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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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den
Hals. „Wann ist Harvard zum letzten Mal von einem Tierarzt untersucht worden?“
    Dante zuckte vage die Schultern.
„Ich bin mir nicht sicher.“
    Vorsichtig nahm Tess ihm den
Hund aus den Armen.
    „Komm, wir gehen in den
Untersuchungsraum und schauen dort mal genauer nach.“
    Dante folgte ihr in wachsamem
Schweigen und blieb direkt hinter ihr stehen, als Tess das zitternde Tier auf
dem Untersuchungstisch aus rostfreiem Edelstahl niedersetzte. Sie legte das
Stethoskop auf seinem kleinen Brustkorb an und lauschte dem hektischen Schlag
seines Herzens. Es waren deutliche Nebengeräusche zu hören, und wie sie schon
vermutet hatte, war seine Atmung schwer beeinträchtigt. Vorsichtig tastete sie
den schmächtigen Brustkorb ab, aus dem die Rippen hervorstanden, und
registrierte den Mangel an Dehnbarkeit in seinem flohverseuchten Fell. „Hat
Harvard in der letzten Zeit wenig geschlafen? War er lethargisch?“
    „Ich weiß nicht.“
    Obwohl Dante sich gar nicht
bewegt hatte, streiften sich ihre Arme, sein fester, muskulöser Körper lag um
sie wie eine warme, schützende Wand. Und er roch so unglaublich gut -  irgendwie
würzig und dunkel, was immer es war, es musste ein Vermögen kosten. Tief sog
sie seinen Duft ein, dann beugte sie sich hinunter, um das verlauste Ohr des
Hundes zu inspizieren. „Hast du Appetitverlust bemerkt oder dass er Futter und
Wasser nicht bei sich behalten kann?“
    „Nicht direkt.“
    Tess hob die Lippen des Terriers
an und überprüfte den Zustand seines entzündeten Zahnfleischs. „Kannst du mir
sagen, wann Harvard das letzte Mal geimpft wurde?“
    „Weiß ich nicht.“
    „Weißt du denn irgendetwas über
dieses Tier?“ Es klang anklagend, sie konnte es sich nicht verkneifen.
    „Ich habe ihn noch nicht lange,
Tess“, sagte Dante. „Ich weiß, dass er behandelt werden muss. Denkst du, du
kannst ihm helfen?“
    Sie runzelte die Stirn. Sie
wusste, hier musste viel getan werden. Der Zustand dieses Hundes war beinahe
hoffnungslos. „Ich tue, was ich kann, aber versprechen kann ich nichts.“
    Tess griff nach einem
Kugelschreiber, der hinter ihr auf der Ablage lag, und spielte damit herum. Der
Stift fiel neben ihren Füßen zu Boden, und noch bevor sie sich nach ihm bücken
konnte, war Dante schon da, fing den Bic-Kugelschreiber mit flinken Fingern im
Fall auf und reichte ihn ihr. Als sie ihn aus seiner Hand nahm, fühlte sie
seinen Daumen über ihren Handrücken gleiten. Abrupt zog sie den Arm an den
Körper.
    „Warum mache ich dich so
nervös?“
    Der Blick, den sie ihm zuwarf,
verkündete vermutlich genau das. „Machst du nicht.“
    „Bist du sicher? Du wirkst so …
aufgewühlt.“
    Das war sie in der Tat. Sie
hasste es, vernachlässigte Tiere wie dieses hier zu sehen, das aussah, als
hätte es für eine Tierschutzkampagne Modell gestanden. Und auch der Stress
wegen allem, was derzeit in ihrem Leben schieflief, machte ihr zu schaffen.
    Aber das war nicht alles. Die
Unterströmung von all diesen Oberflächlichkeiten war die Unruhe, die sie
fühlte, wenn sie auch nur im selben Zimmer war wie dieser Mann. O Gott, wenn
sich nur ihre Blicke trafen, durchzuckte sie schon eine sehr grelle, sehr reale
Vision von ihnen beiden. Nackt, mit ineinander verschlungenen Gliedern, ihre
Körper feucht und glänzend auf einem Bett voller purpurroter Seidenlaken.
    Sie konnte spüren, wie seine
riesigen Hände sie streichelten, wie sein Mund sich heiß und hungrig an ihren
Hals presste. Sie konnte sein Geschlecht fühlen, wie es in sie hinein- und aus
ihr herausglitt, während seine Zähne über die sensible Stelle unter ihrem Ohr
fuhren, die inzwischen pulsierte wie schwerer Trommelschlag.
    Gefangen in seinen rauchigen
bernsteinfarbenen Augen sah sie all das vor sich, so deutlich wie eine
Erinnerung. Oder wie eine Verheißung zukünftiger Geschehnisse, die nur knapp
außer Reichweite vor ihren Augen tanzten …
    Mit großer Mühe blinzelte Tess
und durchtrennte diese seltsame Verbindung.
    „Entschuldige“, hauchte sie und
hastete aus dem Raum. Auf einmal war sie ganz durcheinander.
    Sie machte die Tür hinter sich
zu und ging ein paar schnelle Schritte den Gang hinunter, wo sie sich mit dem
Rücken an die Wand lehnte, die Augen schloss und versuchte, wieder zu Atem zu
kommen. Ihr Herz hämmerte wild gegen ihr Brustbein. Jeder einzelne ihrer
Knochen schien zu vibrieren, zu summen wie eine Stimmgabel.
    Ihre Haut war heiß, Hitze glühte
um ihren Hals und in ihren Brüsten und unten zwischen

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