Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)
schwang etwas mit. Was? Sie klang, als versuchte sie, ihr etwas zu sagen, das sie nicht aussprechen wollte. »Da gibt es keinen Zweifel. Douglas hält immer hundertprozentig Wort. Wenn er gesagt hat, er kommt, dann kommt er. Verlass dich darauf. Den könnten nicht mal Handgranaten und Maschinengewehrfeuer aufhalten. Es ist nur … «
»Was ?« Allegra beugte sich vor, plötzlich ängstlich und aufgeregt. War ihr etwas entgangen? Hatte sie etwas missverstanden? Was, wenn Douglas gar nicht so wunderbar war, wie sie glaubte? Wenn er etwas vor ihr zurückhielt wie …
»Himmel! Er ist doch nicht verheiratet, oder? Er hat gesagt, er ist Single. Oder « , sie runzelte die Stirn, »vielmehr, dass niemand auf ihn wartet. Es wäre einfach schrecklich, wenn er eine Frau und ein Dutzend Kinder hätte .« Erschrocken fasste sie sich an die hochroten Wangen. Oh Gott, sie könnte es nicht ertragen, wenn ihre Zeit mit Douglas auf einer Lüge beruhte. Er wirkte auf sie so zuverlässig und …
»Nein, Schätzchen, Douglas ist definitiv nicht verheiratet, nie gewesen. Es gibt auch keine Kinder irgendwo, das kann ich dir versichern .«
Erleichtert lehnte Allegra sich zurück. Wow. Vielleicht sollte sie aufhören, ständig mit Katastrophen zu rechnen. Nicht alles war dazu bestimmt, sich zum Schlimmsten zu wandeln. Vielleicht.
»Also, das ist eine echte Überraschung .« Suzanne berührte sie leicht am Handrücken, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie da war und zuhörte. »Ich will, dass du mir alles erzählst. Was ist passiert? Er hat dich nach Hause gebracht und ist einfach mit reingegangen ?«
»Also, nicht ganz. Wir hatten ein kleines … Vorspiel in der Stiftung .«
»Wie bitte ?« Das machte ihr Spaß. Allegra genoss Suzannes Verblüffung. Ihre Freundin war nicht leicht aus der Fassung zu bringen. »In der Stiftung? Zwischen dem Konzert und dem Raubüberfall? Nein, warte, du hast ja gesungen, als die hereinkamen. Wann hattest du denn Zeit, eine Affäre anzufangen? Das ist unglaublich .«
Es war so romantisch, Allegra hätte ihr zu gern alles erzählt. Für eine Sekunde erlaubte sie sich einen Ausblick in die Zukunft. Und da der nur in ihrem Kopf stattfand, durfte sie denken, was sie wollte. Sie stellte sich vor, wie sie ihren Enkeln die Geschichte erzählte. Und in ihrer Fantasie waren es eine Menge Enkel, die ihr zuhörten.
Ach, meine Lieblinge, setzt euch her zu mir und hört mal, wie es war, als euer Großvater eure Großmutter unter der Bühne verführte, während die Räuber im Saal ihre Pistolen abfeuerten.
»Nun ja, du und Claire, ihr wart nicht da, also hat Douglas mich auf die Bühne gebracht .« Sie hob beschwichtigend die Hand, als Suzanne stöhnte. »Und entschuldige dich bloß nicht, weil du beschäftigt warst, denn wäre es anders gewesen, wäre ich mit Douglas nicht zusammengekommen. Jedenfalls hat er mich zu meinem Platz gebracht und versprochen, an der Bühne zu warten, bis mein Auftritt zu Ende wäre. Mitten in einem Lied hörte ich Unruhe im Publikum. Erst später habe ich erfahren, dass da das Licht ausging. Und dann – dann gab es eine Explosion. Aber genau in dem Moment wurde ich von jemandem umgerissen. Das war Douglas. Er flog mit mir in den Armen von der Bühne – Wahnsinn! – und rollte mit mir darunter. Er lag auf mir. Und da lagen wir dann, äh … eine Weile .«
Lange genug, um fast einen Orgasmus zu kriegen, dachte sie und wurde schon wieder rot.
»Es war so wunderbar, Suzanne « , sagte sie verträumt. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr – so wundervoll prickelnd, so erregend. Es war fantastisch. Ich meine, ich weiß sehr gut, dass wir sehr verschieden sind. Denk nicht, das ist mir nicht klar .«
»Na ja« , sagte Suzanne liebenswürdig. »Welche Rolle spielt das? Schließlich kommt es nicht aufs Äußere … «
»Aber jede Wette, dass er Republikaner ist « , unterbrach Allegra sie.
Suzanne lachte.
»Was denn ?«
»Ja, ich denke, das kannst du mit Sicherheit behaupten, dass Douglas ein Republikaner ist. Und John genauso und Bud wahrscheinlich auch. Das ist in Ordnung, deine Stimme bei der Wahl macht das wieder wett. Wer fragt schon nach den politischen Ansichten? Es gibt wichtigere Dinge. Bist du … bist du glücklich mit ihm ?«
»Restlos glücklich .« Trotz ihrer Zweifel, was sie einem Mann noch zu bieten hatte, konnte sie diese Frage ohne Zögern beantworten. »Es war so wundervoll – bisher zumindest. Ich fühle mich unglaublich sicher bei ihm, weißt du
Weitere Kostenlose Bücher