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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Sie konnte nicht widerstehen, mit
dem Finger die feinen Nadelstiche nachzufahren, die eine mittelalterliche
Gartenszene mit Pflanzen- und Blumenmustern darstellten. „Das ist sehr hübsch.
Unglaublich, wie die Details herausgearbeitet sind - als hätte man mit der
Nadel gemalt.“
    „Ja, schön, nicht?“ Irina
lächelte. „Und wer immer die Stickerin war - sie hatte einen interessanten Sinn
für Humor.“
    „Wie das?“
    „Es ist mir aufgefallen, als das
Deckchen um die Briefe gewickelt war. Ich zeige es Ihnen.“
    Sie faltete den quadratischen
Stoff diagonal und schlug eine Ecke um, sodass die Muster in der linken unteren
und der rechten oberen Ecke sich berührten. Wo sie zusammenstießen, enthüllte
die zarte Stickerei das verborgene Muster einer Träne, die über der Sichel des
zunehmenden Mondes schwebte.
    Elise lachte, entzückt über so
viel Kunstfertigkeit.
    „Eine Stammesgefährtin hat das
gestickt?“
    „Offenbar.“ Vorsichtig strich
Irina das Deckchen wieder glatt. „Das muss aus dem Mittelalter sein, was meinen
Sie?“
    Elise konnte nicht antworten,
obwohl sie eine Vermutung hatte. Denn in diesem Augenblick schnitt ihr ein weiß
glühender Schmerz in den Kopf. Es war reine, drohende Gefahr, etwas tödlich
Böses … und plötzlich war es sehr nahe.
    Im Haus.
    „Irina“, flüsterte sie. „Es ist
jemand hier.“
    „Was? Wie meinen Sie das, jemand
ist im …“
    Sie hob die Hand, um die junge
Frau zum Schweigen zu bringen, und kämpfte sich durch den mentalen Angriff, als
die gewalttätigen Gedanken des Eindringlings in ihren Kopf schwappten.
    Es war ein Lakai, mit dem
Auftrag zu töten.
    „Wir müssen sofort hier raus.“
    „Hier raus? Aber ich …“
    „Sie müssen mir vertrauen. Er
wird uns beide töten, wenn er uns findet.“
    Irinas Augen wurden wild vor
Angst. Sie schüttelte den Kopf.
    „Von hier hinten geht es nicht
nach draußen. Höchstens durchs Fenster …“
    „Ja. Schnell! Öffnen Sie es und
springen Sie raus. Ich bin gleich hinter Ihnen.“
    Leise schloss Elise die
Zimmertür und schob den schweren Ledersessel davor, während Irina sich daran
machte, das Erdgeschossfenster zu öffnen. Der Lakai war völlig geräuschlos, als
er weiter in das Reihenhaus vordrang und nach seiner Beute suchte, aber die
Blutrünstigkeit seiner Gedanken verrieten ihn lauter als jede kreischende
Alarmanlage.
    Er war von seinem Meister
ausgeschickt worden, um sie zu töten, aber er hatte vor, die Sache in die Länge
zu ziehen. Er wollte sie bluten lassen. Zum Schreien bringen. Das war es, was
er an seiner Arbeit am meisten schätzte.
    Und er sabberte fast vor
Erregung beim Gedanken, dass er seine Perversionen gleich mit zwei Frauen
ausleben konnte, statt nur mit der einen.
    Oh Gott , dachte Elise,
Abscheu stieg ihr die Kehle hoch.
    Sie konzentrierte sich auf die
Macht von Tegans Blut, das in ihr floss, und auf ihre eigene Entschlossenheit,
als sie hektisch daran arbeitete, sich zu sammeln, trotz der entsetzlichen
Gewissheit, was da in der Diele auf sie zukam.
    „Der Riegel klemmt“, keuchte
Irina, ihre Bewegungen fahrig vor Panik. „Es geht nicht auf!“
    Dieser leise, ängstliche
Aufschrei zog den Lakaien an wie eine Signalrakete. Jetzt hallten schwere
Schritte auf das Ende der Diele zu. Elise griff sich ein dickes Buch vom Regal,
rannte zu Irina und knallte den schweren Einband gegen den Fensterrahmen, um
das klemmende Schloss zu lockern.
    „Das hätten wir“, sagte Elise,
als sich der Mechanismus schließlich löste. Sie ließ das Buch fallen und stieß
das Fenster auf. „Raus mit Ihnen, Irina, sofort!“
    Sie spürte, wie der Lakai die
Zimmertür entdeckte, hinter der sie sich verbarrikadiert hatten. Seine Gedanken
waren bösartig, schwarz und drohend. Sie hörte sein kehliges Aufbrüllen, und
dann warf er sich gegen die Tür. Die Türangeln quietschten von der Wucht seines
Ansturms, der Türrahmen splitterte, als er sich erneut mit der Kraft eines
Rammbocks dagegen warf, wieder und wieder.
    „Elise!“, schrie Irina. „Oh mein
Gott, was ist das?“
    Sie antwortete nicht. Ihr blieb
keine Zeit. Elise machte einen Hechtsprung nach den Briefen, aber als sie mit
ihnen herumwirbelte und auf das Fenster zurannte, ihrem einzigen Fluchtweg,
hatte der Lakai die Tür bereits aufgebrochen und weit genug geöffnet, um sich
hereinzuzwängen. Er schleuderte den hinderlichen Sessel aus dem Weg und sprang
sie an, ein fürchterliches Jagdmesser in der Faust haltend. Er knurrte, und als
er dabei das

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