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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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    »Douglas !« , keuchte sie und schob die Hand weg, die ihre Stirn abtastete. Sie beugte sich vor, bis sie gegen seine Brust stieß, und betastete sie mit beiden Händen, dann die Schultern und die Arme. »Geht es dir gut? Ich habe Schüsse gehört. Oh mein Gott. Bist du unverletzt ?«
    »Mir geht’s gut « , brummte er, zog sie an sich und legte die Arme um sie. »Was ist mit dir? Du hast dich heftig gestoßen .«
    Sie barg das Gesicht an seiner Brust und schüttelte den Kopf. »Ist nicht wichtig « , nuschelte sie gegen sein gestärktes Oberhemd. »Es geht mir gut, ich hab nur eine kleine Beule .« Jemand wollte sie umdrehen, aber sie zog energisch die Schultern weg. »Ich brauche keine Hilfe. Schick ihn weg .«
    »Miss, Sie haben eine hässliche Beule .« Wieder diese fremde Stimme. »Ich meine, wir sollten Sie über Nacht zur Beobachtung ins Krankenhaus bringen … «
    Allegra fuhr panisch zusammen. »Nein !« , widersprach sie scharf. »Nicht ins Krankenhaus .«
    Nie wieder. Schon bei dem Geruch zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen. Sie hatte Monate in einem Klinikbett gelegen mit diesem Geruch in der Nase, blind und durch Infusionsschläuche angebunden wie eine Gefangene.
    »Ich will in kein Krankenhaus, auf keinen Fall. Ich will nur nach Hause .« Sie hob den Kopf, damit Douglas ihr Gesicht sah, in dem sich ihre Verzweiflung abmalte. »Bitte, ich möchte nach Hause « , flüsterte sie mit zittriger Stimme. »Suzanne und John können mich fahren … «
    »Die sind schon weg « , sagte Douglas, und sie erschrak. Die Bestürzung war ihr sicher deutlich anzumerken. Sie war mit Suzanne hergekommen. Dass ihre Freundin ohne sie wegfahren, sie einfach vergessen könnte, erschien ihr völlig abwegig. Ihre Selbstbeherrschung drohte zu versagen. »Oh Gott, wie soll ich … «
    »IchhabeSuzanneversprochen,dichnachHausezubringen « ,sagteDouglasschnell.»Siewollteaufdichwarten,waraberselbstsomitgenommen,dassJohnsichdurchgesetzthat.MachdirkeineSorgen,Allegra.Ichfahredich.Abermeinstdunicht,dassdicherstnocheinArztuntersuchensollte?DerSanitäterhatvielleichtrecht.EinkurzerAbstecherinsKrankenhauswärebesser .«
    Allegra nahm sich vor, in vernünftigem, ruhigem Ton etwas Höfliches zu erwidern – Ach nein, ich glaube, das wird nicht nötig sein – , obwohl sie eigentlich schreien wollte. Schon bei dem Gedanken an eine klinische Untersuchung hatte sie das Gefühl, in ein schwarzes Loch zu stürzen, aus dem sie nie wieder rauskommen würde. »Nein .« Ihre Stimme bebte. Sie wartete einen Moment, bis sie glaubte, sich in der Gewalt zu haben. »Es geht mir gut. Ich habe mich nur gestoßen, das ist nichts Ernstes. Ich bin nicht ohnmächtig geworden, nichts dergleichen. Mit mir ist alles in Ordnung .«
    Sie sah flehend zu dem Mann auf, auf den sie nun angewiesen war, und versuchte verzweifelt, vorherzusehen, wie er entscheiden würde. Ohne ihn käme sie nicht nach Hause, außer sie nähme sich ein Taxi. Doch das würde er nicht zulassen, davon war sie überzeugt. Wenn er der Ansicht war, dass sie ärztliche Behandlung nötig hatte, würde er sie ins Krankenhaus bringen. Ihr Herz klopfte heftig. »Bitte « , flüsterte sie.
    »Na gut «, sagte Douglas widerstrebend. »Aber versprich mir, dass du mir sagst, wenn dir schwindlig wird .«
    Ihr war ständig schwindlig. Morgens, mittags, abends. Das war so, seit sie blind war. »Versprochen « , sagte sie inbrünstig.
    »Passen Sie auch auf, ob sie sich schwach fühlt « , sagte der Sanitäter. »Und wenn sie Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten bekommt oder depressiv oder ängstlich wird, sollten Sie sie sofort zu uns bringen .«
    Das beschrieb mehr oder weniger ihren Zustand seit jenem Abend. Es brauchte keinen Schlag auf den Kopf, um das herbeizuführen.
    »Wirst du … « , begann Douglas.
    »Ganz bestimmt « , log sie. »Ich verspreche es .«
    »Na gut, wenn Sie sicher sind « , sagte der Sanitäter zögerlich.
    »Ich werde mich um alles kümmern .« Douglas klang so zuversichtlich. Es beruhigte selbst Allegra, und auf den Sanitäter musste es genauso gewirkt haben, denn sie hörte ihn im nächsten Moment weggehen. Douglas zog sie erneut an sich.
    »Wo ist Claire? Geht es ihr gut ?« , fragte sie an seiner Brust. Seine große Hand lag an ihrem Hinterkopf und hielt sie fest. Das war eine schrecklich intime Umarmung, intimer als die unter der Bühne, da sie in der Öffentlichkeit standen. Aber das war ihr egal.
    Ringsherum herrschte ein großes Durcheinander. Sie

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