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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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zu lassen, waren sie die Felsen am Rande des Weges hinaufgeklettert, doch die Moredhel waren abgestiegen und ihnen gefolgt. Durch reinen Zufall waren Martin und die anderen auf verschiedenen Seiten des Weges gelandet, und deshalb hatten Laurie und Baru nach Süden ziehen müssen, während Martin nach Westen rannte. Hoffentlich hatten sie genug Verstand und zogen weiter nach Süden in Richtung Yabon, und hoffentlich unternahmen sie nicht den Versuch, sich wieder mit ihm zu treffen.
    Sie hatten ihn den ganzen Tag gejagt. Martin blickte nach oben und sah die Sonne bereits hinter den Bergen verschwinden. Er schätzte, er hatte vielleicht noch zwei Stunden Tageslicht. Wenn er ihnen bis zur Dunkelheit nicht in die Hände fiel, war er in Sicherheit.
    Die Stiefeltritte wurden leiser, und Martin machte sich auf. Er verließ den Schutz der Felsen über ihm und hastete halb geduckt einen kleinen Bachlauf hinauf. Er ging davon aus, daß er sich bereits in der Nähe von Steinberg befand, obwohl er noch nie aus Nordosten dorthin gekommen war. Doch einige Merkmale der Landschaft erschienen ihm vertraut, und hätten jetzt nicht andere Sorgen seine Aufmerksamkeit beansprucht, hätte er die Zwerge leicht gefunden.
    Martin umrundete einen Felsvorsprung, und plötzlich tauchte ein Moredhelkrieger vor ihm auf. Ohne Zögern schlug Martin mit dem Bogen zu und erwischte den Dunkelelb mit der schweren Elbenwaffe. Der überraschte Moredhel geriet ins Wanken, und ehe er noch die Fassung wiedererlangte, hatte Martin das Schwert gezogen, und der Moredhel lag tot am Boden.
    Martin drehte sich um und suchte nach Spuren der Gefährten des Moredhel. In der Ferne glaubte er eine Bewegung zu sehen, doch er war sich nicht sicher. Rasch eilte er weiter nach oben und kam an den nächsten Vorsprung. Er spähte an ihm vorbei und entdeckte ein halbes Dutzend Pferde, die dort angebunden waren. Irgendwie war es ihm gelungen, sich hinter seine Verfolger zu schleichen, und jetzt war er sogar noch über ihre Pferde gestolpert. Martin rannte los, und schon saß er im Sattel. Mit dem Schwert zerschnitt er die Zügel der anderen Pferde, schlug ihnen mit der flachen Klinge auf die Flanken und trieb sie davon.
    Er riß das Pferd herum, gab dem Tier die Sporen und jagte durch die kleine Schlucht hinunter zum Weg. Dort würde er den Moredhel entkommen und zum Steinberg gelangen.
    Ein dunkler Schatten löste sich von einem Felsen, an dem Martin vorbeiritt, und zerrte ihn aus dem Sattel. Martin rollte zur Seite, kam auf die Beine und nahm geduckte Kampfhaltung an. Zur gleichen Zeit wie der Moredhel zog er das Schwert. Die beiden Kämpfer standen sich gegenüber, und der Moredhel schrie etwas in einem rauhen Elbendialekt. Martin griff an, doch sein Gegner war ein gewandter Fechter und hielt Martin auf Abstand. Martin wußte, wenn er sich umdrehte und floh, hätte er die Klinge in den Rippen, und wenn er bliebe, stände er bald fünf Moredhel gegenüber. Martin trat Steine und Kiesel in die Richtung des Moredhel, doch der hatte genügend Erfahrung und wich zur Seite aus, damit er keinen Staub in die Augen bekam.
    Dann hörte Martin aus beiden Richtungen der kleinen Schlucht Stiefeltritte über die Felsen näherkommen. Der Moredhel schrie wieder etwas, und links von Martin - aus dem Süden - antwortete jemand. Von rechts wurde das Gerassel einer Rüstung lauter. Der Moredhel schielte kurz in die Richtung, und Martin griff an. Der Dunkelelb hätte den Schlag fast abwehren können, doch zu seinem Ärger schnitt ihm die Klinge leicht in den Arm. Martin nutzte den kleinen Vorteil aus, und während der Moredhel das Gleichgewicht verlor, wagte er einen riskanten Stoß, der ihn im Falle des Mißerfolgs einer Riposte aussetzen würde. Doch dazu kam es nicht. Der Moredhel wurde steif und brach zusammen. Martin zog seine Klinge zurück.
    Ohne zu zögern, sprang er zu den Felsen und versuchte, hinaufzuklettern, ehe sie ihn von beiden Seiten überrannten. Vom südlichen Ende der Schlucht liefen Moredhelkrieger heran, und einer schlug mit dem Schwert nach Martin.
    Martin trat unerwartet nach ihm, und der Krieger duckte sich, weswegen sein Hieb danebenging. Und genauso unerwartet griff eine Hand von oben nach Martins Jagdrock.
    Ein kräftiges Paar Arme zog den Herzog von Crydee herauf und zerrte ihn über den Rand der kleinen Schlucht. Martin hob den Kopf und sah in ein grinsendes Gesicht mit einem vollen roten Bart. »Tut mir leid wegen dieser rauhen Behandlung, aber da unten scheint es

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