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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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schnitten die Seile auf, die die Gefangenen an die Steigbügel gefesselt hatten und halfen ihnen abzusteigen. Daraufhin bedeutete er ihnen mit einer Geste, sie sollten in eine der Hütten gehen.
    Drinnen wandten sich Arutha und die anderen wieder dem Kommandanten der Patrouille zu. Blutark, der die ganze Zeit an Barus Seite gelaufen war, legte sich zu Füßen des Hadati nieder. Seine große Zunge hing ihm aus dem Maul, während er hechelte.
    »Dieser Hund gehört einer seltenen Rasse an, die für unser Volk sehr, sehr bedeutend ist«, erklärte der Kommandant der Patrouille. »Wie habt ihr ihn bekommen?«
    Arutha nickte Baru zu. »Wir haben seinen Herrn gefunden, der von Trollen getötet wurde«, sagte der Hadati. »Wir haben die Trolle getötet, und der Hund hat sich uns angeschlossen.«
    Der Mann dachte nach. »Hättet ihr seinem Herrn etwas zuleide getan, hätte der Hund euch getötet oder wäre bei dem Versuch umgekommen. Also muß ich euch glauben. Doch diese Rasse wird besonders ausgebildet und gehorcht wenigen. Wie habt ihr ihm Befehle erteilt?«
    Der Mann aus den Bergen sagte ein Wort, und der Hund setzte sich auf und spitzte die Ohren. Er sprach ein weiteres Wort, und der Hund legte sich wieder hin. »In meinem Dorf gab es eine ähnliche Rasse, obwohl die nicht so groß war wie diese.«
    Der Kommandant kniff die Augen zusammen. »Wer bist du?«
    »Ich bin Baru, genannt der Schlangentöter, aus der Familie der Ordwinson des Eisenbergclans. Ich bin ein Hadati.« Er sprach in der Mundart der Hadati, während er sein Bündel aufschnürte und seinen Tartan und seine Schwerter herausholte.
    Der Kommandant nickte. Er antwortete in einer Sprache, die der von Baru so ähnlich war, daß sogar die anderen sie verstehen konnten. Die beiden Sprachen unterschieden sich allein in der Aussprache. »Es ist schon viele Jahre her, daß einer aus dem Geschlecht der Hadati über die Berge gekommen ist, Baru Schlangentöter, fast schon eine Generation. Das erklärt viel. Doch die Männer aus dem Königreich kommen gewöhnlich nur hierher, um Unfrieden zu stiften, und in der letzten Zeit nehmen sie einfach überhand. Ich halte euch für etwas anderes als diese Abtrünnigen, doch das ist eine Sache, die der Protektor in seiner Weisheit entscheiden muß.« Er stand auf. »Wir werden heute nacht hier bleiben, und morgen brechen wir wieder auf. Euch wird Essen gebracht werden. In der Ecke steht ein Eimer. Verlaßt diese Hütte nicht. Solltet ihr das versuchen, werdet ihr wieder gefesselt, solltet ihr Widerstand leisten, getötet.«
    Als er schon in der Tür stand, fragte Arutha: »Wohin bringst du uns?«
    Der Mann sah sich noch einmal um. »Nach Armengar.«
     
    Im ersten Tageslicht ritten sie los. Sie verließen das Hochland und kamen in einen dunklen Wald. Blutark hielt sich ohne Probleme neben Barus Pferd. Die Männer hatten ihnen abermals verboten zu sprechen, doch sie hatten ihre Waffen zurückbekommen. Für Arutha sah es so aus, als würden ihre Wächter erwarten, daß sie sich wie Verbündete benahmen, falls es Schwierigkeiten geben sollte. Da sie höchstwahrscheinlich sowieso nur auf Diener von Murmandamus stoßen würden, lagen die Männer des Hochlandes mit ihrer Annahme ganz richtig. An einigen Stellen waren offensichtlich Bäume gefallt worden, und der Weg schien regelmäßig benutzt zu werden. Dann kamen sie über eine Wiese, auf der eine kleine Herde Rinder graste, bei denen drei Männer Wache hielten. Es waren Hirten, doch mit Speer, Schwert und Schild bewaffnet.
    Noch zwei weitere Male kamen sie an diesem Tag an Herden vorbei, einmal an Rindern, einmal an Schafen. Beide wurden von Kriegern bewacht, einige davon waren Frauen. Bei Sonnenuntergang erreichten sie ein weiteres Dorf, und wieder wurden sie angewiesen, das Gebäude nicht zu verlassen.
    Am Morgen des nächsten Tages, des vierten ihrer Gefangenschaft, kamen sie in einen niedrigen Canon, der einem Fluß aus den Bergen folgte. Sie ritten bis Mittag daran entlang, dann erreichten sie eine langgezogene Erhebung. Die Straße wand sich um den Berg, und sie verließen den Fluß, der sich seinen Weg durch das Gestein gegraben hatte. Fast eine Stunde lang konnten sie ihn nicht mehr sehen. Als sie den Berg umrundet hatten, warfen sich Arutha und seine Freunde überraschte Blicke zu.
    Der Anführer der Gruppe, der, wie sie erfahren hatten, Dwyne hieß, wandte sich zu ihnen um und sagte: »Armengar.«
    Sie konnten noch längst nicht alle Einzelheiten der Stadt erkennen,

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