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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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einfach
nur ein weiteres Glied der Armee seines Feindes ausschaltete. Was Tegan
erfüllte, als er diese jämmerliche Kreatur zu Tode würgte, war das kalte
Wissen, dass der Mann Hand an Elise gelegt hatte.
    Dass er es genossen hatte, ihr
wehzutun, gab Tegan Anlass genug, sich für den Bastard jede Menge Zeit zu
nehmen.
    „War das Lamm nicht nach Ihrem
Geschmack?“
    Elise kam wieder zu sich und sah
Reichen über den intimen Zweiertisch hinweg an. „Nein, es ist delikat. Alles
hier war einfach unglaublich gut, Andreas. Sie hätten das wirklich nicht zu tun
brauchen.“
    Er winkte mit lässiger Geste ab,
aber in seinem Lächeln lag Stolz. „Was für ein Gastgeber wäre ich denn, wenn
ich Sie den ganzen Tag ohne etwas zu essen lassen würde? Es erschien mir nur
angemessen, Sie in eines der besten Restaurants der Stadt einzuladen.“
    Sie saßen einander in einem
Restaurant im obersten Stockwerk eines der exklusivsten Hotels von Berlin
gegenüber. Nachdem er erfahren hatte, dass Elise schon seit mehreren Stunden
nichts mehr zu sich genommen hatte, hatte er nach ihrem Besuch von Helenes Club
auf einem Abstecher bestanden.
    Er selbst hatte natürlich nichts
bestellt. Stammesvampire konnten zubereitete Speisen nur in winzigsten Mengen
zu sich nehmen - was sie sich normalerweise für die seltenen Gelegenheiten
aufhoben, wenn sie es für nötig befanden, sich als Menschen auszugeben.
    Obwohl das Essen und der Wein
vor ihr einfach unglaublich waren, hatte auch Elise kaum etwas essen können. So
hungrig sie auch war, hatte sie keinen Appetit. Sie konnte nicht ans Essen
denken, solange Tegan irgendwo da draußen war und ihre Schlachten für sie
kämpfte.
    Vor dem Fenster links von ihr
glitzerte die nächtliche Stadt in geschäftigem Leben. Sie sah hinaus, ließ den
Blick über die wimmelnden Fußgängermassen, den dröhnenden Verkehr und die
erleuchtete Schönheit des Brandenburger Tores schweifen.
    Keiner der Menschen da draußen
hatte auch nur die leiseste Ahnung von dem Krieg, der innerhalb des Stammes
tobte. Und nur wenige Bewohner der Dunklen Häfen wussten davon. Diejenigen, die
in Positionen waren, um von den Roguekonflikten zu wissen, entschieden sich
dafür, sich blind zu stellen, und vertrauten darauf, dass Politik und
Vorschriften schon dafür sorgen würden, dass die Dinge ihren rechten Gang
nahmen. Jeder machte einfach mit seinem Leben weiter, als wäre nichts
geschehen, in einem Zustand bequemer Ignoranz, während sich Tegan und die
anderen Ordenskrieger die Hände schmutzig machten und ihr Leben riskierten,
damit der brüchige Frieden innerhalb des Stammes und mit der Menschheit, von
der er abhängig war, gewahrt blieb.
    Sie war eine von ihnen gewesen.
Als sie über den Tisch hinweg den gut aussehenden, kultivierten Reichen ansah,
wurde sie nur wieder daran erinnert, wie einfach und behütet ihr Leben früher
gewesen war. Als die Gefährtin von Quentin Chase hatte sie in einem schützenden
Kokon von Wohlstand und Privilegien gelebt. Ein Teil ihres Selbst erkannte, wie
leicht es sein würde, zu dieser Lebensform zurückzukehren. So zu tun, als
hätten sich die schrecklichen Dinge, die sie in diesen letzten Monaten
außerhalb der Dunklen Häfen mitangesehen hatte, nie ereignet, oder als hätte
sie die schrecklichen Dinge, zu denen sie sich gezwungen hatte, um Camdens Tod
zu rächen, nie getan.
    Eine kleine, feige Stimme in ihr
fragte sich, ob es nicht schon zu spät war, zu ihrem alten Leben zurückzukehren
und zu vergessen, dass sie je einen Krieger namens Tegan getroffen hatte.
    Die Antwort kam in ihrem
Herzschlag, der sich beschleunigte, der aufgewühlten Unruhe, die in ihr
aufflammte, wenn sie nur an ihn dachte.
    Ihr Blut würde ihn nie
vergessen, wie weit sie auch davonrannte. Und auch ihr Herz würde ihn nie
vergessen.
    „Vielleicht möchten Sie gerne
ein anderes Gericht versuchen?“, fragte Reichen und lehnte sich über den Tisch,
um ihre Hand zu berühren. „Ich kann nach dem Kellner rufen, wenn Sie …“
    „Nein. Nein, das ist nicht
nötig“, versicherte sie ihm und kam sich unhöflich und undankbar vor, seine
Freundlichkeit nicht angemessen zu würdigen. Vermutlich hatte Tegan ihre
Besorgnis gar nicht nötig. Mit Sicherheit würde er sie nicht wollen. Sie konnte
ihre Gefühle für ihn nicht abstellen, aber deshalb musste sie sich auch nicht
vollkommen von ihnen beherrschen lassen. „Danke, dass Sie mich hierher begleitet
haben, Andreas. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte

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