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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sie verschwunden waren und der Hafenlotse in das Beiboot gestiegen war, rief der Erste Maat alle Mann an Deck und ließ alles Tuch setzen. Er warf einen Blick über die Schulter, wo Kapitän Hull neben dem Steuermann stand, doch der Kapitän lächelte nur in sich hinein.
     
    Jimmy und Locklear standen an der Reling und warteten, daß das Boot klargemacht wurde. Trevor Hull trat neben sie. »Seid ihr sicher, daß wir euch nicht bis Sarth bringen sollen?«
    Jimmy schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht so gern an Bord eines Fürstlichen Zollschiffs gesehen werden. Das erregt zuviel Aufmerksamkeit. Außerdem liegt hier in der Nähe eine kleine Ortschaft, in der wir Pferde kaufen können. Und kaum einen Tagesritt von dem Dorf entfernt gibt es einen guten Platz zum Lagern. Da können wir jeden beobachten, der vorbeikommt, und wir werden sie leicht entdecken.«
    »Zumindest, wenn sie dort nicht schon längst vorbei sind.«
    »Sie sind nur einen Tag vor uns aufgebrochen, und sie mußten nachts schlafen, während wir weitergesegelt sind. Wir sind ihnen sicherlich voraus.«
    »Also dann, ihr jungen Kerle. Ich wünsche euch den Schutz von Kilian, der, wenn er wohlgesonnen ist, über die Seeleute und andere verwegene Männer wacht. Und den Schutz von Banath, der gleiches für die Diebe, Spieler und Schwachköpfe tut.« Und etwas ernster fügte er hinzu: »Paßt gut auf euch auf, Jungs.« Dann wurde auf sein Zeichen hin das Boot heruntergelassen.
    Es war noch diesig, denn die Sonne hatte den Nebel vor der Küste noch nicht aufgelöst. Die Ruderer pullten angestrengt, und das Beiboot schob sich auf den Strand zu. Als der Rumpf des Bootes auf den Sand lief, sprangen Jimmy und Locklear heraus und waren an Land.
     
    Der Wirt hatte ihnen die Pferde zunächst gar nicht verkaufen wollen, doch Jimmys energisches Auftreten, die Art, wie er sein Schwert trug, und nicht zuletzt reichlich Gold ließen ihn seine Meinung ändern. Als die Sonne schließlich den Wald im Osten von Langweg erhellte, saßen die beiden jungen Männer gut ausgerüstet auf ihren Pferden und ritten zu der Straße, die von Sarth nach Questors Sicht führte.
    Gegen Mittag waren sie an der richtigen Stelle, einer kleinen Erhebung in der Straße. Nördlich davon lag eine Böschung, die mit dichtem Unterholz bewachsen war. Dort konnte niemand durch. Im Westen senkte sich das Land steil zum Strand hinunter. Von ihrem Aussichtspunkt konnten Jimmy und Locklear jeden Reisenden entdecken, der die Straße entlangritt oder vom Strand hochkam.
    Sie entfachten ein kleines Feuer gegen die Feuchtigkeit, ließen sich nieder und warteten.
     
    In den drei folgenden Tagen waren sie zweimal in Gefahr geraten. Beim ersten Mal hatte eine Bande von Söldnern von Questors Sicht nach Süden gewollt. Doch die Horde hatte vor der Entschlossenheit der beiden jungen Männer kapituliert und sie in Ruhe gelassen, weil sie sowieso nichts von Wert bei sich trugen. Ein Mann hatte eines der Pferde stehlen wollen, doch Jimmys Schnelligkeit mit dem Rapier war ihm eine Warnung gewesen. Die Bande war lieber von dannen gezogen, als wegen einer so wenig lohnenden Beute Blut zu vergießen.
    Das zweite Mal hatten beide in größeren Schwierigkeiten gesteckt, als sie Seite an Seite mit gezogenen Waffen ihre Pferde gegen drei übelaussehende Banditen verteidigen mußten. Wäre es nur ein Straßenräuber mehr gewesen, hätten die Jungen ihr Leben lassen müssen, dessen war sich Jimmy sicher. Doch schließlich waren die Männer vor den Geräuschen sich nähernder Reiter geflohen. Diese Reiter erwiesen sich als Patrouille der Garnison von Questors Sicht.
    Die Soldaten hatten Jimmy und Locklear ausgefragt und ihre Geschichte geglaubt. Die beiden gaben vor, als Söhne eines niedrigen Adligen zu reisen, der sich an dieser Stelle mit ihnen treffen wollte. Von hier aus hatten sie dann vor, nach Süden zu reiten und sich der Begräbnisprozession des Prinzen anzuschließen. Der Hauptmann der Truppe hatte ihnen eine sichere Reise gewünscht.
    Am späten Nachmittag des vierten Tages nach ihrer Ankunft erspähte Jimmy drei Reiter, die vom Strand herankamen. Er beobachtete sie eine Weile, dann sagte er: »Da sind sie!«
    Rasch stiegen Jimmy und Locklear auf die Pferde und ritten durch einen Durchlaß in der Klippe hinunter zum Strand. Dort hielten sie an, und während sie auf die sich nähernden Reiter warteten, scharrten ihre Tiere im Sand.
    Die drei waren jetzt fast schon zu erkennen, verlangsamten ihr Tempo und ritten

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