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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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dann weiter, wobei sie die Jungen nicht aus den Augen ließen. Die Reiter sahen müde und staubig aus, ihren Waffen und ihrer Rüstung nach wie Söldner. Alle trugen Barte, obwohl die der beiden Dunkelhaarigen noch kurz waren. Der erste Reiter fluchte, als er die beiden Jungen erkannte. Der zweite schüttelte nur ungläubig den Kopf.
    Der dritte Reiter trieb sein Pferd an den beiden anderen vorbei und blieb vor den zwei Junkern stehen. »Wie seid ihr ...?«
    Locklear bekam den Mund nicht mehr zu und war stumm vor Erstaunen. Bei allem, was ihm der Erste Junker erklärt hatte, das hier hatte Jimmy nicht verraten. Jimmy grinste. »Das ist eine etwas längere Geschichte. Auf der Landspitze haben wir ein Lager aufgeschlagen, falls Ihr ein wenig Ruhe braucht, auch wenn es direkt an der Straße liegt.«
    Der Mann kratzte sich an seinem zwei Wochen alten Bart. »Bleiben wir also hier. Es hat wenig Sinn, heute noch viel weiter reisen zu wollen.«
    Jimmys Grinsen wurde noch breiter. »Ich muß schon sagen, Ihr seid die lebendigste Leiche, die ich jemals gesehen habe, und ich habe schon einige gesehen.«
    Arutha erwiderte das Grinsen. Er wandte sich zu Laurie und Roald um und sagte: »Kommt, gönnen wir den Pferden eine Rast, und währenddessen können wir erfahren, wie uns diese jungen Gauner auf die Schliche gekommen sind.«
    Das Feuer brannte freundlich vor sich hin, und die Sonne versank langsam im Meer. Sie lagen um das Feuer herum, nur Roald stand und ließ seinen Blick über die Straße schweifen. »Es waren eine Menge kleiner Anzeichen«, sagte Jimmy. »Die beiden Prinzessinnen schienen eher beunruhigt als in Trauer zu sein. Und als sie uns unbedingt von der Prozession forthalten wollten, wurde ich mißtrauisch.«
    Locklear fügte hinzu: »Daraufhin ich gekommen.«
    Jimmy warf Locklear einen verärgerten Blick zu: Das war seine Geschichte, und da sollte er sich gefälligst raushalten. »Ja, das stimmt. Er meinte, wir würden sozusagen ausgesperrt. Und jetzt weiß ich auch warum. Ich hätte den falschen Herzog auf dem Wagen sofort erkannt. Und dann hätte ich sofort gewußt, daß Ihr auf dem Weg nach Norden seid, um mit Murmandamus abzurechnen.«
    Laurie sagte: »Genau deshalb solltest du die Prozession auch nicht begleiten.«
    Roald sagte: »Genau die Idee steckte dahinter.«
    Jimmy spürte einen Stich. »Aber Ihr hättet mir doch vertrauen können.«
    Arutha wirkte halb amüsiert und halb verblüfft. »Es ging nicht darum, daß wir dir nicht vertrauen, Jimmy. Ich wollte das hier nicht. Ich wollte dich nicht dabeihaben.« Und mit einem Seufzer fügte er spöttelnd hinzu: »Und dafür habe ich jetzt zwei von euch am Hals.«
    Locklear sah Jimmy besorgt an, doch der Klang von Jimmys Stimme beruhigte ihn: »Nun, manchmal leisten sich selbst Prinzen ein Fehlurteil. Könnt Ihr Euch noch daran erinnern, in welchen Hinterhalt Ihr geraten wärt, wenn ich die Falle im Moraelin nicht genauestens unter die Lupe genommen hätte.«
    Arutha gab sich geschlagen und nickte. »Also hast du gemerkt, daß etwas Seltsames vor sich geht, und dann hast du beobachtet, wie Laurie und Roald nach Norden aufbrachen, aber wie bist du darauf gekommen, daß ich noch am Leben bin.«
    Jimmy lachte. »Nun, zum ersten wurde der graue Hengst in der Prozession mitgeführt, und Euer Rotfuchs fehlte im Stall, Ihr habt den Grauen nicht besonders gemocht, ich weiß noch, wie Ihr das immer gesagt habt.«
    Arutha nickte. »Er ist zu störrisch. Und weiter?«
    »Ich bin drauf gekommen, als wir beobachteten, wie der Leichnam herausgebracht wurde. Wenn man Euch schon Eure liebsten Kleider anzog, warum dann nicht auch Eure liebsten Stiefel.« Er deutete auf das Paar, das der Prinz trug. »Aber an den Füßen des Leichnams sah ich nur Pantoffeln. Und das hatte einen Grund: Die Stiefel, die der Assassine im Palast getragen hatte, waren voller Blut und Schlamm aus den Abwasserkanälen. Jedenfalls hat derjenige, der die Leiche angezogen hat, wahrscheinlich einfach nach anderen Schuhen gesucht, anstatt die des Meuchelmörders zu putzen; und da er keine finden konnte, hat er ihm eben diese Pantoffeln angezogen. Als ich das sah, hatte ich das Rätsel gelöst. Ihr hattet den Meuchelmörder nicht verbrennen lassen, sondern nur sein Herz. Und Nathan hat die Leiche mit einem Zauber bedeckt, damit sie sich frisch hält.«
    »Ich wußte zwar noch nicht genau, was ich mit ihr anfangen sollte, doch ich hatte eine Ahnung, sie könnte von Nutzen sein. Dann erfolgte plötzlich dieser

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