martin wußte, bei der Leistung, die sie den Tieren abverlangten, würden diese mehr als Gras brauchen, damit sie sie bis ans Ziel ihrer Reise trugen. Dennoch war er dankbar für die Pferde, denn seit sie reiten konnten, hatten sich ihre schwachen Chancen erheblich verbessert. Zwei Tagesritte noch, dann würden sie den

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