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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Gesicht verzog, konnte man eine böse Narbe sehen, die sich von der
Stirn hinunter bis auf seine rechte Wange zog.
    Das trübe Auge, das im Verlauf
der Narbe lag, glitzerte drohend und bösartig.
    „Nicht so hastig, meine Damen.
Wir werden jetzt ein bisschen Spaß haben.“
    Harte Finger schlossen sich um
Elises Hals, bevor sie dem Griff des Lakaien ausweichen konnte. Er stieß sie
auf den Schreibtisch und beugte sich über sie. Schlug ihr mit dem riesigen
Handrücken so hart ins Gesicht, dass ihr die Welt vor den Augen verschwamm und
die ganze Seite ihres Gesichtes vor Schmerz dröhnte. Mit einem kraftvollen Hieb
rammte er die Spitze des Jagdmessers neben ihrem Kopf ins Holz, wobei er sie
absichtlich nur um einen knappen Zentimeter verfehlte.
    Sein Grinsen war voll
sadistischer Belustigung, als sich seine Finger fester um ihren Hals schlossen.
„Spiel mit wie ein gutes Mädchen, vielleicht lass ich dich dann ja laufen“, log
er.
    Elise trat um sich und wand
sich, aber sein Griff war unnachgiebig. Mit ihrer freien Hand tastete sie
herum, nach irgendetwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Der Schuhkarton
fiel um und sein Inhalt verstreute sich auf dem Tisch, ein Durcheinander von
Manschettenknöpfen, Fotos … und einem Brieföffner mit Perlmuttgriff. Elise
versuchte, diesen Fund zu fassen zu bekommen, ohne dass ihr Angreifer es
merkte.
    „Lass sie los!“, schrie Irina.
    „Stehen bleiben“ knurrte der
Lakai und warf ihr einen drohenden Blick zu. „Hörst du, Schlampe? Du bleibst
genau da, wo du bist, oder deine Freundin hier kriegt Stahl zu fressen.“
    Elise schloss die Augen, während
Irina schluchzend und vor Entsetzen wie gelähmt am Fenster stand. Aber in
diesem Augenblick war der Lakai abgelenkt, und ihre Finger schlossen sich um
den Griff des Brieföffners. Sie wusste, dass er gegen das Messer ihres
Angreifers nur wenig ausrichten konnte, aber es war besser als gar nichts.
    In der Sekunde, als sie ihr
endlich fest in der Hand lag, riss Elise die behelfsmäßige Waffe in einem
weiten Bogen nach oben und traf den Lakaien seitlich am Hals.
    Mit einem Aufheulen taumelte er
zurück, die Finger auf die tiefe Stichwunde gepresst. Elise hatte gar nicht
mitbekommen, dass er nach seinem eigenen Messer gegriffen hatte, bis er damit
in ihre Richtung hackte. Sie rollte sich zur Seite und entkam seinem
ungelenken, wütenden Hieb nur um Haaresbreite.
    Der Lakai kam ins Stolpern,
presste weiter die Hand an den Hals und sah mit benommener Verblüffung, wie
sich die Vorderseite seines Hemdes von seinem Blut zu röten begann.
    „Du verdammtes Miststück!“
    Wieder warf er sich mit seinem
ganzen Gewicht auf sie und riss sie zu Boden. Elise schlug um sich, versuchte, sich
unter ihm hervorzuwinden, aber er war ein großer Mann, und jetzt tobte er vor
Wut. Es gelang ihr, sich zwischen Arme und Rippen des Lakaien eingeklemmt auf
den Rücken zu drehen, den Brieföffner immer noch fest in der Hand.
    Sie sah, wie sein Messer auf ihr
Gesicht zukam.
    „Nein“, keuchte sie; ihr wurde
schlecht von seinem Gewicht und dem säuerlichen Gestank seines Blutes.
„Verdammt, nein!“
    Mit einem blinden Stoß rammte
sie dem Lakaien den Brieföffner zwischen die Rippen, schlug ihm wieder eine
tiefe Wunde, die ihn vor Schmerz zum Aufheulen brachte. Er fuhr zurück und
keuchte, sein Atem ging pfeifend, und jetzt hatte Elise die Chance, auf Abstand
von ihm zu gehen.
    „Oh Gott“, keuchte Irina und
starrte in hilflosem Entsetzen umher. „Was ist hier los? Wer ist dieser Mann?
Was will er von uns?“
    „Irina, raus mit Ihnen!“,
schrie Elise, packte das Briefbündel und stieß die andere Frau auf das offene
Fenster zu.
    Beide kletterten hastig hinaus
und landeten auf dem gefrorenen Rasenstreifen. Elise sah, wie der Lakai drinnen
auf dem Boden saß, blass vor Schock. Der würde so schnell nirgends hingehen.
Aber sie wagte nicht, sich auch nur eine Sekunde lang zu entspannen.
    „Wir müssen weg hier, Irina.
Haben Sie ein Auto?“
    Die Frau sagte nichts, ihr
Gesicht so blass wie die Schneeflecken im Hof. Elise packte sie an den
Schultern und sah ihr in die verstörten Augen.
    „Haben Sie ein Auto, Irina?
Können Sie fahren?“
    Jetzt kam sie wieder zu sich,
der Glanz kehrte in ihre Augen zurück. „Was? Oh … ja … mein Auto steht da
drüben. Neben der Einfahrt.“
    „Dann kommen Sie. Wir müssen
hier schleunigst weg.“

24
     
    Unruhe im Eingangsbereich des
Dunklen Hafens weckte Tegan in seinem Gästezimmer aus einem leichten

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