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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Kriegszustand. Sobald ein Vampir des Stammes zum Rogue mutiert war -  ob
durch die Droge Crimson oder aufgrund der generellen Anfälligkeit seiner
Spezies - , gab es für ihn kein Zurück, keine Hoffnung auf Heilung mehr. Keine
zweite Chance. Wenn Harvard eine Weile mit dem Orden auf Streife gehen wollte,
tat er gut daran, sich diese Tatsache endlich einzubläuen, und zwar so schnell
wie möglich.
    „Kommen Sie“, sagte Dante und klopfte
dem bedrückten Agenten auf die Schulter. „Hier sind wir fertig. Sie werden sie
nicht alle retten können.“
     
    Erst als die Lichter von Boston
in seinem Rückspiegel zu einem fernen Schein verblasst waren, nahm Ben Sullivan
den Fuß vom Gaspedal. In Revere bog er von der Route 1 ab und fuhr seinen Wagen
eine Industrieausfahrt am Fluss hinunter. Seine Hände auf dem Lenkrad
zitterten, die Handflächen waren nass vom Schweiß. Sein Herz klopfte ihm in der
Brust wie ein Presslufthammer. Er bekam kaum noch Luft.
    Heilige Scheiße.
    Was zur Hölle  war da nur
eben in diesem Club passiert?
    Eine Art Überdosis -  etwas
anderes konnte es eigentlich nicht sein. Der Typ, der nach einer Dosis Crimson
Krampfanfälle bekommen hatte, war ein regelmäßiger Kunde. Allein in den letzten
paar Wochen hatte er mindestens ein halbes Dutzend Mal bei Ben gekauft, jedes
Mal eine Dosis. Ben stellte das milde Aufputschmittel nun schon seit Monaten
her und vertrieb es in der Club- und Raveszene -  schon den ganzen Sommer lang.
    Seines Wissens war so etwas wie
heute Abend bisher noch nie vorgekommen.
    Eine gottverdammte Überdosis.
    Ben fuhr den Kleinbus in den
gekiesten Hof eines alten Lagerhauses, schaltete die Lichter aus und blieb bei
laufendem Motor sitzen.
    Jemand hatte ihn zu Fuß
verfolgt, als er aus dem Club geflohen war -  einer der zwei großen Typen, die
irgendwo im Club gewesen waren und ihn offensichtlich beim Dealen beobachtet
hatten. Sie konnten Zivilbullen sein, vielleicht sogar staatliche
Drogenfahnder. Aber der Dunkle mit der Sonnenbrille wie auch sein ebenso Furcht
einflößender Begleiter, der auf Ben losgestürmt war wie ein Güterzug -  sie
sahen beide aus, als ob sie lieber zuerst schossen und dann erst Fragen
stellten.
    Ben hatte nicht warten wollen,
um das herauszufinden. Er war aus dem Club gerannt und hektisch und
hakenschlagend durch die angrenzenden Straßen und Gassen geflüchtet.
Schließlich hatte er seinen Verfolger so weit abgehängt, dass er in einem
weiten Bogen zurückkommen, seinen Bus holen und sich davonmachen konnte.
    Verwirrt wie er war, spulte er
die Situation im Club wieder und wieder vor seinem inneren Auge ab. Alles war
so schnell passiert. Da war der Junge, wie er sich eine extragroße Dosis
Crimson in die Nase zog. Die ersten Anzeichen von Problemen
    -  sein Körper fing unter dem
Einfluss der Droge wild zu zucken an. Einen Moment später dann das schreckliche
Aufbrüllen, wie von einem Tier. Und die Herumstehenden, wie sie panisch
aufschrien.
    Das schiere Chaos, das dann
ausgebrochen war.
    Die meisten dieser intensiven
Minuten blitzten in Bens Erinnerung immer noch wie zuckende Lichtstrahlen auf,
einige Bilder waren klar, andere im dunklen Nebel seiner Panik verschwommen.
Aber es gab da eine Sache, bei der er sich ganz sicher war …
    Verdammt noch mal, dem Jungen
waren Fangzähne  gewachsen.
    Nadelspitze Fangzähne, die er
vorher schwerlich hätte verbergen können -  nicht dass der Junge etwas
verbergen wollte, als er dieses Heulen ausstieß, von dem einem das Blut gerann,
und sich dann eines der Mädchen neben ihm gegriffen hatte.
    Als wollte er ihr mit den
Zähnen die Kehle aufreißen.
    Und seine Augen. Du lieber
Himmel, sie hatten gelb geglüht, als ob sie in seinem Schädel brannten. Als
gehörten sie irgendeiner außerirdischen Kreatur.
    Ben wusste, was er da gesehen
hatte. Aber es ergab keinen Sinn. Nicht in seiner Realität und nicht nach jeder
Wissenschaft, die er kannte. Solche Dinge gehörten eindeutig ins Reich der
Fiktion.
    Ehrlich gesagt, nach allem, was
er für logisch und wahr hielt, war das, was er da eben mit angesehen hatte,
schlicht und einfach unmöglich.
    Aber mit Logik hatte die Angst,
die ihm im Nacken saß, oder die ernüchternde Gewissheit, dass seine harmlosen
kleinen Ausflüge in die Pharmakologie plötzlich unwiderruflich entgleist waren,
wenig zu tun. Eine Überdosis war schlimm genug. Noch schlimmer war, dass sie in
der Öffentlichkeit passiert war, als er noch dabei war und identifiziert werden
konnte. Aber die

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