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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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passierte, unterlag völlig seiner Kontrolle.
    Nur ein bisschen zuhören, dachte er und rückte näher an den Gang zum Badezimmer. Das musste man sich mal anhören, das war die reinste Magie. Jetzt sang sie Tonleitern rauf und runter, es klang rein wie ein Wasserfall. Nach einer Weile kehrte sie zu der Melodie zurück, zu einer komplexeren Version, da sie ihrer Stimme jetzt sicherer war.
    Als das Wasser abgedreht wurde, lief Kowalski in die Küche zurück. Frühstück machen war nicht schwierig. Sie hatte einen gut bestückten Kühlschrank, und im Gefrierschrank waren lauter Plastikbehälter mit selbst gemachtem Essen, die man nur in der Mikrowelle zu erhitzen brauchte. Die Deckel waren beschriftet mit F, M und A für Frühstück, Mittagessen, Abendbrot, stellte er fest, als er ein F öffnete und Blaubeermuffins vorfand. Es gab noch einen F-Behälter mit Käseomeletts. Auch die würde er in der Mikrowelle aufwärmen.
    Erwürdefrühstückenundmachen,dasserhierrauskäme,dasserausdemLebenderschönen,talentiertenAllegraEnnisverschwände.Nichtihretwegen,sondernseinetwegen.DieSachewarbeängstigend.Wennernochlängerblieb,würdeervielleichtgarnichtmehrloskommen.Erwargroßundstarkundzäh,immergewesen.EsgabkeinenMenschenaufderWelt,denerfürchtete.
    Doch Allegra machte ihm Angst.
    Der Kaffee war fertig durchgelaufen, die Mikrowelle klingelte, und Kowalskis Nackenhaare richteten sich auf.
    Sie war da.
    Er spürte sie und er roch sie, diesen schwachen Frühlingsduft.
    »Hallo « , sagte sie leise.
    »Hallo .« Kowalski drehte sich langsam um. Sie hatte sich eine alte Jeans und einen hellgrünen Pullover angezogen und lief auf nackten Füßen.
    Sie war so verflucht schön. Das war einfach nicht fair. Warum musste sie so schön sein?
    Sie schaute ungefähr in seine Richtung und stand zögernd auf der Schwelle, einen hübschen nackten Fuß auf den anderen gesetzt.
    Kowalski ging langsam zu ihr und trat extra so auf, dass sie ihn hörte. Er konnte sich lautlos bewegen, wenn er musste, aber sie sollte ihn kommen hören.
    Tja, er war ohne einen Kuss aus dem Bett ins Bad verschwunden – wenn sie ihm jetzt ins Gesicht spuckte, hätte er das verdient.
    Als er so nah war, dass ihm ihr Duft in die Nase stieg, hob sie den Kopf. »Douglas « , sagte sie lächelnd und streckte die Hand aus. Sein Herz machte einen Satz, und er griff sich unwillkürlich an die Brust, ehe er ihre Hand nahm.
    Er platzierte sie auf seinen Unterarm und hörte es beinahe klick machen, als sich alles im Universum in die eine richtige Position schob wie die Zuhaltungen in einem Türschloss. Sein Arm und ihre Hand gehörten zusammen. So sollte es sein, so war es bestimmt.
    Allegra Ennis würde ihm das Herz brechen, und daran konnte er rein gar nichts ändern.
    »Frühstück ist fertig. Ich hoffe, du hast Hunger, denn ich habe ziemlich viel gemacht .«
    »Gut .« Sie holte so tief Luft, dass sich die zierlichen Nasenlöcher blähten. Kowalski hatte zwar nur ihren Duft in der Nase, aber sie roch vermutlich Kaffee und Muffins, Omeletts und Toast. »Ich habe einen Mordshunger .«
    Er brachte sie an den Küchentisch und zog ihr den Stuhl hervor. »Hier, Honey .«
    »Moment mal .« Stirnrunzelnd blieb sie stehen und zupfte an seinem Ärmel. »Das ist kein Smoking. Was hast du da an? Von meinen Sachen bestimmt nichts .«
    Er setzte sie auf den Stuhl, stellte einen warmen Muffin vor sie hin und führte ihre Hand zum Teller. Unbeholfen tastete sie nach dem Messer. Als sie es gefunden hatte, schnitt sie den Muffin in Viertel und biss zierlich davon ab.
    Kowalski setzte sich neben sie, damit er ihr nötigenfalls helfen konnte. »Ich habe immer eine Sporttasche mit zwei Garnituren zum Wechseln im Auto, und eine Zahnbürste und Rasierzeug, falls ich mal übers Wochenende verreisen will, ohne noch mal nach Hause zu fahren. Ich habe einen Trainingsanzug an. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich später joggen gehen. Ich brauche viel Training .«
    »Perfekt. Ich brauche auch Zeit zum Harfespielen .« Lächelnd schob sie sich ein Stück Muffin in den Mund. »Wie mir scheint, haben wir was gemeinsam – wir sind ziemlich diszipliniert .«
    Er stutzte. Bisher hatten ihn die großen Unterschiede zwischen ihnen umgehauen. Ihre Schönheit und körperliche Zartheit, die unglaubliche Stimme und das musikalische Talent. Ihr charmantes Lächeln und die unbefangene Art anderen Leuten gegenüber. Sie war das genaue Gegenteil von ihm. Doch wenn man näher hinsah, gab es auch viele Ähnlichkeiten,

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