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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Gefahr witterte, bis er angegriffen wurde oder selbst den Befehl zum Angriff erhielt. Baru und Martin ritten an den anderen vorbei, und der Hadati schickte den Hund voran. Blutark schoß los und war sofort um die nächste Biegung hinter einer hohen Felswand verschwunden, wo der Weg wieder nach unten führte.
    Sie kamen um die Wegbiegung und zügelten die Pferde: Vor ihnen stand Blutark einem anderen Drachenhund gegenüber. Die beiden Hunde beschnüffelten sich und wedelten mit dem Schwanz. Doch hinter dem zweiten Hund stand ein Mann in einem schwarzen Lederharnisch mit einer Eisenmaske vor dem Gesicht. Er sah die Gefährten über einen Bessyhammer hinweg an, der auf einen langen Holzpfosten gebaut war. Die Worte, die er ihnen zurief, verloren sich in dem starken Wind.
    Baru hob die Hände und schrie etwas, um ihre friedlichen Absichten klarzumachen. Doch plötzlich fielen von oben Netze herab, in denen sich alle sieben Reiter verfingen. Ein Dutzend Soldaten in brauner Lederkleidung sprang auf sie zu und rang Aruthas Truppe rasch von ihren Pferden. Kurz hintereinander wurden sie wie zur Jagd abgerichtete Vögel gefesselt. Der Mann in dem schwarzen Harnisch klappte den Pfosten zusammen und hängte ihn sich zusammen mit der Armbrust über die Schulter.
    Er kam näher und tätschelte freundlich Blutark und seinen eigenen Hund.
    Pferdegetrappel kündigte einen weiteren Trupp der Männer in Braun an. Einer der Männer sprach in der Sprache des Königreichs zu ihnen, allerdings mit einen starken Akzent. »Ihr kommt mit uns. Sprecht nicht, oder wir knebeln euch. Flieht nicht, oder wir töten euch.«
    Baru nickte seinen Gefährten knapp zu, doch Roald wollte etwas sagen. Augenblicklich schob man ihm einen Knebel in den Mund und band ihm ein Tuch vor das Gesicht, um ihn zur Ruhe zu bringen. Arutha sah sich um und nickte den anderen zu. Die Gefangenen wurden rauh wieder in ihre Sättel gehievt, und ihre Füße an die Steigbügel gebunden. Ohne weitere Worte wandten sich die Reiter wieder bergabwärts und führten Arutha und die anderen mit sich.
     
    Einen Tag und eine Nacht ritten sie. Kurze Pausen wurden angeordnet, weil sich die Pferde erholen mußten. Während die Tiere versorgt wurden, lockerte man Arutha und seinen Gefährten die Fesseln, damit sie ihre verkrampften Gliedmaßen entspannen konnten. Ein paar Stunden nach ihrem Aufbruch wurde Roald sehr zu seiner Erleichterung der Knebel aus dem Mund genommen, doch sie durften immer noch nicht sprechen.
    Als es dämmerte, konnten sie sehen, daß sie die halbe Entfernung zwischen dem Weg auf dem Kamm und den Hügeln am Fuße der Berge zurückgelegt hatten. Sie kamen an einer kleinen Rinderherde vorbei, und die drei wachsamen und bewaffneten Hirten winkten ihnen zu. Kurz danach erreichten sie ein befestigtes Dorf.
    Der äußere Wall war sehr robust; schwere Baumstämme waren dicht aneinandergefügt und mit Lehm verschmiert worden. Die Reiter mußten wegen der tiefen Gräben vor der Mauer um das Dorf herumreiten und kamen auf einer Seitenstraße auf einen Hügel. Zu beiden Seiten des Weges standen in den Gräben feuergehärtete hölzerne Spieße, die den Reiter, der hier vom Weg abkam, aufspießen würden. Roald sah sich um und flüsterte: »Sie müssen sehr liebenswerte Nachbarn haben.«
    Einer der Wächter ritt daraufhin sofort an seine Seite und hielt den Knebel bereit, doch der Anführer winkte ihn zurück, da sie schon auf das Tor zuritten. Das Tor ging auf, und hinter der ersten Mauer entdeckten sie eine zweite. Es gab kein Außenwerk, dennoch schien der gesamte Bereich zwischen den Mauern ein gutgeeigneter Schlachtgrund zu sein. Als sie durch das zweite Tor kamen, bewunderte Arutha die einfache Kunstfertigkeit der Anlage. Eine moderne Armee konnte das Dorf zwar rasch einnehmen, jedoch nur unter großem Opfer. Banditen und Goblins würden mit Leichtigkeit zurückgeschlagen werden können.
    Als sie innerhalb der Mauern waren, sah sich Arutha den Ort eingehend an. Es war ein kleines Dorf, kaum mehr als ein Dutzend Hütten, die alle aus lehmverschmiertem Flechtwerk errichtet worden waren. Im Hof spielten Kinder mit ernsten Augen. Sie trugen wamsähnliche Harnische und Dolche. Selbst die alten Männer waren bewaffnet, und einer hinkte, auf einen Speer anstatt einen Stock gestützt, an ihnen vorbei. Der Anführer des Trupps sagte: »Ihr dürft jetzt sprechen, denn die Regeln des Weges gelten hier nicht.« Er benutzte weiterhin die Sprache des Königreichs. Seine Männer

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