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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dass er nicht den Respekt bekam, den er zu verdienen meinte.
    Die Tatsache, dass er so lange
für tot gehalten wurde - fast sechs Jahrhunderte lang -, um dann ausgerechnet
in Boston aufzutauchen, mit der offensichtlichen Absicht, den Orden
anzugreifen, schien darauf hinzudeuten, dass Marek gelernt hatte abzuwarten. Er
hatte große Geduld bewiesen, als er sich so lange versteckt gehalten hatte, und
für Tegan bestand kein Zweifel daran, dass er all diese Jahre zu seinem Nutzen
eingesetzt hatte. Er hatte einen Plan, und langsam, aber sicher setzte er ihn
in die Tat um. Dass plötzlich Dragos’ Name im Spiel war und das kryptische
Gefasel der Brüder Odolf deuteten auf Schwierigkeiten hin, die ihre Ursache
weit in der Vergangenheit hatten.
    Tegan schlug das Tagebuch auf
und las sich die seltsamen Passagen noch einmal durch. Es musste sich um einen
bestimmten Ort handeln, aber wo sollte der sein? Und was bedeutete er?
    Da versteckt er sich ,
hatte Odolf gesagt.
    Tegan glaubte nicht, dass es
hier um Marek ging. Aber konnte es sich wirklich um Dragos handeln? Oder war es
vielleicht jemand völlig anderes, an den der Orden bislang noch nicht einmal
gedacht hatte?
    Wohinter Marek auch immer her
war, und wie auch immer das Geheimnis lautete, das Peter Odolf und seine
Familie heimgesucht hatte, es hatte für sie alle nichts Gutes zu bedeuten.
    Als der Jet in Boston landete,
rief Tegan im Hauptquartier an und trug Gideon auf, die anderen für ein Treffen
einzuberufen.
    Sie mussten Marek aufspüren, wo
auch immer er sich derzeit versteckt hielt, und sicherstellen, dass ihm der
Orden einen Schritt voraus blieb.
     
    Laut seines neusten Berichts aus
Berlin war einer seiner Lakaien tot. Marek war darüber extrem verärgert, wieder
eines seiner Geschöpfe verloren zu haben, aber da der Mann die ihm anbefohlene
Aufgabe nicht ausgeführt hatte, konnte Marek nur hoffen, dass der Lakai in
seinen letzten Momenten gelitten hatte. Die Brutalität, mit der er ermordet
worden war, ließ diesbezüglich wenig Zweifel zu. Sein Körper war so zermalmt
und blutüberströmt gewesen, dass eine Identifizierung fast nicht mehr möglich
gewesen war. Diese Tatsache war äußerst überraschend, wenn man bedachte, wer es
gewesen sein musste, der ihn ausgeschaltet hatte - nämlich Tegan.
    Er war es gewesen, der den
Lakaien getötet hatte, den Marek darauf angesetzt hatte, die Frau aus dem
Dunklen Hafen loszuwerden - und er hatte es nicht mit der unfehlbaren, kalten
Effizienz getan, für die er bekannt war, sondern dabei offensichtlich getobt
vor Wut.
    Tegan hatte sich gerächt.
    Dass er so gehandelt hatte, um
für den Angriff auf die Frau Vergeltung zu üben, konnte nur eines heißen: dass
sie Tegan etwas bedeutete.
    Marek konnte kaum erwarten, eine
Chance zu bekommen, diesen Schwachpunkt des Kriegers auszunutzen. Einst hatte
er Tegan durch seine Liebe zu einer Frau fast zerstört; wie befriedigend würde
es sein, diese neue Zuneigung auszunutzen, um ihn endgültig loszuwerden.
    Wie befriedigend würde es sein,
sich den gesamten Orden vom Hals zu schaffen, und seinen rechtmäßigen,
angestammten Platz als alleiniger Herrscher des Stammes einzunehmen. Das war
es, worauf er die ganze Zeit hingearbeitet hatte, ein Plan, der mehr Geduld
erfordert hatte, als Marek es sich je hätte vorstellen können.
    Seit Jahrhunderten hatte er vom
Moment seiner Krönung geträumt - von dem Augenblick an, als der Krieger Dragos
ihm sein mächtiges Geheimnis anvertraut hatte.
    Marek erhob sich von seinem
Schreibtisch und ging zum hohen Fenster hinüber, von dem aus er ein
monderhelltes Tal in den Berkshires überschaute. Hier draußen waren die Wälder
dicht, so dicht wie die europäischen Wälder des Mittelalters. Die Landschaft
erinnerte ihn an die alten Zeiten, seine Gedanken kehrten zur Vergangenheit des
Ordens zurück.
    Damals hatte ein wütender Krieg
das Vampirvolk gespalten.
    Väter und Söhne hatten sich in
feindlichen Lagern gefunden - nur dass es sich bei den Vätern um eine Gruppe
bösartiger Außerirdischer gehandelt hatte, die Alten, die fremden Kreaturen,
die vor Tausenden von Jahren auf der Erde gelandet waren und für ihr Überleben
nach Menschenblut jagten. Ihre Söhne, die hybriden Abkömmlinge ihres außerirdischen
Samens, der von menschlichen Müttern ausgetragen wurde, bildeten die erste
Generation des Stammes.
    Marek, Lucan und Tegan waren
solche, mittlerweile selten gewordenen Söhne der ersten Generation. Sie waren
noch mit eigenen Augen Zeugen der

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