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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Zeit eher gleichgültig gegenüber. Tomas und Pug spürten, wie sie immer wieder eine andere Richtung einschlug.
    Die Fähigkeit des Drachen, im Nichts zu navigieren, interessierte Pug. In der Zeit, als Macros bei Rhuagh gelernt hatte, mußte der Zauberer einige Einsichten in die Fortbewegung zwischen verschiedene Welten gewonnen haben, vermutete Pug. Nach seiner Rückkehr nach Stardock würde er die Werke von Macros jedenfalls nach Berichten darüber durchsehen.
    Mit einem lauten Knall traten sie wieder in den normalen Raum ein. Ryath schlug heftig mit den Flügeln. Sie flogen durch einen tosenden Himmel, der von Regenwolken dunkel war, über zerklüftete, uralte Gebirge hinweg. Die Luft roch bitter und metallisch, der stechende, kalte Wind trieb die Ausdünstungen von Verfaultem vor sich her. Ryath schickte Tomas einen Gedanken. Dieser Ort ist von fremder Natur. Gefallen tut er mir keineswegs.
    Tomas antwortete laut, damit auch Pug ihn verstehen konnte: »Wir werden hier nicht verweilen. Und wir brauchen nichts zu fürchten.«
    Furcht ist nicht, was ich meinte, Valheru. Es ist nur so, daß ich überhaupt nichts für derlei Orte übrig habe.
    Pug zeigte an Tomas vorbei, der wandte sich um und folgte mit seinem Blick der Geste des Zauberers. Mit geistigen Befehlen teilte Tomas dem Drachen mit, er solle sich nach Pugs Instruktionen richten. Sie schossen durch eine alptraumhafte Szenerie von scharfkantigen Felsen und gezackten Bergspitzen. In der Ferne spieen Vulkane mächtige schwarze Rauchsäulen, die an der Unterseite von orangefarbenem Licht widerschienen. Über die Hänge dieser Berge wälzte sich glühendes Gestein. Schließlich erreichten sie die Stadt. Einst gewaltige Mauern lagen niedergerissen da, unter den Breschen hatte sich zerbröseltes Mauerwerk gesammelt. An manchen Stellen erhob sich noch ein stolzer Turm über der Ruinenlandschaft. Anzeichen von Leben fanden sich nicht. Über den Resten eines großen Platzes gingen sie in die Kurve und umrundeten das Zentrum der Stadt, wo sich einst Menschen aneinander gedrängt hatten. Jetzt hörte man im eisigen Wind nur noch die kräftigen Flügelschläge von Ryath.
    »Was für ein Ort ist das?« fragte Tomas.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dies ist die Welt der Aal, das war sie zumindest in der Vergangenheit einmal. Sie ist sehr alt. Siehst du die Sonne?«
    Tomas sah zu dem blendend weißen Punkt hinter den treibenden Wolken. »Sehr seltsam.«
    »Sie ist nur alt. Früher schien sie wie unsere, strahlend hell und warm. Jetzt erlischt sie langsam.«
    Alte Überlieferungen der Valheru, die lange in ihm geschlummert hatten, kamen Tomas in den Sinn. »Sie ist fast am Ende ihres Zyklus'. Ich weiß darüber Bescheid. Manchmal schwinden die Sonnen einfach dahin. Andere explodieren mit unwahrscheinlicher Macht. Ich frage mich, was aus dieser werden wird.«
    »Ich weiß es auch nicht. Vielleicht weiß es das Orakel.« Pug zeigt auf eine entfernte Bergkette.
    Sie flogen auf die Berge zu. Ryaths kraftvolle Flügel trugen sie rasch voran. Die Stadt war einst am Rand eines Hochplateaus errichtet und das umliegende Land beackert worden; das vermuteten sie zumindest. Doch nichts wies darauf hin, daß noch irgendwo Bauernhöfe standen, nur eine Art Aquädukt, welches einsam in der Mitte der weiten Ebene stand, erinnerte noch an die einstige Nutzung des Bodens - wie ein Denkmal für ein vor langer Zeit untergegangenes Volk. Ryath begann wieder zu steigen, als sie sich den Bergen näherten. Noch einmal ging es zwischen Bergspitzen hindurch, diese waren alt und von Wind und Sturm verwittert.
    »Da«, sagte Pug. »Wir sind angekommen.«
    Ryath folgte Tomas' gedachten Anweisungen und umrundete eine der Bergspitzen. Als sie um eine Felsgruppe auf der Südseite herumflogen, entdeckten sie eine ebene Stelle und dahinter eine große Höhle. Es gab keinen Platz, wo der Drache hätte landen können, also benutzte Tomas seine Valheru-Kräfte und ließ Pug und sich selbst schwebend vom Rücken des Drachen herunter. Ryath teilte Tomas durch seine Gedanken mit, sie wolle sich auf die Jagd begeben und würde auf seinen Ruf hin sofort zurückkehren. Tomas wünschte ihr Erfolg, ging aber insgeheim davon aus, daß der Drache mit leerem Magen wieder erscheinen würde.
    Sie schwebten durch einen düsteren, von Sturmwolken verfinsterten Himmel. Man konnte kaum einen Unterschied zwischen Tag und Nacht erkennen. Dann landeten sie auf dem Felsvorsprung vor der Höhle.
    Sie sahen zu, wie Ryath

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