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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Anschlag im Tempel. Die Verwundung durch den Dolchstoß der Assassine war keineswegs vorgetäuscht« - er rieb sich abwesend die verwundete Seite -, »doch es war keine ernsthafte Verletzung.«
    Laurie sagte: »Ha! Nur einen Zoll höher und zwei nach rechts, und wir hätten ein ziemlich echtes Begräbnis gehabt.«
    »In der ersten Nacht ließen wir, also Nathan, Gardan, Volney, Laurie und ich, nichts verlauten, während wir uns überlegten, was zu tun sei«, erzählte Arutha weiter. »Ich entschied mich, den Toten zu spielen. Volney hielt die Begräbnisprozession solange zurück, bis die Adligen aus der Umgebung eingetroffen waren. Auf diese Weise hatte ich Zeit, mich zu erholen, bis ich wieder reiten konnte. Ich wollte aus der Stadt verschwinden, nur sollte das niemand merken. Wenn Murmandamus mich für tot hält, sucht er auch nicht mehr nach mir. Und hiermit« - er hielt den Talisman hoch, den ihm der ishapianische Abt geschenkt hatte - »wird er mich auch mit magischen Mitteln nicht finden. Vielleicht läßt er sich zu vorschnellen Handlungen hinreißen.«
    Laurie fragte: »Und wie seid ihr beiden hierhergekommen? Ihr könnt uns doch nicht auf der Straße überholt haben.«
    »Ich habe Trevor Hull überredet, uns hierherzubringen«, entgegnete Jimmy.
    Arutha fragte: »Du hast es ihm erzählt?«
    »Aber nur ihm. Ansonsten weiß nicht einmal Cook Bescheid.«
    Roald sagte: »Trotzdem sind es schon zu viele für ein Geheimnis.«
    Locklear sagte: »Aber jedem, der es weiß, kann man schließlich vertrauen, Sir.«
    »Das ist nicht der Punkt«, mischte sich Laurie ein. »Carline und Anita wissen es, genauso Gardan, Volney und Nathan. Doch selbst deLacy und Valdis haben es nicht erfahren. Der König wird es auch nicht eher wissen, bis Carline es ihm unter vier Augen erzählt, wenn sie Rillanon erreicht hat. Nur diese Leute wissen es.«
    »Was ist mit Martin?« fragte Jimmy.
    »Laurie hat ihm eine Nachricht geschickt. Wir werden ihn in Ylith treffen«, antwortete Arutha.
    »Das ist riskant«, meinte Jimmy.
    Laurie sagte: »Niemand außer uns könnte diese Nachricht verstehen. Darin stand nur ›Zum Nordland. Komm schnell!‹ . Und unterschrieben war sie mit ›Arthur‹ . Niemand soll wissen, daß Arutha noch lebt, doch Martin wird es schon begreifen.«
    Jimmy hatte verstanden. »Nur die, die hier versammelt sind, kennen das ›Nordland‹ , jene Schenke in Ylith, in der Martin mit diesem Longly einen Ringkampf veranstaltet hat.«
    »Wer ist denn Arthur?« fragte Locklear.
    »Seine Hoheit«, sagte Roald. »Das ist der Name, den er auf seiner letzten Reise trug.«
    »Und ich habe ihn auch benutzt, als ich mit Martin und Amos nach Krondor kam.«
    Jimmy zog ein nachdenkliches Gesicht. »Jetzt reiten wir schon zum zweiten Mal nach Norden, und zum zweiten Mal wünschte ich, Amos Trask wäre bei uns.«
    Arutha sagte: »Nun, das ist er leider nicht. Laßt uns jetzt schlafen gehen. Wir haben einen langen Ritt vor uns, und ich muß noch entscheiden, was wir mit diesen beiden jungen Gaunern machen.«
    Jimmy wickelte sich in seine Decke ein. Roald hielt die erste Wache. Und dann, zum ersten Mal seit Wochen, konnte Jimmy, frei von allem Kummer, beruhigt einschlafen.

Geheimnisse
     
    Ryath donnerte durch den vertrauten Himmel.
    Über den Wäldern des Königreichs schwenkte sie ein. Ich muß jagen. Während des Fluges zog es die Drachendame vor, sich über die Gedanken mitzuteilen, doch auf festem Boden sprach sie laut.
    Tomas drehte sich nach hinten zu Pug, der antwortete: »Es ist noch weit bis zu Macros' Insel. Fast tausend Meilen.«
    Tomas lächelte. »Wir werden schneller dort sein, als du dir vorstellen kannst.«
    »Wie weit kann Ryath fliegen?«
    »Einmal um diesen Globus, ohne zu landen, obwohl sie wahrscheinlich sagen würde, daß es dafür keinen Grund gibt. Außerdem hast du noch nicht einmal den zehnten Teil ihrer Geschwindigkeit kennengelernt.«
    »Gut«, antwortete Pug. »Dann also, wenn wir auf der Insel des Zauberers gelandet sind.«
    Tomas bat die Drachendame um etwas Geduld, und sie stimmte widerwillig zu. Sie stieg hoch in den Himmel von Midkemia auf und flog nach den Anweisungen von Pug über Bergspitzen hinweg zum Bitteren Meer. Mit mächtigen Flügelschlägen stieg sie, so hoch sie konnte. Bald schoß die Landschaft unter ihnen nur noch so dahin, und Pug fragte sich, wie schnell ein Drache wohl fliegen konnte. Sie bewegten sich schon viel schneller als ein galoppierendes Pferd, und Ryath legte noch an

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