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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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nicht wollen, und in diesem Moment sind Armeen gegen Euch im Anmarsch. Geht also in den Norden zurück, ehe die Pässe vom Schnee versperrt sind und Ihr einen kalten und einsamen Tod fern Eurer Heimat sterben müßt.«
    Murmandamus fragte mit erhobener Stimme: »Wer spricht da für die Stadt?«
    Einen Moment lang war Stille, dann rief Arutha: »Ich, Arutha conDoin, Prinz von Krondor, Thronfolger von Rillanon«, und dann fügte er einen Titel hinzu, den er eigentlich gar nicht innehatte: »Lord des Westens.«
    Murmandamus stieß einen unmenschlichen Wutschrei aus, in dem noch etwas anderes - vielleicht Angst - mitschwang, und Jimmy stieß Amos an. Der frühere Dieb sagte: »Jetzt ist es raus. Und es gefällt ihm offensichtlich überhaupt nicht.«
    Amos grinste nur und klopfte dem jungen Mann auf die Schulter. In den Reihen von Murmandamus erhob sich Gemurmel, und Amos meinte: »Hört sich an, als gefiele es der Armee auch nicht. Ein schlechtes Omen kann einen abergläubischen Haufen wie diesen ziemlich unterhöhlen.«
    Murmandamus schrie: »Lügner! Falscher Prinz! Der Prinz von Krondor wurde ermordet, das ist allgemein bekannt. Weshalb verdreht Ihr die Wahrheit? Was wollt Ihr damit bezwecken?«
    Arutha stellte sich noch höher, so daß seine Gesichtszüge deutlich zu sehen waren. Die Anführer ritten wirr umher und besprachen aufgeregt die neue Lage. Arutha hielt den Talisman hoch, den er vom Abt in Sarth bekommen hatte. »Mit diesem Talisman werde ich vor Euren Künsten geschützt.« Er reichte ihn Jimmy. »Jetzt kennt Ihr die Wahrheit.«
    Murmandamus' ständiger Begleiter, der Schlangenpriester Cathos, rannte watschelnd nach vorn. Er zog am Steigbügel seines Meisters, zeigte auf Arutha und sprach ungeheuer schnell in der zischenden Sprache seines Volkes. Mit einem Wutschrei trat Murmandamus ihn zur Seite, und der Priester ging zu Boden. Amos spähte über die Mauer. »Ich glaube, das hat sie überzeugt.«
    Die Anführer der Moredhel wirkten ärgerlich und gingen gemeinsam auf Murmandamus zu. Er schien zu merken, wie ihm die Sache aus den Händen glitt. Er drehte sich mit dem Pferd einmal im Kreis, wobei die Hufe des Schiachtrosses den am Boden liegenden Schlangenpriester am Kopf trafen und ihn bewußtlos schlugen. Murmandamus ignorierte den verletzten Verbündeten und die herankommenden Moredhelanführer. »Dann, du stinkender Gegner«, schrie er in Richtung Mauer, »soll dich der Tod in seine Arme nehmen!« Er drehte sich zu seiner Armee um und zeigte auf die Stadt. »Zum Angriff!«
    Die Armee hatte zum Angriff bereitgestanden, und jetzt marschierte sie vorwärts. Die Anführer der Moredhel konnten den Befehl nicht mehr rückgängig machen. Ihnen blieb nur noch, zu ihren Clans zu reiten und dort das Kommando zu übernehmen. Langsam trabten die Reiter hinter der vorderen Reihe des Fußvolks voran, bereit, die Tore zu stürmen.
    Murmandamus ritt zu seinem Kommandoposten zurück, indes die erste Reihe der Goblins über den Körper des bewußtlosen Schlangenpriesters hinwegmarschierte. Es war nicht zu erkennen, ob der Priester an dem Hufschlag gestorben war oder nicht, aber als die letzte Reihe über ihn getrampelt war, befand sich in seiner Robe nur noch ein blutiger Leichnam.
    Arutha hob die Hand und zog sie wieder nach unten, als die erste Angriffsreihe in Reichweite der Katapulte war. »Hier«, sagte Jimmy und gab ihm den Talisman zurück. »Könnte sich noch als nützlich erweisen.«
    Die Geschosse schlugen in das feindliche Heer ein, und die Soldaten taumelten, doch sie marschierten weiter. Bald rannten sie auf die Mauer zu, während ihnen Bogenschützen hinter Sturmwänden Deckung boten. Dann stürzten die ersten Krieger in die mit gespanntem Tuch und Dreck getarnten Gräben und wurden von feuergehärteten, gespitzten Pfählen aufgespießt. Andere warfen Schilde über ihre gestürzten Kameraden und rannten über die durchbohrten Leichen. Die zweite und dritte Reihe war ebenfalls dezimiert, doch andere drängten nach vorn, und Sturmleitern wurden an die Mauern gelehnt.
    Die Schlacht um Sethanon hatte begonnen.
     
    Die erste Welle wogte die Leitern hinauf und bekam das Feuer und den Stahl der Verteidiger zu spüren. Die Männer aus Hohe Burg übernahmen die Führung, sonst wären die unerfahrenen Soldaten der Stadt einfach hinweggefegt worden. Amos, de la Troville, du Masigny und Guy ordneten die Verteidiger und tauchten überall dort auf, wo sie gebraucht wurden.
    Schon eine Stunde tobte die Schlacht und hielt

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