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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Meister.«
    Gathis wirkte beunruhigt. »Das wird sich als Problem erweisen, Meister Pug. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, existiert Macros nicht mehr.«
     
    Pug nippte an seinem Wein. Gathis hatte sie in eines der Zimmer geführt und ihnen Erfrischungen angeboten. Der Haushofmeister der Burg schlug das Angebot, sich zu setzen, aus und stand den beiden Männer gegenüber, die sich seine Geschichte anhörten.
    »Wie ich Euch schon beim letzten Mal sagte, Meister Pug, besteht zwischen dem Schwarzen und mir eine Art Verständigung. Ich kann sozusagen seinen ... Zustand des Seins fühlen. Irgendwie weiß ich immer, er ist dort draußen, irgendwo. Ungefähr einen Monat, nachdem Ihr uns verlassen habt, wachte ich mitten in der Nacht auf und spürte, dieser ... Kontakt war nicht mehr da. Es war ausgesprochen beunruhigend.«
    »Dann ist Macros also tot«, sagte Tomas.
    Gathis seufzte auf recht menschliche Weise. »Ich fürchte schon. Wenn nicht, ist er an einem so fremden und entfernten Ort, daß es wenig Unterschied macht.«
    Pug dachte schweigend nach, während Tomas fragte: »Und wer hat dann diese Illusion erzeugt?«
    »Mein Meister. Ich habe sie nur in Kraft gesetzt, nachdem Ihr und Eure Gefährten die Burg nach Eurem letzten Besuch verlassen haben. Er hielt es für notwendig, uns mit dieser ›schützenden Färbung‹ , wie er es nannte, auszustatten, wenn er nicht da war und unsere Sicherheit garantieren konnte. Zweimal haben inzwischen Piraten die Insel nach Beute durchkämmt. Sie haben nichts gefunden.«
    Pug hob plötzlich den Kopf. »Dann existiert die Villa doch noch?«
    »Ja, Meister Pug. Sie wurde ebenfalls durch die Illusion verborgen.« Gathis schien sich ernsthaft Sorgen zu machen. »Ich muß zugeben, obwohl ich mich in diesen Dingen nicht auskenne, glaubte ich, auch Ihr könntet diesen Illusionszauber nicht vertreiben.« Wieder seufzte er. »Jetzt habe ich allerlei Bedenken, was werden wird, wenn Ihr wieder abreist.«
    Pug wischte die Bemerkung mit einer Handbewegung vom Tisch. »Ich werde ihn wieder in Kraft setzen, bevor wir gehen.« Irgendein Gedanke bohrte in seinem Kopf, ein seltsames Bild von seinem Gespräch mit Macros damals in der Villa. »Als ich Macros fragte, ob er in der Villa lebt, sagte er: ›Nein, obwohl ich das vor langer Zeit getan habe.‹ « Er sah Gathis an. »Hatte er dort ein Studierzimmer, so eins wie hier im Turm?«
    Gathis antwortete: »Ja, vor langer, langer Zeit, ehe ich an diesen Ort kam.«
    Pug stand auf. »Dort müssen wir hingehen.«
     
    Gathis führte sie den Pfad entlang in das Tal. Das rote Ziegeldach war noch genauso, wie Pug es in Erinnerung hatte. Tomas sagte: »Das ist ein seltsamer Ort, obwohl er auf der anderen Seite auch sehr schön ist. Bei gutem Wetter wäre es sicherlich ein angenehmes Heim.«
    »Das hat mein Meister auch einst gedacht«, sagte Gathis. »Doch er hat ihn schon lange verlassen, wie er mir erzählte. Und als er wieder herkam, war die Villa zerfallen, und die, die hier gelebt hatten, waren ohne Erklärung gegangen. Zunächst suchte er nach seinen Gefährten, doch dann gab er die Hoffnung auf, jemals etwas über ihr Schicksal zu erfahren. Schließlich fürchtete er um die Sicherheit seiner Bücher und der anderen Werke, genauso wie um das Leben seiner Diener, die er hierherbringen wollte, und deshalb baute er die Burg. Und setzte andere Mittel ein«, fügte er kichernd hinzu.
    »Die Legende von Macros dem Schwarzen.«
    »Der Schrecken vor der dunklen Magie schützt oftmals besser als die dicksten Mauern, Meister Pug. Der Aufwand war nicht gering: Diese ziemlich sonnige Insel mußte in düstere Wolken gehüllt werden, und wenn sich ein Schiff näherte, mußte jedes Mal das höllische blaue Licht auf dem höchsten Turm blinken. Es war ganz schön lästig.«
    Sie betraten den Hof der Villa, der von einer niedrigen Mauer umgeben war. Pug blieb stehen, betrachtete den Brunnen, wo sich drei Delphine aus einer Säule erhoben, und sagte: »Ich habe das Muster in meinem Teleportraum nach diesem Brunnen entworfen.« Gathis führte sie ins Hauptgebäude, und mit einem Mal verstand Pug. Die verbindenden Gänge und das Dach fehlten, doch diese Villa entsprach im Grundriß genau seiner eigenen auf Kelewan. Beide Häuser waren haargenau gleich. Pug hielt inne und wirkte ziemlich erschüttert.
    Tomas fragte: »Was ist los?«
    »Es scheint, als hätte Macros weit mehr Einfluß, als wir ahnen. Ich habe mein Haus auf Kelewan nach dem Vorbild von diesem gebaut,

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