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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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mit seinen Gefährten zu den Wagen zurück.
    Unterwegs fragte Nicholas: »Calis, was habt Ihr gemeint, als Ihr sagtet, diese Passage aus dem Großen Buch würde vieles erklären?«
    Calis zuckte mit den Schultern. »Man hat mich immer gelehrt, die Edhel, die Elben also, wären ein einziges Volk mit einer einzigen Königin, meiner Mutter, und einer Heimat, Elvandar. Früher waren sie die Diener eines der Valheru. Nach den Chaoskriegen zerfielen wir in drei unterschiedliche Gruppen: Die Edhel, das Volk meiner Mutter, die Moredhel, welche Ihr als die Bruderschaft des Dunklen Pfads bezeichnet, und die Glamredhel, die Verrückten.« Er sah über die Schulter zurück und meinte: »Und jetzt habe ich welche von unserem Volk kennengelernt, die nichts über unsere Heimat Elvandar wissen. Unser Wissen beschränkt sich ebenfalls nur auf die Edhel auf unserem Kontinent. Wir wissen nichts über dieses Volk.«
    »Und sie wissen nichts über deins«, sagte Nakor.
    »Was ist das mit diesem Al-maral?« fragte Nicholas.
    Nakor schüttelte den Kopf. »Eine böse Sache. Gab religiöse Kriege deswegen, und zwar der schlimmsten Sorte. Vor Jahrhunderten gab es in der Kirche von Ishap eine große Spaltung zwischen denen, die glaubten, er sei der Eine Über Allen, und denen, die glaubten, er sei Al-maral, also alle Götter zusammen, nur jeweils in einer unterschiedlichen Facette seines Wesens. Und wie es nun mal meistens so ist, sind solche Schismen meist mit Machtkämpfen innerhalb eines Tempels verbunden, und schließlich wurden die Anhänger von Al-maral zu Ketzern erklärt und verfolgt. Der Legende nach flohen die Gläubigen von Kesh in die Wüste und starben, und nur einige brachen mit dem Schiff auf und segelten auf das Endlose Meer hinaus.«
    Ghuda sagte: »Das würde erklären, warum hier alle Keshianisch sprechen.«
    »Und zwar ein Keshianisch, wie es vor hundert Jahren gesprochen wurde«, warf Harry ein.
    Tuka fragte: »Encosi kommen von jenseits des Endlosen Meeres?«
    Nicholas sagte: »Ich habe doch gesagt, wir kämen aus einer weit entfernten Stadt.«
    Tukas Augen verrieten, was er dachte, als er sagte: »Dann muß es eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit sein, die Eure Gesellschaft über das große Meer geführt hat, ja?«
    Nicholas sagte: »Eine Angelegenheit, die ich jedoch nur mit deinem Meister besprechen werde.« Er bemerkte, wie sich die Träume des Mannes von Reichtum in Luft auflösten und setzte hinzu: »Aber es wird auch für dich von Vorteil sein, wenn wir die Randschana zum Oberherrn bringen.«
    Tuka sagte: »Selbst, wenn mein Meister sehr großzügig sein sollte, wird er mein Versagen bei der Bewachung der Karawane kaum auf sich beruhen lassen.«
    »Bring uns zu deinem Meister, und wir werden deine Verdienste entsprechend anpreisen.«
    Wieder wechselte der Gesichtsausdruck des Mannes. »Oh, ich danke Euch, großzügigster Encosi.«
    »Wir müssen vieles über die Art und Weise erfahren, wie die Dinge in diesem Land gehandhabt werden, deshalb wirst du uns im Gegenzug für unsere Großzügigkeit als Lehrer für die Sitten dieses Landes dienen.«
    »Aber gewiß doch, Encosi.«
    Sie erreichten die Wagen. Brisa wurde von zwei der Seeleute bewacht. »Was ist passiert?« fragte Nicholas.
    Einer der Seeleute sagte in der Sprache des Königreichs: »Wir konnten sie gerade noch zurückhalten, als sie eines der Mädchen im Wagen erwürgen wollte, Hoheit.«
    Nicholas sagte: »Nennt mich nicht so. Ich bin der Hauptmann dieser Truppe, und sprecht keshianisch oder natalesisch.«
    Der Seemann verfiel in einen natalesischen Dialekt und sagte: »Ich weiß nicht, wieso, doch sie wollte dieses Mädchen mit den ganzen Juwelen umbringen.«

    »Juwelen?« fragte Nicholas.
    »Das Mädchen, das die anderen Randschana nennen.«
    Er kniete sich neben Brisa hin und fragte sie: »Was ist passiert?«
    »Niemand darf es wagen, mich so zu nennen –« Nicholas brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Fang ganz am Anfang an.«
    »Also, ich hab mich um nichts anderes als meine eigenen Angelegenheiten gekümmert, als mich dieses rotznasige Balg zu sich rief und bat, ihr ein Kästchen aus dem ersten Wagen zu holen.« Sie kniff die Augen zusammen und starrte haßerfüllt auf den zweiten Wagen. »Also dachte ich mir, wieso nicht? Ich holte es, und sie machte das Kästchen auf und legte ihren ganzen Schmuck an. Dann befahl sie mir, ich solle Wasser holen, damit sie baden könnte. Ich sagte ihr, sie solle es selbst holen, da nannte sie

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