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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Sex, Lebenserhaltung oder was auch immer. Es war erst
sechzehn Stunden her, dass er das letzte Mal Nahrung zu sich genommen hatte,
und doch dürstete er nach Tess, als hätte er schon seit sechzehn Tagen nichts
mehr zu sich genommen. Vor sechzehn Stunden hatte er das letzte Mal Sex gehabt,
und doch gab es nichts, was er jetzt mehr wollte, als sich ganz in sie zu
versenken.
    Verdammt schlechte Neuigkeiten
waren das.
    Er musste wieder einen kühlen
Kopf bekommen, und zwar schnell.
    Er hatte nicht vergessen, dass
er heute Nacht noch eine Mission zu erfüllen hatte. Und nun war er mehr als
bereit, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als das rasende Pochen seiner
Libido.
    Er griff in die Tasche seines
dunklen Ledermantels, zog sein Handy heraus und wählte die Zentrale im
Hauptquartier an.
    „Hat Chase sich schon zur
Patrouille gemeldet?“, bellte er in den Hörer, als Gideon abnahm.
    „Noch nicht. Er ist erst ab halb
elf im Dienst.“
    „Wie spät ist es jetzt?“
    „Viertel vor neun. Wo steckst du
denn überhaupt?“
    Dante lachte trocken auf. „Wo
ich dachte, dass ich nie sein würde, Bruder.“
    Und noch viel zu viel Zeit
totzuschlagen, bevor seine zweite Nacht Wer-zieht-schneller mit Harvard begann.
Normalerweise hatte Dante sowieso nicht viel Geduld, und momentan erst recht
nicht. „Ruf für mich im Dunklen Hafen an“, bat er Gideon. „Sag Harvard, sein
Seminar fängt heute früher an. Ich bin unterwegs, um ihn abzuholen.“
     
    Als das Taxi sie abgesetzt
hatte, bestand Ben darauf, sie noch bis in ihre Wohnung zu begleiten. Sein
Kleinbus parkte auf der Straße, und obwohl Tess gehofft hatte, sich schnell auf
dem Gehsteig von ihm verabschieden zu können, war Ben erpicht darauf, den
Gentleman zu spielen und sie zu ihrer Wohnungstür im zweiten Stock zu bringen.
Seine Schritte hallten hinter ihr, als die beiden die alte hölzerne Treppe
hinaufstiegen und schließlich vor dem Apartment 2F stehen blieben. Tess öffnete
ihre Abendhandtasche und tastete nach ihrem Schlüssel.
    „Ich weiß nicht, ob ich’s dir schon
gesagt habe“, sagte Ben weich an ihrem Rücken, „aber heute Abend siehst du
einfach hinreißend aus, Tess.“
    Sie stöhnte innerlich auf,
fühlte sich schuldig, überhaupt mit ihm zur Ausstellung gegangen zu sein.
Besonders in Anbetracht dessen, was so unerwartet zwischen ihr und dem Mann
geschehen war, den sie dort getroffen hatte.
    Dante,  dachte sie, sein
Name glitt ihr durch den Sinn wie dunkler, weicher Samt.
    „Danke“, murmelte sie und
steckte den Schlüssel ins Schloss.
    „Und danke dir für heute Abend,
Ben, es war wirklich lieb von dir, mich in die Ausstellung mitzunehmen.“
    Als die Tür mit einem Knarren
aufschwang, fühlte sie seine Finger mit einer Strähne ihres offenen Haares
spielen. „Tess …“
    Sie mobilisierte all ihre
Widerstandskräfte, um ihm gute Nacht zu sagen, um ihm zu sagen, dass es heute
das letzte Mal gewesen war, dass sie als Paar miteinander ausgegangen waren -  aber
sobald sie sich ihm zuwandte, spürte sie auch schon Bens Mund in einem
impulsiven Kuss auf ihren Lippen.
    Genauso abrupt wich Tess vor ihm
zurück, zu erschrocken, um ihre Reaktion abzumildern. Der verletzte Blick in
seinen Augen entging ihr nicht. Das Aufblitzen von bitterem Begreifen, als sie
ihre Hand an die Lippen hob und den Kopf schüttelte.
    „Ben, es tut mir leid, aber ich
kann nicht …“
    Er atmete hart aus und fuhr sich
mit der Hand durch das goldblonde Haar. „Ach, vergiss es. Mein Fehler.“
    „Es ist nur, dass …“ Tess suchte
nach den richtigen Worten.
    „Weißt du, wir können so nicht
weitermachen. Ich will, dass wir Freunde bleiben, aber …“
    „Ich sagte, vergiss es.“ Seine
Stimme war kurz angebunden, scharf. „Du hast mir gesagt, wie du für mich
empfindest, Doc.
    Ich schätze, ich bin einfach
etwas schwer von Begriff.“
    „Es ist meine Schuld, Ben. Ich
hätte heute Abend nicht mit dir ausgehen dürfen. Ich wollte nicht, dass du
denkst …“
    Sein Lächeln war angespannt.
„Ich denke überhaupt nichts.
    Und jetzt muss ich los. Ich hab
noch was zu erledigen.“
    Er machte sich auf in Richtung
Treppe. Tess folgte ihm auf den Gang hinaus, sie fühlte sich schrecklich. „Ben,
geh jetzt nicht so. Warum kommst du nicht einen Moment rein? Lass uns reden.“
    Er antwortete nicht einmal,
sondern sah sie nur einen langen Augenblick an, dann fuhr er herum und sprang
die Treppen hinab. Sekunden später knallte unten die Haustür zu. Tess ging
zurück in ihre

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